Osterfeier in der Hauptkirche der Fränkischen Schweiz

Blick auf Gößweinstein
Blick auf Gößweinstein

Osterkerze entzündet – Frohbotschaft aktueller denn je

„Christus ist glorreich auferstanden vom Tod. Sein Licht vertreibe das Dunkel in den Herzen der Menschen. Möge dieses Osterlicht überall leuchten und unsere Herzen erwärmen durch Christus, unseren Herrn.“ Mit diesem Ruf aus der Liturgie verkündete Gößweinsteins Pfarrer Pater Ludwig Mazur die zentrale Botschaft des Osterfestes nach dem Entzünden der Osterkerze.

Der große Moment vor der Auferstehungsfeier in der voll besetzten Basilika: Pfarrer Pater Ludwig Mazur (l.) entzüdet vor dem Basilikaeingang die riesige Osterkerze, die Basilikamesner Reinhold Hutzler in Händen hält. Foto: Thomas Weichert

Der große Moment vor der Auferstehungsfeier in der voll besetzten Basilika: Pfarrer Pater Ludwig Mazur (l.) entzüdet vor dem Basilikaeingang die riesige Osterkerze, die Basilikamesner Reinhold Hutzler in Händen hält. Foto: Thomas Weichert

Das Osterfeuer war von Sebastian Thiem vorbereitet worden. Die Ministranten und Mesner Reinhold Hutzler assistierten. Im grauenden Morgen trug Pater Ludwig die Osterkerze anschließend mit dem dreimaligen Ruf „Lumen Christi“ (Christus, das Licht) und der Antwort des Volkes „Deo gratias“ (Dank sei Gott) in die dunkle Basilika zur Heiligsten Dreifaltigkeit. Die beiden Lektoren Heidi Hoffmann und Kirchenpfleger Georg Lang gaben mit ihren an der Osterkerze entzündeten Fackeln das Osterlicht an die Gottesdienstgemeinde weiter, so dass sich das Licht im Kirchenraum verbreitete. Nachdem die Osterkerze an dem für sie vorgesehenen Platz angekommen und von Pater Ludwig inzensiert wurde, sang Kantor Georg Schäffner das Osterlob „Exsultet“.

Vor dem Beginn der Auferstehungsfeier erläuterte Markus Redel den Ablauf und die Inhalte des Festgottesdienstes. Ebenso führte er zu den Schriftlesungen aus den Büchern Genesis, Exodus, Jesaja und dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom ein. Mit dem freudigen Gloria erhellte die Beleuchtung die Basilika vollends und die Gottesdienstgemeinschaft sang aus voller Kehle unter dem Geläut aller Glocken „Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe“.

Nach der Verkündigung der frohen Botschaft von der Auferstehung Jesu nach Matthäus fragte Pater Ludwig in seiner Predigt: „Hoffnung auf ein Leben danach, also nach dem Tod, was soll das heißen? Auferstehung, wohin soll das führen?“ Dabei bezog er sich auch auf Todesanzeigen, in denen von einem „Wiedersehen“ zu lesen ist. Auferstehung werde ein Wiedersehen sein, nicht wie wir es kennen. Im „Hohenlied der Liebe“, das gerne auch bei Hochzeiten vorgelesen wird, schreibt der Apostel an die Gemeinde in Korinth davon, dass wir jetzt nur jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht sehen. „Ostern will das Sehen der Augen ganz und gar erschließen. „Es wird ein neues, ein österliches Schauen sein, eine alles beglückende, alles selig machende Schau sein, so wie sie der große Theologe des Mittelalters, Thomas von Aquin, erlebt hat,“ versicherte Pater Ludwig.

Auf der Grundlage des Lukasevangeliums von den „Emmaus-Jüngern“ führte Pater Ludwig am Ostermontag seine Ausführungen fort. Diese Botschaft von der Auferstehung sei für die Jünger zunächst schwer begreifbar gewesen, dann bahnte sie sich aber ihren Weg durch die Welt. Dies deshalb, weil immer mehr Menschen diesen beglückenden Glauben weitergaben und so zu Überbringern der Botschaft, in diesem Sinn zu Aposteln wurden. Doch in manchen Bereichen ließ die Begeisterung auch wieder nach. So erinnerte der Apostel Paulus die Gemeinde in Korinth daran, welchen Glauben sie angenommen habe. Nicht mit Vorwürfen und auch nicht mit einer Moralpredigt, „das mache ich auch nicht“, fügte der Pfarrer an. Auch er wolle daran erinnern, dass alle Christen als Kirche „Apostel“ sind, um die gute Nachricht auch in unserer Welt weiterzugeben. Gott berufe nicht Heilige, sondern Jede und Jeden von uns aus einem einzigen Grund: Er liebt uns. „Das ist es doch wert, mit der Frohbotschaft im Gespräch zu bleiben und sie weiterzusagen“, zeigte sich Mazur überzeugt.

Der Festgottesdienst stand unter der musikalischen Leitung von Georg Schäffner, der mit dem Basilika-Chor sowie Blechbläsern und Streichern die Messe in C-Dur von Johann Michael Haydn für Soli, Chor und Orchester feierlich gestaltete. Die Solisten waren Susanne Dallhammer (Sopran), Julia Bogner (Alt), Dr. Rainer Streng (Tenor) und Thomas Höhn (Bass).