Ausstellung in Eckental: „Neue alte Perspektiven auf Forth“

Eine Ausstellung im Eckentaler Rathaus zeigt historische Aufnahmen aus der Sammlung von Dr. Martina Switalski und aktuelle Fotos von Helmut Meyer zur Capellen.

Dr. Martina Switalski und Helmut Meyer zur Capellen haben alte und neue Aufnahmen aus Forth gegenübergestellt. Foto: Bettina Dennerlohr

Dr. Martina Switalski und Helmut Meyer zur Capellen haben alte und neue Aufnahmen aus Forth gegenübergestellt. Foto: Bettina Dennerlohr

Wer erinnert sich an die Schuhfabrik an der B2 oder die Armenhäuser in Forth? Wer weiß, dass 1945 über 236 Volksdeutsche von der Krim im Schloss Büg einquartiert wurden? Wer kennt die Zwangsarbeiter der umliegenden Dörfer? Wer ahnt hinter dem Siedlungsbau die 409 Sudentendeutschen, die 1946 aufgenommen wurden? Solche neuen Perspektiven auf die Forther Geschichte ermöglicht eine Ausstellung im Eckentaler Rathaus. Zu sehen ist sie bis zum 26. Mai 2023.

Dafür hat der Eckenhaider Fotograf Helmut Meyer zur Capellen Orte in Forth aufgenommen, zu denen die Historikerin Dr. Martina Switalski historische Aufnahmen besitzt. Die Ausstellung im Rathaus lädt zum Vergleich ein und der Bildband „Forth.Der Ort“ erhellt die historischen Hintergründe.

Neben Familiengeschichten und Häusergeschichten finden sich in dem Buch auch Aufzeichnungen zu „Raufhändel mit Faustschlägen, Stöcken oder Bierkrügen“ in Forther Wirtshäusern, in denen auch „Pflanzschulen für uneheliche Geburten“ diagnostiziert wurden, aber auch die abergläubischen Aufzeichnungen der Helms Rettl aus der Büg. Fitzgerald Kusz‘ Urgroßmutter hatte fünf Kinder von fünf Bauern und brachte diese als Baderin durch. Nebenbei notierte sie apokalyptische Horoskope, die der Urenkel bewahrt hat.

Der Bildband „Forth.Der Ort“ ist erhältlich in der Bücherecke, im Mediencenter Endreß und im Frohnhofer Mühlenlädla oder unter der ISBN 978-3-939171-75-1. Die Ausstellung im Rathaus kann zu den üblichen Öffnungszeiten besichtigt werden (Mo bis Fr 8 bis 12 Uhr, Di zusätzlich 14 bis 18 Uhr).