Sonntagsgedanken zu Ostern

Symbolbild Religion

Waren Sie auch schon einmal in den Bergen, liebe Freunde?

In den Bergen wird, je höher man kommt, die Luft immer dünner.

Dünn geworden ist auch die Luft für die Frauen, die sich ohne Hoffnung, ohne Zuversicht, in völliger Trauer, auf den Weg zum Grab machen, um ihrem Jesus die letzte Ehre noch einmal zu erweisen, weil sie keine andere Chance mehr sehen: Er ist ja tot.
Die Luft für sie ist dünn geworden.

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel …

Doch weit gefehlt, denn mitten hinein in ihre Chancenlosigkeit, in ihr Ringen nach Luft, mitten hinein in ihre Trauer, bricht Ostern: „Ihr sucht Jesus, aber er ist nicht hier, er ist auferstanden! Sucht den Lebenden nicht bei den Toten!“

Und so wie Ostern plötzlich über die Frauen hereinbrach, wollte Ostern in Ihr Leben, will Ostern in unser aller Leben einbrechen. Ostern will in unser Leben einbrechen, trotz vieler Chancenlosigkeiten, Krankheiten und unserer Trauer.

Ostern will über unsere oft triste Welt hereinbrechen und den Alltag heller machen und uns Gottes Lebendigkeit spüren lassen.
Diese Lebendigkeit sollen wir hineintragen in die ganze Welt.

Ostern feiern heißt: solches Leben feiern, dessen Lebendigkeit ansteckt. Dann befinden wir uns auf dem Gipfel des Glaubens, dann können wir auch Gottes lebendige Gegenwart spüren. Wir hätten zudem genug Luft zum Atmen, genug Luft, um Ostern als Fest zu feiern, genug Luft, um unserer neu entdeckten Osterfreude Ausdruck zu verleihen und genug Luft, um andere anzustecken.
Machen wir uns also auf, suchen wir ihn nicht bei den Toten, sondern außerhalb des Grabes und finden den Auferstandenen, dann finden wir Ostern.

Deswegen also:

Steh auf und lebe dein Leben mit der Kraft der Auferstehung!

Steh auf, wenn dich etwas umgeworfen hat!

Steh auf, gerade wenn du meinst, du könntest nicht aufstehen!

Der Stein vor deinem Grab wird sich von selbst fortbewegen, er wird dir als Stein vom Herzen fallen.

Mach alle Ostergeschichten wahr und frage nicht, ob sie wahr sind. Probiere sie aus, ob sie auf dich zutreffen und zu dir passen. Du wirst merken: Sie passen, denn sie sind keine Totengeschichten. Probiere sie aus und dann wirst du sehen: Es sind wahre Geschichten. Probiere sie aus und du merkst: Ostern bricht herein über die Welt und verändert sie und dich.

Frohe Ostern!

Klaus Weigand


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Infos zu Pfarrer Klaus Weigand

  • Geboren 1966 in Erlenbach am Main (Unterfranken)
  • Abitur am Theresianum in Bamberg 1989
  • Studium der Kath. Theologie in Bamberg und Wien
  • Priesterweihe 1998
  • Tätigkeiten:
  • Fürth, Christkönig von 1997 – 2010
  • Buckenhofen als Pfarradministrator 2010 – 2015
  • seit 2015 in Heroldsbach und Hausen