Semesterticket Erlangen-Nürnberg im Sommer- & Wintersemester

Lösung fürs Sommersemester gefunden – Forderung nach Planungssicherheit für das Wintersemester

Das Sommersemester 2023

„Die letzten Monate waren beherrscht von einer großen Unsicherheit bezüglich der Umsetzung des 49€-Tickets. Wir haben unzählige Gespräche mit den studentischen Parlamenten, der Politik, dem Studierendenwerk und dem VGN geführt. Wir haben viel diskutiert, Lösungen evaluiert und mussten aufgrund der großen Unsicherheiten teilweise mit drei oder vier Plänen gleichzeitig arbeiten.“, erzählt Michael Robinson von der Technischen Hochschule Nürnberg (THN). Nun verkündet der Arbeitskreis, dass man eine gute und tragbare Lösung für das Sommersemester gefunden hat. Auch wenn das Semesterticket mit seinen zwei Komponenten Basis- und Zusatzkarte quasi gleich teuer ist wie das 49€-Deutschlandticket, haben sich die Studierendenvertretungen nach langem Ringen im Januar dafür entschieden, das Semesterticket im Sommersemester nicht auszusetzen. Grund waren die vielen Unklarheiten u.a. bezüglich des Startzeitpunktes des 49€-Deutschlandtickets. „Wir hätten ohne das Semesterticket eine Lücke von 4-6 Wochen gehabt (14.03./01.04 bis 30.04.), in welchen die Studierenden ansonsten auf das reguläre Angebot mit Preisen von bis zu 235€/Monat zurückgefallen wären. Die Resonanz der Studierenden auf unsere Entscheidung, das Semesterticket im Sommersemester fortzuführen, war fast ausschließlich positiv.“, erläutert Quentin Vijverberg von der FAU Erlangen-Nürnberg. Ein paar Änderungen gibt es dennoch. So wird die Zusatzkarte ab 01.03. nur noch in der VGN-App und der Nürnberg Mobil-App und nicht mehr im VGN Onlineshop oder den Automaten angeboten, um ein Upgrade zum Deutschlandticket zu ermöglichen.

Die Studierenden mit Zusatzkarte erhalten zum Start des Deutschlandtickets einen Gutschein mit dem sie ohne weitere Zuzahlung ein Deutschlandticket bis Ende September erhalten. „Dies ist eine gute und pragmatische Lösung. Wir danken dem VGN für die gute Zusammenarbeit, denn der VGN hat frühzeitig eine Lösung aktiv vorangetrieben und konnte sich gegen bundesweite Widerstände durchsetzen. Jetzt hoffen wir, dass es noch eine Lösung für unsere Mitstudierenden in Bayreuth und Bamberg geben wird.“, sagt Ann-Sophie Scholl, Vorsitzende des studentischen Konvents der FAU.

Das Wintersemester 2023/24

Seit vielen Jahren setzen sich die Studierendenvertretungen für ein günstigeres Semesterticket ein. Das hiesige ist eines der Teuersten deutschlandweit. Neben einer großen Umfrage stellten die Studierenden im letzten Jahr einen Bürgerantrag in der Stadt Erlangen, um die Eingliederung in das 365€-Ticket der Schüler:innen und Auszubildenden zu erwirken.

„Gemeinsam mit den Münchner Studierendenvertretungen haben wir es nach Jahren des Einsatzes geschafft, dass sich der Freistaat Bayern nach vielen nicht eingelösten Versprechen nun auf den Weg gemacht und ein 29€-Ticket für Studierende, Auszubildende und Freiwilligendienstleistende ab dem Wintersemester angekündigt hat. Leider ist allerdings die Finanzierung noch nicht im Haushaltsentwurf der Regierung eingeplant.“, fordert Paulus Guter, Koordinator des studentischen AK Semesterticket Erlangen-Nürnberg. Damit die Studierenden nicht wieder mit drei oder vier Plänen gleichzeitig arbeiten müssen, fordern sie nun schnelle Planungssicherheit vom bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU): „Wir müssen wissen, wie die Rahmenbedingungen des Freistaates bzgl. des angekündigten 29€-Tickets sind. Die Hochschulen müssen bis spätestens Anfang Juni wissen, wie hoch die Rückmeldegebühr ist. Davor müssen noch Verhandlungen geführt, ggf. Verträge geschlossen uns Satzungen geändert werden. Deshalb brauchen wir bis spätestens Ende März Klarheit, wie die Rahmenbedingungen beim 29€-Ticket aussehen.“, erklärt Mathias M. Meyer, Geschäftsführer des Studierendenwerks Erlangen-Nürnberg.

Die Arbeit des Arbeitskreis Semestertickets wird in den nächsten Monaten also nicht ausgehen. „Das macht uns aber nichts, denn wir freuen uns, dass es im ÖPNV endlich vorangeht. Wir begleiten gerade die tiefgreifendste ÖPNV-Reform der letzten Jahrzehnte und das macht Spaß.“, freut sich Simon Schnellinger von der Evangelischen Hochschule Nürnberg (EvHN).