Hausen/Heroldsbach: Innovative Abwasserreinigung im Landkreis Forchheim
Zur Reinigung des Abwassers von Hausen und Heroldbach werden drei Jahre lang Diamantelektroden eingesetzt – Innovatives Konzept soll Mikroschadstoffe entfernen
MdL Michael Hofmann kann einen großen Erfolg vermelden. Eine von ihm im Landtag angestoßene CSU-Initiative bekam im Haushaltsausschuss nun „grünes Licht“. Seit über drei Jahren hat er sich mit einem Projekt beschäftigt, auf das er durch den CSU Arbeitskreis Umwelt und dessen Vorsitzenden Heinz Marquart aufmerksam gemacht worden ist.
Nach langer Vorarbeit und dem „Bohren dicker Bretter“ vermeldet er jetzt hocherfreut: Drei Jahre kann an der Kläranlage des Abwasserzweckverbandes der Hirtenbachgruppe in Hausen ein Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen (FAU) durchgeführt werden. Es wurden 250.000 Euro als Gesamtkosten dafür veranschlagt. Dabei wird ein Prozess näher erforscht, der mehr als vielversprechend ist: In einer neuartigen vierten Klärstufe werden absolut umweltschonend mittels Diamantelektroden und Strom verschiedene Mikroschadstoffe aus dem Abwasser entfernt.
„Wir könnten das Projekt nun in der Hausener Kläranlage verwirklichen. Das wäre ein Glücksfall. Zum einen ist hier die räumliche Nähe zur Friedrich-Alexander-Universität von Vorteil, zum anderen eignet sich die Kläranlage von der Dimension hervorragend als Versuchsanlage. Bürgermeister Bernd Ruppert (Hausen) und sein Amtskollege Benedikt Graf von Bentzel (Heroldsbach) zeigten sich sofort sehr aufgeschlossen für eine Kooperation“, freut sich der Stimmkreisabgeordnete. Schon in der Vergangenheit haben sich Entscheider und Personal des Zweckverbands innovationsfreudig gezeigt.
Abwasser wird in der Regel in drei Reinigungsstufen behandelt. Durch diese Prozesse werden unerwünschte Stoffe aus unserem Abwasser im Durchschnitt zu 95% entfernt. „Es verbleiben jedoch Reste von Spurenstoffen im geklärten Wasser, das sind Mikroschadstoffe, etwa von Medikamentenresten oder Kosmetika verursacht. Hier setzt der Prozess des Teams der FAU an“, erklärt Hofmann.
Besonders interessant macht das Projekt der Einsatz von im oberfränkischen Selb hergestelltem Porzellan, das anstelle seltener und teurer Metalle zum Einsatz kommt. Als Nebenprodukt fällt bei der Reinigung Wasserstoff an, der energetisch ebenfalls verwertet werden kann. MdL Hofmann unterstützt das Ziel der Forscher, mit dieser Reinigungsmethode die vierte Klärstufe ohne Einsatz von chemischen Stoffen zu verwirklichen und langfristig in der Folge eine europäische Zulassung für den flächendeckenden Einsatz bei Klärwerksabwässern zu erhalten.
Drei Punkte sprechen nach Ansicht des Abgeordneten für einen durchaus möglichen Erfolg der Mission: Durch den Einsatz des Porzellans kann die Reinigung wirtschaftlich betrieben werden, die Ergebnisse der ersten Studien sind hervorragend und die zusätzliche Reinigungsstufe sorgt für einen besseren und nachhaltigen Gewässerschutz.
Neueste Kommentare