Safety First: Fahrrad-Aktionstag in Erlangen

Radfahren in der Stadt - Symbolbild

Sicherheit im Straßenverkehr

Die Landesverkehrswacht Bayern e.V. (LVW) und die Verkehrswacht Erlangen haben Fahrradfahrende jeden Alters zum Aktionstag am 15. April 2023 nach Erlangen eingeladen. Die Veranstaltung fand auf dem Hugenottenplatz statt und wurde von der Bayerischen Polizei, der AOK Bayern, der Bayernwerk AG und Voi Technology unterstützt. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann richtete bei seinem Besuch einen Apell an alle Autofahrenden, im Straßenverkehr noch besser auf Radfahrende zu achten: „Jetzt beginnt die Radl-Hauptsaison: Je schöner das Wetter, desto mehr Radlfahrer sind unterwegs“, erklärte Herrmann. „Wichtig ist mehr gegenseitige Rücksichtnahme zwischen Autofahrern und Radlfahrern und dass sich alle an die Verkehrsregeln halten.“

Der Frühling ist endlich da. Das wärmere Wetter lädt ein, wieder von Auto und Bahn aufs Fahrrad umzusteigen. Doch sind manche Fahrräder nach dem langen Winter nicht mehr verkehrstauglich oder müssen neu angepasst werden. Zeit für einen Check des Fahrrads, um sicher in die Fahrradsaison zu starten. „Die richtige Vorbereitung von Fahrrad und Fahrer kann das Unfallrisiko nicht beseitigen, die Folgen von Unfällen aber deutlich mindern“, sagt Bernd Sibler, Präsident der Landesverkehrswacht Bayern e.V. und Staatsminister a.D.

Ob Handyhülle aus Polycarbonat oder teures Fahrradschloss, die Bundesbürger gehen gern auf Nummer sicher. Doch nur jeder Fünfte trägt einen Helm beim Radfahren. Bernd Sibler: „Es gibt viele gute Gründe fürs Helmtragen. Ein Helm kann schwere Kopfverletzungen vermeiden und damit Leben retten. Daher rufen wir die Menschen auf, mit dem Helmtragen Verantwortung für sich und andere zu übernehmen“. Am Infostand der LVW wurde die Schutzweirkung eines Fahrradhelms eindrucksvoll an einem „Helm-Simulator“ demonstriert.

Durch die Radfahrausbildung findet eine umfassende Verkehrserziehung in der Grundschule statt. Während Lehrkräfte im Unterricht die theoretischen Grundkenntnisse für eine aktive Verkehrsteilnahme legen, obliegt es den Verkehrserzieherinnen und Verkehrserziehern der Polizei, die praktische Ausbildung umzusetzen. Wie wichtig die Übungen im sogenannten „Schonraum“ sind, zeigte die Polizei Erlangen. Auf einem Fahrradparcours konnten die Kinder verkehrssicherheitsrelevante motorische Radfahrfertigkeiten testen (Spurfahren, bremsen, einhändig fahren, seitliche/rückwärtige Orientierung). Dazu Polizeipräsident Adolf Blöchl: „Die Radfahrausbildung in den mittlerweile 326 Jugendverkehrsschulen in Bayern ist ein Erfolgsmodell. Seit der Einführung im Jahr 1973 wurden fast 6 Mio. Kinder ausgebildet.“ Abbiegevorgänge bergen ein hohes Gefahrenpotential, über das Radfahrende von der Verkehrswacht Erlangen aufgeklärt wurden. Es wurden typische Unfallkonstellationen zwischen Kraftfahrzeugen und Radfahrenden gezeigt und zum richtigen Verhalten bei Abbiegevorgängen beraten. „Im Außenbereich eines schweren Kfz (Lkw, Bus) gibt es für den Fahrzeugführenden nicht einsehbare Bereiche (= „toter Winkel“). Deshalb raus aus der Gefahrenzone des „toten Winkels“ und rein in das Sichtfeld des Fahrzeugführenden“ rät der Verkehrswacht-Vorsitzende Georg Gebhard.

Auf kurzen Strecken ist das Fahrrad eine tolle Alternative zum Auto mit Verbrennungsmotor – denn es schont die Umwelt und hält Sie aktiv. Deshalb veranstaltet die AOK jedes Jahr die Aktionen „Mit dem Rad zur Arbeit“ und „Mit dem Rad zur Uni“. Andreas Kaiser, Direktor der AOK Direktion Fürth-Erlangen „Auch für die Gesundheit zahlt sich das Radfahren aus: Das gleichmäßige Strampeln trainiert die Lunge, stärkt das Herz und kräftigt die Gesäß- und Beinmuskulatur.“

Das Bayernwerk und die Landesverkehrswacht Bayern sind seit rund 20 Jahren enge Partner in Sachen Sicherheit. In diesen Jahrzehnten gemeinsamen Wirkens konnte viel erreicht werden. Hunderte von Schülerlotsinnen und Schülerlotsen konnten für den Einsatz mit einer sicheren, neuen Ausrüstung ausgestattet werden. In Kindergärten wurde mit speziellen Spiel-Elementen früh Achtsamkeit und Fertigkeiten für das spätere Radfahren im Straßenverkehr gefördert. „Und jetzt fokussieren wir uns auf die Sicherheit auf und mit dem Rad“, erläuterte Dr. Egon Leo Westphal, CEO Bayernwerk AG. „Ich freue mich sehr, dass ich beim heutigen Fahrrad-Aktionstag dabei sein darf und wir unserer Sicherheits-Partnerschaft mit dem Thema sicheres Radfahren einen weiteren bedeutenden Aspekt hinzufügen“.

Der E-Scooter-Anbieter „Voi Technology“ informierte über die aktuellen rechtlichen Regelungen bei der Nutzung von Elektrotretrollern und lud die Besucherinnen und Besucher zum praktischen Üben von typischen Verkehrssituationen im Schonraum ein. „Erlangen ist ein Standort mit stetig wachsender Mikromobilität. Es ist uns ein großes Anliegen, dass die Verkehrssicherheit in dieser Entwicklung mitgedacht wird. Daher arbeitet Voi permanent an Lösungen, die uns der Vision Zero näherbringen“, sagte Stephan Bölte, Deutschlandchef des schwedischen Mikromobilitätsanbieters Voi.


Die Landesverkehrswacht Bayern (LVW) wurde am 13.07.1950 in München gegründet. Das oberste Ziel ist die Verkehrssicherheit zu fördern und Verkehrsunfälle zu verhüten. Der Ansatzpunkt für alles Tun der LVW ist der Mensch. Die LVW arbeitet entlang von Zielgruppen, das heißt, sie definiert und klassifiziert Verkehrsteilnehmer nach ihrem Alter und der Art ihrer Verkehrsteilnahme. Die wichtigsten Zielgruppen sind Vorschulkinder, Schulkinder, Radfahrer, junge Autofahrer und ältere Menschen. Jede dieser Zielgruppen ist durch bestimmte Gefährdungspotenziale charakterisiert. Hierzu bieten die LVW und die bayerischen Verkehrswachten zahlreiche Maßnahmen und Projekte an.

Weitere Informationen erhalten Sie bei der
Landesverkehrswacht Bayern e. V.
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