Elisabeth-Verein Pottenstein erhält Auszeichnung „Ehrenamt der Woche“
Mit einer Fahrradrikscha befördern Ehrenamtliche des Elisabeth-Vereins Pottenstein Senioren und gehbehinderte Menschen. Darauf ist nun auch die Ehrenamtsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, die Eichstätter Landtagsabgeordnete Eva Gottstein (FW) aufmerksam geworden und stattete daher dem Elisabeth-Verein einen Besuch ab um sich dieses Projekt vorstellen zu lassen.
Bevor es mit der Rikscha durch Pottenstein ging fand eine Diskussion im Elisabeth-Lädla statt. „Ich habe einen tollen Verein kennengelernt und einen Bürgermeister der seine Vereinslandschaft kennt und weiß wie das Ehrenamt läuft“, lobte Gottstein nach dem etwa einstündigen Gespräch mit den führenden Mitgliedern des Elisabeth Vereins. Das Ehrenamt bezeichnete die ehemalige Lehrerin als das „Sahnehäubchen“ und „i-Tüpfelchen.“ Insbesondere das Rikscha-Team konnte sich über die Auszeichnung „Ehrenamt der Woche“ freuen. „Jede Rikscha-Fahrt ist ein kleines Abenteuer, bei dem Erinnerungen und Lebensgeschichten geteilt werden“, sagt Karin Spörl, die den Kreis der Helfenden des Elisabeth-Vereins Pottenstein organisiert und seit Kurzem erste Vorsitzende ist. „Eine Rikscha-Fahrt ist für beide Seiten eine Bereicherung – und manchmal macht sie aus Unbekannten Freunde.“ „Wenn Menschen nicht mehr aus eigener Kraft in die Pedale treten können, ist ein Ausflug mit einer Fahrradrikscha ein wunderschönes Erlebnis, um die Natur zu erleben und um den Wind in den Haaren zu spüren,“ so Eva Gottstein. Sie dankte den Verantwortlichen des Elisabeth-Vereins Pottenstein, dass sie ihren älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern so ein Erlebnis ermöglichen. Ihr Dank galt vor allem auch den Ehrenamtlichen, die die Fahrrad-Rikschas mit ihrer Muskelkraft bedienen und dabei auch unterhaltende Gespräche führen. Ehrenamtliche wollen selbst gesehen und ernst genommen werden.
Bei Bürgermeister Stefan Frühbeißer (CWU/UWV) regte Gottstein einen jährlich stattfindenden Ehrenamtsabend an. Allerdings gibt es in der Stadtgemeinde rund 90 Vereine. Da könne man nicht jedes Vereinsmitglied zu einem Ehrenamtsabend einladen. Frühbeißer versucht aber so oft es möglich ist, selbst bei den Hauptversammlungen der Vereine dabei zu sei. In der Diskussion ist auch gerade ob es für ehrenamtlich Tätige ein 29-Euro Bahnticket geben wird. Weiter informierte Gottstein das der Freistaat künftig die Gema-Gebühren für Vereinsfeste bezahlen wird, wenn diese keinen Eintritt kosten. Die Vereinspauschale wurde bereits zum dritten mal verdoppelt. Ab 5. April soll die entsprechende Webseite installiert sein auf der Vereine dann die Erstattung der Gema-Gebühren durch den Freistaat beantragen können. „Warum gibt es in Bayern den Bildungsurlaub für Ehrenamtliche nicht ?“ Wollte Karin Spörl wissen. Denn in anderen Bundesländern gäbe es diesen längst. Gottstein hielt den Bildungsurlaub für nötig, gab aber zu bedenken das Bayern das Bundesland mit den meisten kleinen Betrieben sei. Durch Corona wurde das Ehrenamt abgeschwächt. Jeder zweite in Bayern ist allerdings ehrenamtlich tätig. Erstaunlich: Die Hauptgruppe der Ehrenamtlichen ist zwischen 29 und 45 Jahre alt. Platz zwei sind die 14 bis 29 Jährigen und schwächste Gruppe sind die über 65-jährigen. In Bayern gibt es auch 127 Ehrenamts-Agenturen.
Der Elisabeth-Verein Pottenstein wurde 2008 gegründet und zählt über 130 Mitglieder. Das Tun und Handeln des Vereins steht unter dem Motto der Heiligen Elisabeth, die einige Zeit auf Burg Pottenstein lebte: „Wir wollen Menschen froh machen.“ Der Verein kümmert sich mit verschiedenen Aktionen und Projekten wie Alltagsbegleiter, Generationentreff oder Schulungen um kranke, alte und einsame Menschen, um pflegende Angehörige sowie um Menschen, die Trauer verarbeiten. Im vereinseigenen „Elisabeth-Lädla“ verkaufen Ehrenamtliche für wohltätige Zwecke kleine Geschenke, selbstgemachte Produkte sowie Tees oder Seifen.
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