Im Landkreis Wunsiedel kommt das Interkommunale Flächenmanagement
Städte und Gemeinden machen gemeinsam mit dem Landkreis den Weg für den „ZIF“ frei
Die Entwicklung der Flächen gemeinsam in die Hand nehmen – das haben sich alle Kommunen gemeinsam mit dem Landkreis vorgenommen. Dazu haben alle Oberbürgermeister, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister gemeinsam mit Landrat Peter Berek die Gründung des „Zweckverbandes Interkommunales Flächenmanagement“ (kurz: ZIF) beschlossen und die dafür nötigen Unterlagen unterzeichnet.
Ziel ist, das Flächenmanagement – auch im Hinblick auf die wertvollen Ökoflächen – regional zu organisieren und nicht anderen zu überlassen. Beim Ökoflächenflächenmanagement verspricht man sich, wertvolle Flächen zu schützen bzw. sogar aufwerten und andere Flächen für die Zukunftssicherung im Landkreis entwickeln zu können. Eingebettet ist das Ausgleichsflächen- oder Ökopunkte-Management in ein Drei-Säulen-Modell, das neben dem Schutz der Frei- und Ausgleichsflächen auch eine abgestimmte Entwicklung der Gewerbeflächen und eine koordinierte Innenentwicklung der Gemeinden umfasst. Über die ökologischen und rechtlichen Rahmenbedingungen hat die Entwicklungsagentur in den Stadt- bzw. Gemeinderäten des Landkreises rund um die Weihnachtszeit intensiv informiert und beraten. Alle Kommunen hatten sich im Nachgang für den Beitritt zum zu gründenden Zweckverband entschieden.
„Bislang war es so, dass sich jede Kommune selbst um ihre Ausgleichsflächen kümmern musste. Dies ist eine große Aufgabe mit hohem Anspruch für manch kleine, kommunale Verwaltung“, erklärt die Biologin Dr. Kristina Schröter, die das Thema „Ökopunkte-Konto“ im Landratsamt Wunsiedel i. Fichtelgebirge betreut.
Die Gründung eines solchen Zweckverbandes ist in Bayern bislang einmalig und wird von staatlicher Seite ausdrücklich unterstützt, erklärt dazu Landrat Peter Berek: „Der Zweckverband (ZIF) ist das optimale Werkzeug für eine interkommunale Kooperation zwischen dem Landkreis und allen seinen Kommunen, mit dem Ziel, den vorhandenen, naturnahen Freiraum zu schützen und zu entwickeln“, sagt er. Dies könnte natürlich auch ein externer Anbieter machen, allerdings steht dabei meist die eigene Gewinnmaximierung im Blick und weniger, was in einer Region ökologisch wirklich sinnvoll ist. Das Konzept sieht deshalb vor, mit der Unteren Naturschutzbehörde eng zusammenzuarbeiten, aber auch sich mit lokalen Landwirten, dem Naturpark Fichtelgebirge, dem Landschaftspflegeverband sowie den Naturschutzverbänden abzustimmen.
„Das Vorhandensein von Flächen ist ein Schatz, der ein entscheidender Wettbewerbsvorteil bei Neuansiedelungen von Betrieben gegenüber Metropolregionen sein kann. Der ZIF soll dabei das wirtschaftliche Wachstum als auch die ökologischen Bedürfnisse intelligent in Einklang bringen“, so Wirtschaftsförderer Florian Ernst.
Die konstituierende Sitzung des Zweckverbandes wird am 31.03.2023 erfolgen.
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