Kreisverband Hof der GRÜNEN besucht Energiepark Hirschaid
Der Energiepark Hirschaid ist neben der konsequent durchdachten Ausstattung des Gebäudes mit erneuerbaren Energieerzeugungsformen anerkannt als besonderes „EU-green-building“; es ist das einzige nachhaltig ausgestattete Veranstaltungsunternehmen in Europa. Unternehmer Frank Seuling führte auf Initiative der Hofer Landtagskandidatin Swanti Bräsecke-Bartsch die Gruppe der aufmerksamen Hofer Grünen zwei Stunden lang durch sein Werk, in dem an jeder Ecke und in jedem Detail seine Vision deutlich wird: ein energieautarker Industriealtbau; der vor einigen Jahren eine Industriebrache mitten in der Stadt darstellte und die so umgestaltet wurde, dass sie nun energieautark ist und über zwanzig verschiedene Formen nachhaltiger Energieerzeugung sichtbar werden. Allein mit der Energieerzeugung kann der Gründer, Ideengeber und Problemlöser der Firma die Gewinnerwartung der Geschäftspartner erfüllen. Gleichzeitig wurde das große Raumangebot so gestaltet, dass es bei Großveranstaltungen wie z. B. Konzerten, Konferenzen, Ausstellungen und Messen von bis zu 600 Menschen genutzt werden kann. Die Einrichtung der Räume ist flexibel. Mit Wandelementen kann die Raumfläche von insgesamt 1400 Quadratmetern in die benötigte Fläche verwandelt werden. So können sowohl kleinere Workshop-Räume, als auch Raum für Großveranstaltungen von Firmen, Behörden und Institutionen entstehen. Mit diesem Konzept hat der Betreiber bereits mehrere Auszeichnungen erhalten, so ist er „Gestalter der Energiewende 2015“ des Bayerischen Wirtschaftsministeriums und der „energie.effizienz.gewinner 2015“ der Metropolregion Nürnberg.
Seuling berichtete nicht nur von seinen Ideen und den verwirklichten technischen Möglichkeiten, sondern auch von den zahllosen bürokratischen Hürden, die es zu überwinden gab. Von den vielen Gesprächen und Konferenzen, den Anträgen und Enttäuschungen, wenn seine Vorschläge und Ideen in Amtsstuben untergingen.
Die Besucher aus Hof dürfen einen Blick werfen in die Heizungs- und Lüftungsanlage des Energieparks: eine Wärmepumpe entzieht dem Grundwasser im Winterhalbjahr Wärme; im Sommer Kälte – das Wasser geht komplett in den Kreislauf zurück. Betrieben wird die Pumpe mit Solarstrom, der sowohl von den Solarmodulen auf dem Dach kommt, als auch von den Fassadenmodulen, den beweglichen Solarelementen und der „Solarflower“, die es nur im zusammengelegten Zustand zu sehen gibt: der Tag geht in den Abend über.
Natürlich hat Frank Seuling bei allen gestalterischen und energetischen Entscheidungen den Klimawandel im Blick. Er weiß, wie stark sich das Gebäude in den inzwischen heißen, fränkischen Sommern aufheizt. Also hat er auch „Beschattung und Lüftung“ entwickelt und eingebaut. Die Trennwände und Möbel, die Treppen, die Akustik, die Beleuchtung – alles ist wohlüberlegt und an die klimatischen und individuellen Anforderungen praktikabel angepasst. Mit dem Erlös der Energie, die er ins öffentliche Netz eingespeist, kann er einen Teil des Personals bezahlen. Obligatorisch, dass die Sanitärräume wassersparend konzipiert sind, dass Catering regional und biologisch erzeugt angeboten wird.
Bei seinem neuen Projekt steht die Bildung von Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt. Ihnen wird er zukünftig in einem weiteren Gebäude ein besonderes Angebot widmen: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik sollen in einem MINT-Zentrum anschaulich und nachvollziehbar aufbereitet werden. Seuling erkennt den Fachkräftemangel und ist der Meinung, dass in den Schulen viel Potenzial brach liegt. Hier wünscht er sich von oberster Ebene, z. B. dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus noch besser unterstützt zu werden. Und er sieht die Situation an den Schulen; denn er ist auch Vater: zu wenige Lehrkräfte, mangelnde Ausstattung, verbesserungsfähige Lernbedingungen. Diesen Spagat möchte er überwinden; das ist sein Ziel. Förderung erwartet er sich dafür auch von der Politik auf Bundesebene.
Die Hofer Besucherinnen und Besucher haben viele Fragen und eigene Beiträge. „Warum ist dieses Zentrum nicht bekannter?“; „Wie kann es sein, dass das Energiekonzept nicht viel stärker von anderen Nutzern übernommen wird?“ und „Wir haben auch solche alten Gemäuer in der Stadt; können wir Ihnen mal unsere Verantwortlichen schicken?“ – Die Hofer, die sich z. T. seit Jahrzehnten als Grüne und als Privatpersonen intensiv mit regenerativer Energie beschäftigen, sahen hier ein Vorzeigeprojekt erster Güte, das man in jeder Stadt und in jeder Gemeinde nachbauen könnte. Die Ideen, die im Energiepark Hirschaid ohne Kostenexplosion und nachhaltig verwirklicht wurden, warten geradezu auf Nachahmer!
Informationen unter www.element-e.eu
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