Internationaler Denkmaltag: Denkmalschutz ist auch eine Chance für stetigen Wandel
Anlässlich des Internationalen Denkmaltags am vergangenen 18. April wirbt der Bezirk Oberfranken für ein modernes Denkmalschutzverständnis. Auch für die Bezirkskliniken ist das Thema von Bedeutung.
Bereits seit 1982 wird immer am 18. April der „Internationale Denkmaltag“ begangen. Hierdurch soll die Gesellschaft an die hohe kulturelle Bedeutung von Denkmälern erinnert und für die Belange des Denkmalschutzes sensibilisiert werden. Beim Bezirk Oberfranken zählt der Denkmalschutz zu den vielfältigen Aufgaben der Kultur- und Heimatpflege. Wie Bezirkstagspräsident Henry Schramm ausführt, profitieren von der Arbeit des Bezirks vor allem Privatpersonen, die sich im Denkmalschutz engagieren: „Bei uns als Bezirk erhält man fachliche Beratung für die Sanierung denkmalgeschützter Objekte. Dabei arbeiten wir eng mit der Regierung von Oberfranken als Förderbehörde zusammen. Nicht zuletzt verleihen wir als Bezirk unsere eigenen Denkmalschutzpreise und zeichnen damit Menschen aus ganz Oberfranken aus, die sich um die Bewahrung unserer Denkmäler besonders verdient gemacht haben“.
Denkmalschutz ein wichtiges Thema für Liegenschaften des Bezirks
Wie die Leiterin der Stabsstelle Bauen beim Bezirk Oberfranken, Lydia Kartmann, ergänzt, ist der Bezirk selbst ein wichtiger Akteur in der oberfränkischen Denkmalpflege. So unterlägen zahlreiche Liegenschaften des Bezirks dem Denkmalschutz, wobei Kartmann insbesondere das Bezirksklinikum Obermain in Kutzenberg („eine einmalige Denkmallandschaft Oberfrankens“) heraushebt. Wird dadurch die bauliche Weiterentwicklung der Bezirkskliniken und anderer Liegenschaften behindert? Hierzu kommt von der Expertin ein klares „Nein“: Vielmehr sei der Denkmalschutz auch als Chance zu sehen, Gelände wie in Kutzenberg einheitlich und stetig zu wandeln. Kutzenberg sei hierfür das beste Beispiel – unter Beachtung eines durch Bezirk, Landkreis Lichtenfels und Gemeinde
Ebensfeld erarbeiteten Konzepts konnte die frühere Heilanstalt bereits vielfach modernisiert werden. Lydia Kartmann betont: „Der Neubau des Bezirksklinikums Obermain, für welchen erst vor wenigen Wochen der Spatenstich erfolgte, ist hierfür ein sehr guter Beleg – wir können ein modernes Klinikgebäude errichten, gleichzeitig aber auch denkmalgeschützte Gebäude erhalten und einer neuen Nutzung zuführen.“ Konkret betrifft dies unter anderem zwei Gebäude: So werde das Haus 18, die frühere Direktorenvilla, als Schulungs- und Besprechungszentrum umgebaut. Und in Haus 21, dem ehemaligen Ordensschwesternhaus, entstehen neue Wohnungen für das medizinische und pflegerische Personal der Klinik. „So schaffen wir eine schrittweise Transformation – und werden trotzdem dem Ziel des Denkmalschutzes bestmöglich gerecht“, hebt Kartmann nochmals hervor.
50 Jahre Bayerisches Denkmalschutzgesetz
Bezirkstagspräsident Henry Schramm weist zudem darauf hin, dass 2023 ohnehin ein besonderes Jahr für die Denkmalpflege in Bayern darstellt: Vor 50 Jahren wurde erstmals vom Bayerischen Landtag das Bayerische Denkmalschutzgesetz (BayDSchG) erlassen. „Nicht nur für die Menschen, die sich mit der Denkmalpflege professionell auseinandersetzen, ist das Gesetz bis heute von großem Wert: Das Gesetz definiert Bau- und Bodendenkmäler, es schafft Klarheit bei Verfahrensbestimmungen und legt darüber hinaus die Finanzierung im Bereich der Denkmalpflege fest. Unter dem Strich bedeutet das: Das Gesetz schützt unsere Denkmäler und damit unsere Heimat, wie wir sie kennen.“ Auch aus diesem Grund wolle man als Bezirk den Internationalen Denkmaltag nutzen, um für den Denkmalschutz in Bayern und Oberfranken zu werben.
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