Stadt und Landkreis Bamberg bieten Werkzeug an, um Nutzen einer Photovoltaik- und Solarthermieanlage zu berechnen
Solarflächen- und Gründachkataster der Klima- und Energieagentur geht online
Landkreis und Stadt Bamberg bieten ein Werkzeug an, mit dem der Nutzen einer Photovoltaik- und Solarthermieanlage berechnet werden kann.
Als weiteres wichtiges Puzzleteil auf dem Weg zur Energieautarkie bewerten Landrat Johann Kalb und Bürgermeister und Klimareferent Jonas Glüsenkamp das neue Solarflächenkataster der Klima- und Energieagentur. „Beim Strom haben wir im Bamberger Land bereits eine Autarkie von 85 Prozent erreicht. Weil der Bedarf weiter steigen wird, dürfen wir nicht nachlassen in unserem Streben, regenerative Energien zu erschließen“, so der Landrat. „Die interaktive Karte gibt Auskunft darüber, wo die Errichtung einer Photovoltaik- und Solarthermieanlage energetisch und wirtschaftlich sinnvoll ist. Bürgerinnen und Bürger können mit einem Blick Informationen zu einem möglichen PV-Projekt auf ihrem Dach bekommen“, erklärt Bambergs zweiter Bürgermeister und Klimareferent Jonas Glüsenkamp.
Bereits 2008 haben Stadt und Landkreis die Klimaallianz geschlossen und 2011 die Klima- und Energieagentur gegründet, um gemeinsam Klimaschutz zu betreiben. Damit die Region bis 2035 ihren Energiebedarf zu 100% aus erneuerbaren Quellen decken kann, sollen die Ausbaupotenziale besser genutzt werden. Durch den Einsatz von Solaranlagen auf den Dächern kann umweltfreundlicher Strom produziert werden, der zudem weitaus günstiger als bezogener Netzstrom ist.
Eine Kombination mit geeigneter Speichertechnik trägt zusätzlich zur lokalen Energiesicherheit bei – der Strom kann flexibler genutzt werden und ist nicht mehr vollständig von der Tageszeit und der jeweiligen Sonneneinstrahlung abhängig.
Ab heute lässt sich auf der Webseite www.solarkataster-bamberg.de das kostenlose Online-Tool nutzen. Um herauszufinden, wie sehr sich eine Photovoltaik- und Solarthermie-Anlage auf dem eigenen Dach wirtschaftlich und energetisch lohnen kann, lassen sich einfach und mit nur wenigen Angaben mehrere Kenngrößen berechnen:
Kosten der Anlage | angegeben in Euro |
Leistung der Anlage | angegeben in Kilowatt-Peak |
Anzahl der Module und Ertrag | angegeben in Kilowattstunden pro Jahr |
Eigenverbrauchsanteil | Wie viel Prozent des produzierten Stromes kann ich selbst verbrauchen? |
Autarkiegrad | Wie viel Prozent meines Stromverbrauches kann ich über die Anlage beziehen?) |
Rendite | Wie hoch ist der Gewinn in Prozent, den die Anlage über 20 Jahre erwirtschaftet? |
Amortisationszeit | Ab wann werden sich die Kosten der Anlage amortisiert haben?
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Weitere Funktionen des Solarflächenkatasters sind:
Solarflächenbörse – ein deutschlandweites Pionierprojekt
Das Solarflächenkataster bietet nicht nur die Möglichkeit, selbst eine eigene Anlage zu realisieren. Jede Person/ Organisation hat die Möglichkeit, ihr Dach zu verpachten oder Interesse an der Pachtung von Dachflächen zur Umsetzung eines Solarenergieprojekts zu äußern. Dieses Angebot soll Menschen ohne die nötigen zeitlichen oder finanziellen Ressourcen ermöglichen, einen Beitrag zur Erzeugung erneuerbarer Energien zu leisten.
Kombination mit Solarthermie/Wärmepumpe/E-Mobilität
Es besteht die Möglichkeit, das eigene Verbrauchsverhalten genau anzugeben und den Verbrauch von Wärmepumpe und E-Mobilität entsprechend mit zu simulieren. Eine gemischte Nutzung des Daches für PV und Solarthermie ist ebenfalls möglich.
Interessant für Mieter und Vermieter
Es lassen sich neben den Berechnungen von Krediten zur Finanzierung der eigenen Anlage auch für Mieterinnen und Mieter günstige Mieterstrommodelle für vermietete Immobilien berechnen.
Entwicklungen sowie Pflege/Support des Solarkatasters
Das Solarflächenkataster wird regelmäßig von der beauftragten Firma aktualisiert – so können rechtliche Rahmenbedingungen (z.B. Einspeisevergütungssätze), Kosten (z.B. Module, Installation) und Potenziale (z.B. Modulleistung) auf dem neuesten Stand gehalten werden. Hinweise auf lokale Angebote etwa zur weiterführenden unabhängigen Beratung können bei Bedarf laufend ergänzt werden.
Um die in Bamberg besonders gewichtigen Anliegen des Denkmalschutzes ernst zu nehmen gibt es einen „Denkmal-Layer“, welches die entsprechend geschützten Bereiche in Stadt und Landkreis Bamberg anzeigt. Aktuell läuft ein Gesetzgebungsverfahren, welches den Bau einer Solaranlage im Denkmal vereinfacht. Die neue Gesetzeslage wird vermutlich in den kommenden Monaten wirksam. Die für ein Solarenergieprojekt wichtigen Hinweise können die je zuständigen Denkmalbehörden geben. Diese sollten deshalb frühestmöglich in die Planung mit einbezogen werden.
Neben dem Solarflächenkataster wurde auch ein Grünflächenkataster in Auftrag gegeben, welches analog zum Solarflächenkataster funktioniert. Hier können sich interessierte Personen über Möglichkeiten einer Dachbegrünung informieren bzw. die Kosten berechnen lassen. Das Gründachkataster findet sich ab Veröffentlichung (ca. Mitte/Ende März) unter folgendem Link: www.gruendach-bamberg.de.
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