Brose Bamberg fährt mit (neuem) Selbstbewusstsein nach München

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Brose Bamberg gastiert am 28. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga beim FC Bayern München Basketball. Spielbeginn ist am Sonntag um 18 Uhr. MagentaSport überträgt die Partie in einer „Courtside Live“-Sendung exklusiv auf seinen Kanälen. Durch die von Markus Krawinkel kommentierte Begegnung führt Jan Lüdeke. Beiden zur Seite steht als Experte Alex Vogel.

Neun Spiele in Serie hat der FC Bayern München auf nationalem Parkett zuletzt gewonnen. Einberechnet dabei die beiden Siege gegen Berlin und Oldenburg, die den Münchnern Mitte Februar den Pokaltitel bescherten. Die letzte Niederlage mussten die Mannen von Andrea Trinchieri am 14. Februar einstecken, damals unterlagen sie Hamburg mit 70:89. Wie frisch die Landeshauptstädter am Sonntag allerdings sein werden, lässt sich aktuell nicht wirklich einschätzen, da sie am Freitagabend noch das letzte EuroLeague-Spiel der Saison gegen Kaunas absolvieren müssen. Da Trinchieri allerdings aus einem insgesamt 21 Mann starken Kader schöpfen kann, sollte das Frischeargument eher nebensächlich sein. Vor allem in der Defensive haben sich die Bayern zuletzt enorm stark präsentiert. In Ulm ließen sie gerade einmal 59 Punkte zu, am vergangenen Wochenende in Würzburg sogar nur 49. Über die komplette Saison gesehen steht das bayerische Abwehrbollwerk solide und ließ im Schnitt lediglich 74 Punkte der Gegner zu, nach Bonn (73,6) der zweitbeste Wert aller BBL-Teams. Offensiv haben die Münchner unzählige Optionen und diese vor einigen Wochen sogar nochmals erweitert. Zylan Cheatham kam neu an die Isar, fügte sich nahtlos ein und war zuletzt in Würzburg mit 13 Punkten Topscorer. Über die komplette bisherige BBL-Saison punktete bislang Cassius Winston mit im Schnitt 14,8 Punkten am konstantesten. Auffällig: München erzielte durchschnittlich lediglich 81,4 Punkte pro Spiel, die drittgeringste Ausbeute innerhalb der Liga, hat seine 21 Saisonsiege daher also in erster Linie über die hervorragende Verteidigungsleistung gesichert. Das zeigt auch eine weitere Statistik: im Schnitt nahmen die Mannen um den Ex-Bamberger Andreas Obst bis dato 61 Würfe pro Partie, nur Bayreuth (60,9) nahm minimal weniger. Und auch da spielt die Verteidigung wieder mit hinein, denn die Münchner halten ihre Gegner bislang bei 60 Würfen pro Spiel – und damit bei einigen weniger, als der normale Saisonschnitt ist. Kurz nochmals zurück zu ehemaligen Bamberger Akteuren: während Augustine Rubit mit einer Verletzung bis Saisonende ausfällt und auch Elias Harris seit einiger Zeit verletzungsbedingt nicht mitwirken konnte, hat Andi Obst im Laufe der Saison seinen (Distanz)Wurf immer besser gefunden und trifft aktuell nahezu 40 Prozent seiner Dreierversuche.

Brose Bamberg reist mit (neuem) Selbstbewusstsein nach München. Dazu beigetragen hat das Spiel am vergangenen Mittwoch, das die Bamberger nach einem zwischenzeitlichen 18-Punkte-Rückstand gegen Ludwigsburg noch drehen konnten. Ausschlaggebend dafür war eine starke Verteidigung zum Ende des dritten und den kompletten Schlussabschnitt über – in den letzten sieben Minuten ließ Brose keinen Feldkorb mehr zu. Durch den Erfolg hält sich das Team von Oren Amiel die Playoffchance weiter am Leben, ist jedoch nach wie vor – neben eigenen Siegen – auf Niederlagen von Würzburg und Rostock angewiesen. Nichts desto trotz, der Comeback-Erfolg gegen Ludwigsburg hat gezeigt, dass das Team funktioniert, dass jeder für jeden kämpft, dass es sich der Bedeutung der Aufgabe bewusst ist. Wichtige Impulse kamen von Devon Thomas. Der letzte Bamberger Neuzugang übernahm in der wichtigen Phase im dritten Viertel das Spiel, war vor allem in der Defense präsent und gab starke Impulse in der Offensive. Zum Ende der Partie war es dann einmal mehr Patrick Miller, der den eingeschlagenen Weg konsequent zu Ende brachte. Durch den Sieg zog Brose nach Erfolgen mit den auf Platz acht stehenden Würzburg Baskets gleich, hat allerdings eine Niederlage mehr auf dem Konto stehen. Umso wichtiger sind die nun noch ausstehenden fünf Spiele, um doch noch den Sprung in die Playoffs zu schaffen. Der Anfang soll in München gemacht werden. Auf dem Papier ist Bamberg dort natürlich Außenseiter, hat beide Spiele der Saison – im Pokal (68:85) und in der Liga (87:94) – verloren. Vor allem aber im Hinspiel mussten sich die Bayern doch etwas strecken, hatten es am Ende Cassius Winston zu verdanken, dass sie die Partie schadlos überstanden.

Jaromír Bohačík: „Wie heißt es so schön: wir haben keine Chance, also nutzen wir sie. Natürlich sind sie Favorit, aber wir wissen auch, was wir können. Wichtig ist, dass wir den Einsatz und den Kampf aus den letzten 13 Minuten gegen Ludwigsburg mitnehmen. Da hat es offensiv und vor allem defensiv gut funktioniert. Wir müssen versuchen, sie zu Fehlern zu zwingen. Das wird sehr schwer, aber wir sind selbstbewusst.“

Das Spiel in München ist der Auftakt einer drei Partien dauernden Auswärtstour. Am übernächsten Wochenende reisen die Bamberger nach Oldenburg, anschließend nach Crailsheim. Die letzten beiden Hauptrundenspiele sind dann allerdings wieder in heimischer BROSE ARENA. Zunächst empfängt Brose am 4. Mai um 20.30 Uhr die Telekom Baskets Bonn, ehe es zum Abschluss am 7. Mai um 15 Uhr zum Oberfrankenderby gegen medi bayreuth kommt. Tickets für beide Partien gibt es unter brosebamberg.de/tickets, im Fanshop in der Kornstraße und an der jeweiligen Tages- bzw. Abendkasse.