13 oberfränkische Landwirte erhielten Meisterbriefe
Eine Landwirtschaftsmeisterin und zwölf Landwirtschaftsmeister aus den Landkreisen Bamberg, Bayreuth, Hof, Kulmbach, Forchheim und der Stadt Coburg haben ihre Meisterbriefe erhalten
„Sie hatten den Mut, sich den Herausforderungen der Meisterprüfung zu stellen. Nun stehen Sie auf der höchsten Stufe der praktischen Fortbildung“, gratulierte Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz der Absolventin und den Absolventen in ihrer Begrüßung. „Wir verabschieden Sie heute in Ihren Traumberuf und gleichzeitig in eine fordernde Zukunft: Digitalisierung, Klimawandel, Energiekrise mit stark gestiegenen Betriebsmittelpreisen, Ausbau regenerativer Energien, neue gesellschaftliche Ansprüche. Und die Anforderungen an die Landwirtinnen und Landwirte wachsen ständig weiter. Heute entscheidet zunehmend die schnelle Reaktion auf Marktveränderungen und die Qualifizierung der Betriebsleiterpersönlichkeit. Für die Zukunft sind Sie jetzt bestens gerüstet. Die aktuellen gesellschaftlichen Veränderungen können auch Chancen eröffnen. Bringen Sie sich in Ihr gesamtes soziales Umfeld aktiv ein!“
Prof. Dr. Günter Dippold, Bezirk Oberfranken hielt den Festvortrag zum Thema „Historische Anmerkungen zur Innovationskraft der oberfränkischen Landwirtschaft“. Im 19. und 20. Jahrhundert war wohl kaum ein Gewerbe einem solchen Veränderungsdruck ausgesetzt wie die Landwirtschaft. Sie ist geradezu umgekrempelt worden. Und sie ist bis heute im Wandel. Ein Blick zurück zeigt ihre Stärke, ihre Fähigkeit, sich Neuerungen anzupassen, sie aufzunehmen, sie selber anzustoßen. Und zu all dem brauchte und braucht es gehörig Kraft.
Landrat Dr. Oliver Bär, Landkreis Hof, betonte in seinem Grußwort: „Oberfranken wird wesentlich durch unsere Landwirtschaft mitgeprägt. Sie gibt unseren Dörfern und Kommunen und damit unserer Heimat ein Gesicht. Unsere jungen Landwirtinnen und Landwirte, die heute ihre Meisterbriefe erhalten, werden unsere vielfältige Kulturlandschaft mit Sicherheit verantwortungsvoll und innovativ in die Zukunft führen.“
Die drei Prüfungsbesten wurden mit dem Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung ausgezeichnet. Anschließend nahmen der Vorsitzende des Bezirksverbandes landwirtschaftlicher Meister und Ausbilder in Oberfranken (VLM), Rudi Steuer, sowie VLM Oberfranken-Geschäftsführer Arno Eisenacher die Landwirtschaftsmeisterin und die Landwirtschaftsmeister offiziell in den Verband auf.
Hintergrund zur Meisterfortbildung
Die Absolventinnen und Absolventen haben mit der Meisterqualifizierung die höchste Stufe der Fortbildung im praktischen Bereich erreicht. Sie sind damit bestens gerüstet, den eigenen Betrieb zu bewirtschaften oder als Führungskräfte in vor- und nachgelagerten Bereichen tätig zu werden.
Nach einem Jahr praktischer Tätigkeit in einem landwirtschaftlichen Betrieb besuchen die Fortbildungsteilnehmerinnen und -teilnehmer für drei Semester die Landwirtschaftsschule. Anschließend bereiten sie sich während eines weiteren Jahres mit berufsbegleitenden Lehrgängen und Prüfungen auf die Abschlussprüfung zum/zur Landwirtschaftsmeister/in vor.
Inhalte der Meisterprüfung sind unter anderem im Bereich der Produktions- und Verfahrenstechnik der Vergleich und die Bewertung von Produktionsverfahren bei der pflanzlichen oder tierischen Erzeugung mit einem 12-monatigen praktischen Arbeitsprojekt, im Bereich der Unternehmensführung die Analyse und Beurteilung eines fremden Betriebes und im Bereich der Mitarbeiterführung eine praktische Arbeitsunterweisung.
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