Landkreis Coburg: Wer Energie spart, hat gute Zukunftsaussichten
Mit den ersten fünf Terminen bei heimischen Unternehmen ist die Energieberatung der Wirtschaftsförderung und des Klimaschutzmanagements des Landkreises Coburg in Kooperation mit der Handwerkskammer für Oberfranken sowie der IHK zu Coburg erfolgreich gestartet. Eine der ersten Firmen, die das kostenlose Angebot der Initiativberatung genutzt haben, war der Polstermöbelhersteller Ponsel. Und das aus gutem Grund, sagt Geschäftsführer Axel Faber: „Ohne Beratung kommt man heute nicht mehr durch den Förderdschungel.“
Natürlich ist für das Weidhäuser Familienunternehmen das Thema „Energiesparen“ nicht neu. 2016 hat die Geschäftsleitung damit begonnen, gezielt nach Einsparungsmöglichkeiten zu suchen. „Die Heizung ist dabei das größte Thema“, sagt Axel Faber. Aber auch die Cutter, 40 Nähmaschinen und die Druckluft-Kompressoren in den großen Fertigungsbereichen bei Ponsel verbrauchen nicht wenig Energie.
Gemeinsam mit Andreas Schubert (Wirtschaftsförderung) sowie Klimaschutz-Managerin Franziska Roos hat sich diesmal Olaf Singendonk als Energieberater bei der rund einstündigen Erstberatung die wichtigsten Verbraucher auf dem Ponsel-Gelände zeigen lassen. Der Fachmann sieht seine Aufgabe nicht darin, als Meckerer aufzutreten: „Wir wollen den Unternehmen zeigen, wo sie Schwerpunkte setzen können.“ Bei einem Polstermöbelhersteller mit üblicherweise großen, offenen Werkhallen steht die Heizung ganz oben auf der Liste. Obwohl die Firma Ponsel in diesem Bereich teilweise schon moderne Systeme hat, sieht Olaf Singendonk Potenzial: „Wenn wir die Heizung optimieren, kommen wir auf ein Einsparungspotenzial von 20 bis 30 Prozent.“ Das sei ein Bereich, bei dem sich Investitionen auch rechnen würden, ergänzt Ponsel-Geschäftsführer Axel Faber.
Landrat Sebastian Straubel weiß, dass die steigenden Energiekosten eine große Herausforderung für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die heimischen Unternehmen darstellen. Deshalb wolle man mit dem Angebot, über die Wirtschaftsförderung eine Energieberatung zu vermitteln, den Betrieben als Partner zur Seite stehen, versichert der Landrat: „Wir als Landratsamt können damit unseren Teil dazu beitragen, dass unser Landkreis gut durch diese schwierige Zeit der explodierenden Energiekosten kommt.“
Die Bundesregierung fördert derzeit nicht nur die Investitionen der Unternehmen, sondern bereits die Energieberatung vorab. So bleibt am Ende nur ein überschaubarer Eigenanteil für die Betriebe stehen. Die Zuschüsse für energetische Maßnahmen kurbeln einerseits die Wirtschaft an, sie sind aber auch ein wichtiges Element, um Unternehmen fit für die Zukunft zu machen. Olaf Singendonk weiß: „Unternehmen, die in Energieeinsparung investieren, haben nachweislich die bessere Ausgangsposition im Wettbewerb.“ So was hört Axel Faber gerne: „Wir haben uns das Ziel gesetzt, dass wir uns weiterhin gut am Markt behaupten wollen.“
Eine Frage aus der aktuellen Energiediskussionen kann selbst ein Fachmann wie Olaf Singendonk nicht beantworten: Die nach der künftigen Entwicklung der Preise. „Diese Frage hat nichts mit Energieberatung zu tun, sie grenzt Wahrsagerei“, sagt der Energieberater. Immerhin: Seit Dezember sind die Preise für Gas und Wasser spürbar zurück gegangen. Sich deshalb als Unternehmen zurückzulehnen, empfiehlt Olaf Singendonk auf keinen Fall. Früher oder später werde für die heimischen Betriebe die Pflicht zum Einsatz regenerativer Energien kommen – da gibt es für Singendonk keinen Zweifel.
Energieberatung 2023
Anmeldung: Die nächsten Termine sind am 6. Juni (IHK-Betriebe) und 7. Juni (HWK-Betriebe) sowie am 26. September (IHK-Betriebe) und 27. September (HWK-Betriebe). Interessierte Unternehmen können sich bereits jetzt für die Termine im Juni anmelden – entweder unter dem Link: https://www.landkreis-coburg.de/formulare/form/alias/lracoburg/Energieberatung oder telefonisch unter 09561/5145106.
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