MdL Walter Nussel zu Besuch im Eckentaler Rathaus

Kitas können ihre Sorgen der Politik vortragen

Der Markt Eckental hat ein Treffen mit Walter Nussel organisiert. Der MdL will sich nun in München für Verbesserungen einsetzen.

MdL Walter Nussel traf sich im Eckentaler Rathaus mit (v.l.) Heike Rechter, Gesamtleiterin der Kitas der evangelischen Gemeinde Eschenau, Sylvia Backens, Geschäftsleitung Kitas beim ASB Regionalverband Nürnberger Land, Bürgermeisterin Ilse Dölle und Claudia Blöchl, beim Markt Eckental zuständig für die Kitas. Foto: Bettina Dennerlohr

MdL Walter Nussel traf sich im Eckentaler Rathaus mit (v.l.) Heike Rechter, Gesamtleiterin der Kitas der evangelischen Gemeinde Eschenau, Sylvia Backens, Geschäftsleitung Kitas beim ASB Regionalverband Nürnberger Land, Bürgermeisterin Ilse Dölle und Claudia Blöchl, beim Markt Eckental zuständig für die Kitas. Foto: Bettina Dennerlohr

In gut sechs Monaten startet am 1. September das neue Kitajahr – und die Einrichtungen plagen einige Nöte. Neben dem akuten Personalmangel sind das vor allem überbordende Bürokratie sowie Zeitdruck und Überlastung der Fachkräfte. Die Marktgemeinde Eckental hat deshalb MdL Walter Nussel (CSU, Erlangen), den Beauftragten für Bürokratieabbau der bayerischen Staatsregierung, zu einem Gespräch eingeladen. An der Runde teil nahmen Bürgermeisterin Ilse Dölle, Claudia Blöchl, die im Rathaus die Kitas betreut, Heike Rechter, Gesamtleiterin der drei Kitas der evangelischen Kirchengemeinde Eschenau, und Sylvia Backens, Geschäftsleitung Kitas bei den ASB Wunderkindern und damit zuständig für zehn Einrichtungen.

„Uns war es wichtig, dass die Sorgen und Nöte der Einrichtungen zur Sprache kommen“, erklärt Blöchl die Hintergründe des Treffens. Dafür stellte Rechter die heutigen Aufgaben einer Kita-Leitung denen von vor rund 15 Jahren gegenüber. Ihr Ergebnis: Die Arbeit ist deutlich mehr geworden – vor allem im Bereich Dokumentation und Verwaltung. Auch die Kommunikation sei aufwändiger, zum Beispiel weil es wegen längerer Betreuungszeiten heute mehr Teilzeitkräfte gebe und eine Einrichtung heute mehr Öffentlichkeitsarbeit betreiben müsse. Vor 15 Jahren habe sie pro Woche acht bis zehn Stunden auf Leitungsaufgaben verwendet, heute seien es 20 bis 22 Stunden, sagte Rechter.

Backens berichtete, dass es für kleinere Träger mit wenigen Einrichtungen immer schwerer werde, Kitas zu betreiben. Vorschriften, die sich regelmäßig ändern, und eine stetig wachsende Dokumentationspflicht immer im Auge zu behalten und auf dem neusten Stand zu halten, sei bald nur noch für große Träger möglich. Außerdem klärte sie über den Einsatz auf, den Träger mittlerweile zeigen müssten, um pädagogisches Personal zu gewinnen und vor allem auch zu halten. Heute bewerbe sich nicht mehr das Personal beim Träger, sondern der Träger sich beim Personal, sagte Backens.

„Die aktuelle Situation der Kitas ist eines der gesamtgesellschaftlichen Probleme. Die können auch nur gemeinsam gelöst werden – deshalb war es uns wichtig, Vertreter aller Beteiligten an einen Tisch zu bringen “, lautet das Fazit von Ilse Dölle nach dem Treffen. Gemeinsam habe man Verbesserungsvorschläge erarbeiten können, die noch nicht einmal etwas kosten würden. Blöchl freute sich vor allem über das Signal des MdL, er habe neue Erkenntnisse aus dem Termin in Eckental mitnehmen können. Die wolle er nun an die entsprechenden Ministerien in München herantragen.