Leserbrief: „Zum Steigerwald nicht einseitig, sondern vollständig informieren!“

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Die nachhaltige Forstwirtschaft im Steigerwald ist „Gut für Klima, Wald und Mensch“

Es ist es daher abwegig, einen ideologisch begründeten Nationalpark in ein ungeeignetes, stark besiedeltes Gebiet pressen zu wollen.

Der Steigerwald gehört seit Mitte Februar zu den „Top Ten der wiederhergestellten Waldökosysteme in Deutschland“. Eine Jury des Bundesumweltministeriums hat das „Trittsteinkonzept“ der Bayerischen Staatsforsten in Ebrach in eine entsprechende Liste aufgenommen. Der bestehende Steigerwald ist tatsächlich ein Juwel für die Natur und die Menschen.

Die Pressemitteilung zur Multivisionsshow verbreitet ökoromantische Stimmungen und unterschlägt dabei die unromantischen Fakten zum Harvestereinsatz („Schwere Erntemaschinen“).

Sehr konservativ gerechnet erntet ein Harvester über die Holzmenge einen Energieinhalt von mehr als 8 Mio. kWh pro Jahr. Das ist so viel wie drei Windkraftwerk (WKW) der 3,5 MW- Klasse abliefern. Ein Harvester mit Bergefahrzeug (Forwarder) wiegen ca. 40 Tonnen. Drei Windkraftwerke bringen rund 9.000 Tonnen überwiegend Stahlbeton auf die Waage. Das ist grob der 200- fache Materialeinsatz. Nach den Vorstellungen im Bericht ergibt sich die sonderbare Logik: 40 Tonnen Waldgerät mit gut recycelbarem Stahl raus aus dem Wald, dafür 9.000 Tonnen unzureichend recycelbarer Stahlbeton rein in den Wald?

Die fehlende Holznutzung in einem Nationalpark wäre durch jährlich 15 Mio. Liter Öl zu ersetzen, wobei 36 Mio.kg fossiles CO2 entstehen würde. Zum Ersatz des natürlichen Rohstoffs Holz sind 3.000 Tonnen Kunststoff oder 8.000 Tonnen Stahl erforderlich. Ölkosten, Klimafolgekosten, CO2- Abgabe, sowie Subventionen würden die Volkswirtschaft mit jährlich 50 Mio. € belasten.

  • Der Wertschöpfungsverlust für die wegfallende Holzwirtschaft läge bei ca. 40 Mio. €.
  • Die ökologische Wärmeversorgung für 15.000 Bewohner müsste durch Ölheizungen ersetzt werden.
  • Die nachhaltige Waldwirtschaft im Steigerwald nutzt die biologische Rohstoff- und Energiequelle „Holz“ ohne aufwendige Windkraft- oder Solartechnik.
  • Der Nationalpark Bayer. Wald hat bislang mehr als 550 Mio. € Subventionen verbraucht.
  • Jede Tonne (unnötig erzeugtes) CO2 in einem Nationalpark kostet dem Bürger rund 1.000 €.
  • Die Region Steigerwald hat gegenüber Nationalparkregionen die höchsten Arbeitseinkommen und die niedrigste Arbeitslosigkeit, die höchste Steuereinnahmekraft und die niedrigsten kommunalen Schulden.
  • Nur 57% des Holzzuwachses verlässt den Wald. Der natürliche Holzbestand nimmt zu.
  • In 15% der Fläche sind ökologisch wertvolle Bestände geschützt; die Artenvielfalt erweitert sich.

Trotzdem werden Waldvernichtungsvorwürfe und Kampagnen gegen den Steigerwald seit 15 Jahren betrieben. Nach diesen „Gefährdungsprognosen“ müsste der Steigerwald schon längst abgeholzt sein.

Die Achse Bamberg – Steigerwald – Mainfranken – Würzburg bietet nicht nur Natur und Kultur, sondern auch Lebensfreude in Bierfranken und in Weinfranken.

Im Zentrum dieser Achse vereinigt der Steigerwald Tradition und Fortschritt auf engem Raum. In Verbindung mit der abwechslungsreichen Landschaft ist dies ein einzigartiges Angebot für Bewohner und für Gäste!

Muss man den Steigerwald immer schlecht reden, oder kann man darauf nicht auch mal ein klein bisschen stolz sein?

Ich bin im Steigerwald aufgewachsen und unterhalte dort auch noch den elterlichen Bauernhof. Es ist für mich bedauerlich, wie mit unlauteren, selektierten Informationen in meiner Heimatregion eine ideologische Bevormundung durchgesetzt werden soll.

Prof. Dr. Willi Rößner, Stadtbergen

1 Antwort

  1. Roland Irslinger sagt:

    Herr Rößner hat völlig recht! Nachhaltige Waldwirtschaft wie im Steigerwald beispielhaft praktiziert vermeidet fossile CO2-Emissionen, in Deutschland insgesamt über 100 Mio Tonnen pro Jahr! Photovoltaik und Windenergie klingen gut, sind es auch, aber der Ressourcenverbrauch ist gegenüber der Energie aus Holz riesig! Verzicht auf nachhaltige Waldwirtschaft und Holzenergie ist absolut kontraproduktiv im Sinne des Klimaschutzes!