Mit den Coburg-Greetern können Gäste einen ganz persönlichen Stadtspaziergang abseits bekannter Touristenpfade erleben

Mit den Coburg-Greetern können Gäste einen ganz persönlichen Stadtspaziergang abseits bekannter Touristenpfade erleben März 2023
Die Gründungsmitglieder der Coburg-Greeters (im Bild von links): Arne Jülich, Iris Metzner, Werner Weiß, Rolf Metzner, Michaela von Aichberger, Michael von Aichberger Foto: Coburg-Greeters

„Coburg ist jetzt Greeter-Destination“

Als erste Stadt in Franken ist Coburg nun eine Destination innerhalb der internationalen Greeter-Organisation, die 1992 von Lynn Brooks in New York gegründet und sich mittlerweile über den ganzen Globus verbreitet hat. Greets sind kostenlose Stadtspaziergänge mit ehrenamtlichen Einheimischen (genannt „Greeter“). Greets sind keine professionellen Stadtführungen, sondern persönliche Begegnungen, bei denen die Greeter ihren max. 6 Gästen ihre Heimat zeigen.

Anfang 2023 hat sich in Coburg nach einer kurzen Findungs- und Planungsphase ein kleines Netzwerk an Ehrenamtlichen aufgestellt und ist ab sofort gerüstet für neugierige und am Austausch interessierte Coburger und Coburg-Besucher.

Mit den Coburg-Greetern können Gäste einen ganz persönlichen Stadtspaziergang abseits bekannter Touristenpfade erleben.

Nun werden weitere Mitstreiter gesucht. Dazu findet am Mittwoch, 5. April 2023 um 18 Uhr eine Informationsveranstaltung im Saal im Hexenturm, Ernstplatz 12, statt, zu der interessierte Coburger herzlich eingeladen sind.

Weitere Infos unter www.coburg-greeters.org oder auf Facebook unter www.facebook.com/coburggreeters

Hintergrundinformationen

Coburg ist jetzt eine Greeter-Destination!

Was ist das?

„Greets“ sind Spaziergänge mit ehrenamtlichen Einheimischen („Greetern“). Der Begriff leitet sich vom Englischen „to greet“ = „grüßen“ ab. Greeter zeigen einzelnen Besuchern ihre Stadt aus ihren ganz persönlichen Blickwinkeln. Ein Greet dauert etwa 2 – 3 Stunden, ist interaktiv (ohne einen vorher festgelegten Ablauf) und primär dazu gedacht, Einheimische und Gäste miteinander in Kontakt zu bringen. Im Vordergrund stehen dabei nicht nur die Sehenswürdigkeiten, sondern kleine Besonderheiten, die das Leben in Coburg ausmachen.

Dazu persönliche Geschichten, Anekdoten und Tipps, ob zum Museumsbesuch oder der angesagtesten Bar. Es zählt weniger das Vermitteln von geschichtlichen Daten als der persönliche Austausch zwischen Gast und Greeter. Das spiegelt sich wider im Motto der Greeter: „Komm als Gast und geh als Freund!“ Damit ein persönlicher Austausch erleichtert wird, ist die Gruppengröße auf max. 6 Personen beschränkt.

Die Idee des Greeter-Programms ist nicht neu, das Konzept eines „Welcome Visitor Program“ wurde bereits 1992 von der Amerikanerin Lynn Brooks und ihren Big Apple Greeters in New York City realisiert. Lynn wollte ihren Gästen die Stadt New York so zeigen, wie sie sie erlebt hat: als großartige Stadt mit vielen unterschiedlichen Stadtteilen, die alle ihre ganz eigenen Geschichten und Besonderheiten haben.

Das Konzept war ein großer Erfolg und seitdem sind 150 Destinationen in 33 Ländern der Welt hinzugekommen, die als eigenständige Gruppen innerhalb der International Greeter Association (IGA) organisiert sind. Auch in Deutschland gibt es inzwischen in 18 Städten Greeter und zwar in Augsburg, Berlin, Bonn, Bremen, Darmstadt, Düsseldorf, Freiburg, Fulda, Görlitz, Hamburg, Kassel, Mainz, Mannheim, München, Stuttgart und Wuppertal … und nun auch in Coburg, der ersten und bisher einzigen Destination in Franken!

Die deutschen Greetergruppen sind als lose Vereinigungen beziehungsweise Vereine organisiert. „Jede Begegnung mit einem Greeter ist einzigartig, maßgeschneidert und entspricht dem jeweiligen Wunsch der Gäste“, zitiert Matthias Ohm, Vorsitzender von Deutschland-Greeter e.V., aus der Charta der bundesdeutschen Vereinigung, in der die Philosophie der Greeter festgehalten worden ist. Darin ebenfalls aufgeführt ist der Gedanke der Nachhaltigkeit: „Grundsätzlich finden Greets zu Fuß, per Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln statt.

Die Grundwerte der Greeter Alle Greeter und Greeter-Gruppen teilen die gleichen Grundwerte („Core-Values“):

1. Greeter arbeiten ehrenamtlich, sie bereiten all ihren Besuchern einen freundlichen Empfang.

2. Greeter begrüßen einzelne Gäste bzw. sehr kleine Gruppen bis maximal 6 Personen. Im Vordergrund steht der Dialog zwischen Greeter und Gast.

3. Der Spaziergang mit einem Greeter ist kostenlos.

4. Alle Gäste und Ehrenamtliche sind ohne Diskriminierung willkommen.

5. Die Greeterprogramme unterstützen nachhaltigen Tourismus. Sie respektieren die natürliche und soziale Umwelt und fördern die kulturelle Entwicklung lokaler Gemeinschaften. Greeter fördern das Image ihres Heimatortes / ihrer Region.

6. Die Greeterprogramme bieten Greetern und Gästen die Möglichkeit zum gegenseitigen kulturellen Austausch. Sie helfen beim Aufbau einer besseren Welt, indem sie Kontakt von Mensch zu Mensch herstellen.

Greeter sind immer ehrenamtlich tätig und bieten ihre Greets kostenlos an. Persönliche Trinkgelder werden nicht akzeptiert, aber gerne werden Spenden entgegengenommen für das Greeter-Projekt als Ganzes, um beispielsweise die Website zu finanzieren.

Wird ein Greet über die neue Website www.coburg-greeters.org angefragt, so wird dieser zunächst an alle Coburger Greeter weitergegeben und je nach angegebenen Interessen übernimmt ein passender Greeter die Begegnung. Dabei werden im Gegensatz zu professionellen Stadtführungen nicht mehr als sechs Teilnehmer akzeptiert.

Anfragen für größere Gruppen werden auf das Angebot von Coburg Marketing hingewiesen.

„Komm als Gast, geh als Freund!“

Die Greeter-Spaziergänge sehen sich nicht in Konkurrenz zu professionellen Stadtführungen, wie sie in Coburg ja das Stadtmarketing anbietet, sondern als eine Ergänzung. Während professionelle Stadtführungen zumeist dem Frontalunterricht in einer Schule ähneln und Wissensvermittlung im Vordergrund steht, geht es bei den Greetern vielmehr um den Dialog zwischen dem Greeter und dem Gast. Dabei ist es durchaus erwünscht, dass sich dadurch eine freundschaftliche Beziehung, bzw. ein kultureller Austausch entwickelt. Daher der Slogan der Greeter „Komm als Gast und geh als Freund!“ Greeter bieten keine allumfassenden Führungen, sondern sie begleiten ihre Gäste durch die Stadt, erzählen persönliche Anekdoten zum Stadt(er)leben, zeigen ihre Lieblingsplätze oder geben individuelle Tipps zur weiteren Stadterkundung. Bei einem Greet können Gäste also eher mit persönlichen Geschichten als mit historischen Daten und Jahreszahlen rechnen.

„Es geht um das gegenseitige Kennenlernen, das freundliche Willkommenheißen in der Stadt, den Austausch zwischen Einheimischen und Gästen und um ein ganz persönliches Entdecken der Stadt aus der Perspektive eines Coburger Insiders“, so Vorstand Werner Weiß zum Konzept der Greeter.

Über die „Coburg-Greeters“

Die Initiative zu den „Coburg-Greeters“ stammt von Werner Weiß, welcher sich von den Erfolgen der Bonner Greeter inspirieren ließ.

Michaela und Michael von Aichberger, Rolf und Iris Metzner sowie Arne Jülich sind weitere Gründungsmitglieder.

Eine Webseite auf Deutsch, Englisch und Französisch ist unter www.coburg-greeters.org bereits online. Zum Start werden Greets in diesen Sprachen angeboten.

Der Verein ist auch auf Facebook und Instagram präsent.

Es wird eine Eintragung ins Vereinsregister angestrebt, sobald der Verein die erforderliche Mindestanzahl von Mitgliedern (7) erreicht hat.

So kann Coburg von den Greetern profitieren

Coburg ist nach München und Augsburg erst die dritte Destination in Bayern und die einzige Greeter-Destination in Franken. Dieses „fränkische“ Alleinstellungsmerkmal lässt sich medial verwerten.

Weiterhin wird nun nicht nur auf den Seiten der International Greeter Organization (IGA) auf Coburg verwiesen, sondern es gibt Links zu Coburg auf den Seiten jeder anderen deutschen Destination.

Zudem verfügen die Greeter Deutschland über ein Google-Ads-Budget, von dem auch Coburg profitiert.

Stadtspaziergänge („Greets“) werden hoffentlich auch bald von Studenten für Studienanfänger angeboten oder für Jugendliche, die sich noch nicht für einen Studienort entschieden haben.

Neuen Mitarbeitern der hier ansässigen Unternehmen könnte das Einleben erleichtert werden, indem durch das Greeter-Programm der Kontakt zu Einheimischen hergestellt wird.

Diese können in ihren Greets individuell auf die Bedürfnisse und Interessen der Neuankömmlinge eingehen.

Auch Flüchtlinge und Expats könnten, soweit sie schon länger in Coburg leben, Greets in ihrer Muttersprache für neu angekommene Landsleute durchführen.

Neben Touristen können auch Coburger einen Greet anfragen, um ihre Stadt besser kennenzulernen, vielleicht aber auch als ersten Schritt, um später selbst Greeter zu werden.

Infoveranstaltung zur Mitgliedergewinnung Um möglichst viele Greets anbieten zu können, sucht der Verein weitere Mitglieder jeden Alters, Geschlechts und kulturellen Hintergrunds. Insbesondere sind Menschen mit Fremdsprachenkenntnissen oder einer anderen Muttersprache als Deutsch willkommen.

Wichtigste Voraussetzungen sind allerdings Kommunikations- und Begeisterungsfähigkeit sowie eine positive Identifikation mit der Heimatstadt.

Gästen die eigene Heimatstadt zu zeigen und dabei persönliche Beziehungen aufzubauen kann sehr inspirierend und bereichernd sein. Ein Greeter zu sein bedeutet aber nicht, seine gesamte Freizeit zu opfern. Einige wenige Spaziergänge im Jahr, bzw. wenige Stunden im Monat wären schon ausreichend. Jeder kann sich nach seinen Möglichkeiten einbringen.

Ein weiterer Vorteil für Greeter: Sie sind Teil einer weltweiten Bewegung, die auch untereinander in ständigem Austausch steht, z. B. über Facebookgruppen, Jahrestreffen oder gegenseitigen Besuchen. Man hat daher auf einmal Freunde in der ganzen Welt!

Um interessierten Coburgern die Idee der Greeter näherzubringen, veranstaltet der Verein einen Infoabend am Mittwoch, 5. April 2023 um 18 Uhr im Saal im Hexenturm, Ernstplatz 12.

Zu dem Infoabend wird auch Matthias Ohm, der 1. Vorsitzender der Dachorganisation „Deutschland Greeter e. V.“ mit seiner Frau Marisa aus Bonn nach Coburg kommen.

Unterstützung von Coburger Unternehmen in Form von Spenden oder Sponsoring, aber auch Mitgliederwerbung und Vermittlung von Greets ist ebenfalls willkommen.

Die Gründungs-Greeter

Werner Weiß

Werner Weiß (79) ist gebürtiger Coburger. Erfahrungen aus seinen exotischen Reisen in alle Kontinente gab er als Lehrer sowohl seinen Schülern als auch durch VHS-Vorträge weiter. Er ist Hausherr der ehemaligen Bonbonfabrik am Albertsplatz. Über die Jahre hat er sich immer wieder mit Initiativen und Verbesserungsvorschlägen in seiner Heimatstadt engagiert, zuletzt indem er die Nordfassade seines Gebäudes durch den renommierten Berliner Fassadenkünstler Gert Neuhaus gestalten ließ.

Michaela und Michael von Aichberger

Michaela von Aichberger (55) ist Dipl. Grafikdesignerin, ihr Mann Michael (59) Dipl. Fotoingenieur und Fotograf. Beide zogen erst vor 3 Jahren aus Erlangen bzwl. Köln nach Coburg, haben sich aber sofort in die Stadt verliebt und es sich zum Ziel gesetzt, Coburg bekannter zu machen. Seit sie ihre Zelte hier am Ufer der Itz aufgeschlagen haben, haben sie ihre neue Heimat bereits vielen Besuchern aus ihrem Freundes- und Bekanntenkreis zeigen und sie für Coburg begeistern können.

Rolf Metzner

Rolf Metzner (75) ist gebürtiger Coburger und Dipl. Psychologe. Er war 35 Jahre bei der Bundesagentur für Arbeit beschäftigt, davon ca. 30 Jahre als Leiter der Psychologischen Dienste der Arbeitsagenturen Bamberg und Coburg. Seit seinem Ruhestand beschäftigt er sich neben der Fotografie (u. a. im Rahmen vieler Reisen) auch besonders mit der Coburger Geschichte. Hiervon zeugen ca. 2.700 Beiträge im „Coburg-Magazin-Forum“, Vorträge/Exkursionen und Veröffentlichungen zu Themen wie „Seilbahn zur Veste“ oder „Radarstellung Stachelschwein“ sowie bisher 12 Geschichtsbeiträge für „Radio Eins“, dort gesendet und im Podcast abrufbar.

Iris Metzner

Iris Metzner (67) ist ebenfalls Ur-Coburgerin und Rolfs bessere Hälfte. Sie ist ausgebildete Grund- und Hauptschullehrerin und war an mehreren Schulen in Coburg Stadt und Coburg Land als Lehrerin, Konrektorin und Rektorin beschäftigt. Sie ist Mitglied der Förderer der Coburger Landesstiftung, Gründungsmitglied der Coburger Lesementoren sowie die letzten 3 Jahre seit Ruhestandsversetzung ehrenamtliche Mitarbeiterin in der „Coburger Tafel“.

Arne Jülich

Arne Jülich (41) stammt ursprünglich aus Zella-Mehlis und lebt seit 2012 in Coburg. Als Architekt und Beamter der Bayerischen Staatsbauverwaltung interessiert er sich insbesondere für die städtebauliche Entwicklung Coburgs. Sein Arbeitsplatz ist das Rosenau-Schlösschen am Rittersteich.

Kontakt Coburg Greeters e. V. i. G.

E-Mail: info@coburg-greeters.org

Web: www.coburg-greeters.org

Facebook: www.facebook.com/coburggreeters

Instagram: www.instagram.com/coburggreeters