Ebermannstädter Liederhandschrift zum Leben erweckt
Auf Einladung des Kulturkreises Ebermannstadt e.V. gaben die Sopranistin Corinna Schreiter und der Gitarrist Stefan Grasse am 5. März ein Konzert der Sonderklasse im Hasenbergzentrum Ebermannstadt. Das perfekt aufeinander eingestimmte Duo bot Höhepunkte aus ihrem Programm „Romantisches Franken – Berge, Burgen und Bäche, besungen in romantischen Weisen zur Gitarre“, um sich dann einer historischen Kostbarkeit zu widmen. Aus der „Ebermannstädter Liederhandschrift“ von 1750 wählten sie sehr klug und sinnreich zwölf Lieder aus und erweckten diese nach langer Zeit wieder zum Leben. Der Autor dieser Sammlung, Frantz Melchior Freytag, war Schulrektor und Kantor in Ebermannstadt und notierte bis 1750 „Unterschiedliche, spasshafte und doch ehrbare Lieder“. So erklangen Lieder von der „Hypochondrie oder Miltz-Sucht“, das „Weiber-Lob“, „Der lustige Bettelmann“, „Klag eines verdorbenen Bauern“ oder „Von den Winden im Leib“. Corinna Schreiter und Stefan Grasse trugen diese mit viel Charme, Humor und stilsicherer Souveranität vor. Großartig war auch die Moderation von Stefan Grasse, der zusätzlich Hintergründe zur Liederhandschrift vortrug, aber auch humorvoll über „Goethe in Franken“ oder Tschaikowsky’s Besuch der Wagner-Premieren in Bayreuth berichtete. Das zahlreich erschienene begeisterte Publikum erklatschte sich noch zwei Zugaben.
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