Ausstellung in Kronach – Ergebnisse der „Internationalen DruckKunstWochen“
Einer, der seit nahezu einem halben Jahrhundert engagiert ist, Kunst jeglicher Art nichr nur nach Oberfranken „zu karren“, sondern hier entstehen zu lassen, ist der Kronacher Ingo Cesaro. Nicht nur als Literat, der mit seinen Kurzgedichten in der Art des klassischen japanischen Haiku – kurz, schlicht und ohne Reim – international Anerkennung genießt. Cesaro ist ein Kunstvermittler, ein Ideengeber und Organisator, ein im wahrsten Sinne des Wortes „Kunstbesessener“ mit schier unerschöpflichem Fundus an Ideen.
Nicht nur das zeichnet den 81-jährigen Schriftsteller aus. Ingo Cesaro ist ein Weltenbummler in nahezu allen Genres von Kunst und Kultur. Der Kronacher fühlt sich der Internationalität verpflichtet. Die bringt er mit seinen künstlerischen Aktivitäten immer wieder nach Oberfranken, und trägt unermüdlich dafür Sorge, hier entstandene Kunst auch international zur Geltung kommen zu lassen. Cesaro: „Es ist mir wichtig, internationale Impulse zu uns zu holen und einen Austausch mit Künstlerinnen und Künstlern aus der ganzen Welt zu pflegen.“
Und manchmal wandelt er dabei auch ein wenig auf den Spuren des in Kronach geborenen Lucas Cranach d. Ä. Etwa wenn er – wie im Herbst vergangenen Jahres – Kunstschaffende aus Deutschland und dem angrenzenden Ausland einlädt, sich im Rahmen der von ihm ins Leben gerufenen Internationalen DruckKunstWochen der bereits vom Altmeister praktizierten Holzschnitt-Technik zu widmen. Themen waren der 550. Geburtstag von Lucas Cranach d. Ä. sowie „500 Jahre Septembertestament“. Am 21. September 1522 war die erste Ausgabe von Lurhers Übersetzung des Neuen Testaments mit Illustrationen Cranachs erschienen. Seinerzeit war der Holzschnitt die einzige Möglichkeit, bildnerische Darstellungen in höheren Auflagen zu drucken.
So entstanden im Herbst vergangenen Jahres in einer „offenen Werkstatt“ in der Alten Markthalle im Historischen Rathaus von Kronach traditionelle Holzschnitte, Farbholzschnitte und Farbholzschnitte von der verlorenen Platte (mit einer einzigen Druckplatte wird durch Entfernen einzelner Schichten ein mehrfarbiger Druck erstellt; die Platte ist danach unbrauchbar.).
Die Ergebnisse der bei den Internationalen DruckKunstWochen gefertigten Arbeiten sind seit vergangenen Samstag in der ehemaligen Kronacher Synagoge in der Johann-Nikolaus-Zitter-Straße 27 in Kronach ausgestellt. Bei freiem Eintritt können die Drucke – die auch erworben werden können – bis 2. April 2023 besichtigt werden. Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr, samstags von 11 bis 14 Uhr. Veranstalter ist die Regionale Kunstförderung Kronach.
Mathias H. Walther
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