ÖPNV Erlangen/Nürnberg: CSU-Bundestagsabgeordnete tauschen Gedanken mit Geschäftsführung des VGN aus

CSU-Bundestagsabgeordnete Müller und Winkler im Gespräch mit der Geschäftsführung des VGN
CSU-Bundestagsabgeordnete Müller und Winkler im Gespräch mit der Geschäftsführung des VGN. (Foto: Büro Stefan Müller, MdB)

Zu einem ausführlichen Gedankenaustausch trafen sich die CSU-Bundestagsabgeordneten Tobias Winkler (Wahlkreis Fürth) und Stefan Müller (Wahlkreis Erlangen) mit der Geschäftsführung des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg.

Im Mittelpunkt des Gesprächs mit Anja Steidl und Andreas Mäder standen einerseits die Auswirkungen des geplanten Deutschlandtickets auf die Verkehrsverbünde und generell Fragen der Verkehrswende, insbesondere das Spannungsfeld der ÖPNV-Angebote in den städtischen Ballungszentren einerseits und in ländlichen Räumen andererseits. Für die beiden Abgeordneten, deren Wahlkreise sowohl urbane, als auch ländliche Bereiche umfassen, ist die Frage von besonderer Bedeutung, ob und wie die unterschiedlichen Nutzerperspektiven in Einklang gebracht werden können.

Der VGN als zweitgrößter Flächenverbund Deutschlands ist dazu der richtige Ansprechpartner. So macht Geschäftsführerin Anja Steidl deutlich, dass für eine größere Akzeptanz des ÖPNV in der Fläche die Übergänge ganz entscheidend sind. „So früh wie möglich“, müsse der Einstieg in ein ÖPNV-Verkehrsmittel vonstatten gehen. Je näher man dem Ziel schon gekommen sei, desto weniger Sinn mache für den Nutzer natürlich der Umstieg auf ein öffentliches Verkehrsmittel. Dafür sehen Müller und Winkler gut ausgebaute Anlaufpunkte schon weit außerhalb der Zentren als wichtige Voraussetzung. Beispiele sind Schienenhaltepunkte oder Umstiegshaltestellen, die von Zubringerlinien angefahren werden sowie P+R-Anlagen. Damit der ÖPNV generell für mehr Menschen attraktiver wird, sind auch das Liniennetz und möglichst dichte Takte entscheidende Kriterien – neben dem Preis. Auch in der besseren digitalen Vernetzung des Angebots liegen noch erhebliche Potenziale, besonders auch für den ländlichen Raum.

Das geplante Deutschlandticket (49-Euro-Ticket) stelle die Verbünde generell vor Herausforderungen erläutern Andreas Mäder und seine Kollegin den Abgeordneten. Dabei gehe es nicht so sehr um die Grundsatzdiskussion, ob derartige Flatrates überhaupt sinnvoll seien, oder nicht. Vielmehr werde dadurch die prinzipielle Nutzerfinanzierung des Systems auf eine Staatsfinanzierung umgestellt. Die allermeisten Tarifangebote der Verbünde lägen zwangsläufig höher als der Pauschalpreis des Deutschlandtickets. Dadurch entsteht für die Verkehrsverbünde die Notwendigkeit eines Mindereinnahmenausgleichs, der bisher noch nicht final geregelt sei Verzichten kann man auf die Organisations- und Koordinationsfunktion der Verbünde nicht, denn gerade in Bayern und Baden-Württemberg finde man eine kleinteilige, mittelständische Anbieterstruktur. So bündelt allein der VGN 10 Gesellschafter und 125 assoziierte Verkehrsunternehmen.

Fazit der Abgeordneten: Ziel muss ein gut abgestimmtes, leistungsfähiges ÖPNV-System sein, das die ganz unterschiedlichen Anforderungen von städtischen und ländlichen Nutzern mit passgenauen Angeboten unter einen Hut bringt. Müller und Winkler: „Da gibt es noch viel zu tun.“