Das Klinikum Forchheim begrüßt neue Pflegefachkräfte aus Tunesien
Neue Wege im Kampf gegen den Fachkräftemangel
Das Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz setzt neben der Ausbildung auch auf die Anwerbung internationaler Fachkräfte aus Tunesien
Zwölf Krankenpfleger aus Tunesien sollen die Pflegeabteilungen ab sofort langfristig verstärken. Derzeit werden die neun Männer und drei Frauen in der Pflegefachschule im Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz im Rahmen eines sechsmonatigen Intensivkurses in Theorie und Praxis auf die vorgeschriebene Kenntnisprüfung vorbereitet. Schon ab Herbst sollen die Kandidaten, die alle bereits über einschlägige Vorbildungen und deutsche Sprachkenntnisse verfügen, als Vollzeitkräfte den Pflegedienst am Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz unterstützen.
Zum Start des Intensivkurses hat Andreas Schneider, Leiter der Berufsfachschule für Pflege am Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz, die Bedeutung der internationalen Fachkräfte für das Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz erklärt. „Unsere zwölf neuen Pflegekräfte aus Tunesien können allein rund 1800 Stunden pro Monat in der direkten Patientenversorgung leisten“, sagte Schneider bei der Begrüßung der neuen Pflegekräfte aus Tunesien. Nicht nur die Patienten würden die internationale Verstärkung schnell positiv erfahren können. Auch im Klinikalltag werde sich die zusätzliche Unterstützung sicher bald auszahlen.
„Ich habe einfach eine neue Herausforderung gesucht“, sagte Maram Said zum Hintergrund ihrer erfolgreichen Bewerbung. Nach der bestandenen Kenntnisprüfung wolle die 25-jährige Tunesierin „sehr gerne langfristig“ im Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz arbeiten. „Pflegefachkräfte sind das Rückgrat in jedem Krankenhaus. Ohne Pflegefachkraft kann keine Operation und keine Nachsorge stattfinden“, sagte Sabine Jacob, die Leiterin des Pflegedienstes. Fast 250 Pflegekräfte seien derzeit im Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz tätig. Zusätzlich bildet das Klinikum aktuell rund 50 Pflegekräfte aus. „Die Anforderungen an das Pflegepersonal werden in Zukunft noch weiter steigen. Deswegen brauchen wir noch mehr qualifizierte Mitarbeiter“, sagte Jacob und betonte, dass die Freude über die fachlichen Fähigkeiten und menschlichen Qualitäten der neuen Mitarbeiter auf den Stationen bereits riesengroß sei. Auch Andreas Schneider ist von der Lernbereitschaft und Motivation der neuen Mitarbeiter begeistert. Für die neun Männer und drei Frauen sei der Schritt nach Forchheim nicht nur ein großer Meilenstein, sondern auch ein großes Wagnis gewesen.
Besonders beim Beherrschen der deutschen Sprache wolle der Schulleiter die neuen Mitarbeiter in den nächsten sechs Monaten unterstützen. Natürlich sei es gerade in den ersten Monaten aufwändig, sich sprachlich sicher zu verständigen. „Hier ist Geduld, Rückversicherung und stetiges Training, insbesondere in der medizinisch-pflegerischen Fachsprache, gefragt. Das unterstützen wir im Rahmen des sechsmonatigen Kenntnislehrganges an der Berufsfachschule für Pflege im Klinikum Forchheim“, sagte Schulleiter Schneider und erklärte, dass der Intensivkurs begleitend zu den Praktikumstagen auf den Pflegestationen stattfinden werde. „Hochdeutsch können unsere neuen Kollegen schon relativ gut – jetzt müssen sie nur noch g´scheit Fränkisch lernen“, freute sich Pflegedienstleiterin Jacob.
Alle neuen Mitarbeiter aus Tunesien haben in ihrem Heimatland neben deutschen Sprachkenntnissen bereits ein dreijähriges Bachelor-Studium „Pflegepraxis und Pflegewissenschaft“ erfolgreich absolviert und danach in verschiedenen klinischen Bereichen gearbeitet. Weill der Abschluss nicht komplett den bundesgesetzlichen Bestimmungen entspricht, müssen die zwölf Pflegekräfte aus Tunesien noch eine Kenntnisprüfung in Deutschland ablegen. Mit der erfolgreichen Prüfung im Herbst soll den zwölf neuen Pflegefachkräften die Urkunde als „Gesundheits- und Krankenpfleger“ überreicht werden.
„Ich freue mich, dass der Kurs jetzt endlich losgehen kann“, sagte Schneider. Vom Vorstellungsgespräch bis zum Stellenantritt seien durch bürokratische Bestimmungen rund sechs Monate vergangen. „Von den Stationen habe ich bislang nur tolles Feedback bekommen – alle sind von den neuen Kollegen total begeistert“, freute sich Pflegedienstleiterin Jacob und wünschte den neuen Pflegekräften aus Tunesien gemeinsam mit Schulleiter Schneider einen hervorragenden Start am Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz.
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