Leserbrief: „Der Markt Pretzfeld und seine keltisch-römischen Wurzeln in 2023“

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Die Homepage des Marktes Pretzfeld tut kund:

„Für eine erste Ortsgründung können vielleicht die Thüringer verantwortlich gemacht werden, die nach dem Ende des Hunnenreiches das bedeutendste Germanenreich außerhalb des untergegangenen Römischen Reiches errichteten. Das Anfang des 6. Jhs. n. Chr. blühende Thüringerreich wurde jedoch schon 531 von dem mächtigen Volk der Franken („die Freien”) vernichtet.“

Auch Wikipedia erwähnt die Kelten und Römer mit keinem Wort. … Die Entstehung von Pretzfeld wird in das 8. Jahrhundert datiert. Wie viele Orte, die auf -feld enden, war es vermutlich ein Zulieferer für den nahen Königshof Forchheim. Spätestens in die Regierungszeit von Ludwig dem Deutschen (840–876) fällt die Gründung der Pretzfelder Kirche als Urpfarrei.

Die Flurnamen von Pretzfeld, Forchheim, Ebermannstadt und Hirschaid, um nur einige Orte zu nennen, sprechen eine ganz andere Sprache. Genauer gesagt zwei Sprachen nämlich keltische und römische Sprache. Siehe dazu auch die Übersicht über die bislang gelisteten Orte unter www.boari.de/flurnamen/flurnamen.htm

Vorab eine kleine Latein-Information in Sachen Heimatkunde: Südlich von Eichstätt liegt die Gemeinde Egweil (equile = Rosstall) . In Egweil war eine Ala stationiert und deren Aufgabe, findet sich im Egweiler Spottnamen wieder. „Totengräber“ = (custodia + Corripio = ertappen, ergreifen, erwischen, strafen, züchtigen). Mehr Latein, geht wohl gar nicht. Die Herkunft des Coburger Mohrenkopfes ist wohl von murus copia. Für die Pretzfelder „Fröschknicker“, hab ich noch keine Erklärung.

Vater aller rein „fiktiven Germanen“ – mit der Absicht diese vor seinen Karren zu spannen – ist eindeutig der „Imperator Germanorum“: Der König von Preußen und deutsche Kaiser Wilhelm II., 1888-1918 bzw 1941. Er erkor sich anlässlich der Eröffnungsfeiern der Saalburg in Hessen … so in 1900 – also vor gerade mal 123 Jahren – zum „Imperator Germanorum“. Inschrift: „IMPERATORI ROMANORUM TITO AELIO HADRIANO ANTONIO AUGUSTO PIO GUILELMUS II IMPERATOR GERMANORUM“.

Mit keltisch-römischen Grüssen aus Eichstätt
Rupert Stadler