Verein „Unser Steigerwald“ gegen weitere Einschränkungen bei der Waldnutzung

Steigerwald
Steigerwald, Fotoquelle: Jonas Blank

Der Verein „Unser Steigerwald e.V.“ begrüßt den Antrag der bayerischen Staatsregierung (CSU/ Freie Wähler) im Landtag, die nachhaltige Waldbewirtschaftung in Bayerns Wäldern künftig nicht mehr einzuschränken. Zu wichtig sei die regionale Produktion von hochwertigem Bau- und Möbelholz, betont Oskar Ebert, stellvertretender Vorsitzender des Vereins. Zudem sei die Verwendung von Holz ein Baustein in allen Klima- und Umweltschutzkonzepten – auch in denen der Umweltschutzverbände und der GRÜNEN.

Der Vorstand des Vereins zeigt sich deshalb verwundert über die jüngst getätigten Aussagen von Dr. Ralf Straußberger, Waldreferent des BUND Naturschutz, dass ein Nationalpark im Steigerwald die Artenvielfalt schützen oder verbessern würde. In den hiesigen Naturwaldreservaten ist zu beobachten, wie die Baumart Buche bereits jetzt derart dominant ist, dass die ökologisch hochwertigere Eiche keine Überlebenschance hat. Der Artenvielfalt wäre ein Nationalpark nicht dienlich.

Laut dem Antrag sollen in den bayerischen Staatswäldern über die waldgesetzliche Vorgabe von 10 Prozent Naturwäldern hinaus keine weiteren Nutzungsbeschränkungen vorgenommen und sichergestellt werden, dass die verbleibenden Waldflächen dauerhaft nachhaltig bewirtschaftet werden. Neben dem integrativen Erhalt der biologischen Vielfalt wird auch ausdrücklich die Bereitstellung des wertvollen und ökologisch einzigartigen Rohstoffs Holz gefordert.

Zahlreiche Forstbetriebe der Bayerischen Staatsforsten, vor allem der Forstbetrieb Ebrach, arbeiten hier bereits vorbildlich. Gerade die naturnahe Waldbewirtschaftung im Forstbetrieb Ebrach nach dem Prinzip „Schützen und Nutzen“ hat sich sehr bewährt: Das „Trittsteinkonzept“ gilt europaweit als Vorzeigemodell für Naturschutz-integrative Waldwirtschaft und kombiniert vorbildlich die naturnahe Bewirtschaftung und die Artenvielfalt. Nicht zuletzt deshalb wird der Steigerwald deutschlandweit als eines der wertvollsten Laubwaldgebiete bezeichnet. Das hat der Waldreferent Straußberger offensichtlich noch nicht erkannt.

Dass nachhaltige Waldbewirtschaftung und Waldnaturschutz keine Gegensätze, sondern förderlich für den Klimaschutz sind, zeigt der Verein „Unser Steigerwald e.V.“ beim 2. Steigerwaldtag am 7. Mai 2023 in Oberschwarzach. Dort präsentieren sich im Rahmen eines bunten Programms Unternehmen aus der Region. Sie führen vor Augen, dass der nachwachsende Rohstoff Holz aus der Region auch in der Region verarbeitet werden sollte, dass nachhaltige Waldbewirtschaftung und Waldnaturschutz keine Gegensätze, sondern sogar förderlich für den Klimaschutz sind und dass viele Betriebe mit dem Steigerwald verbunden sind und dadurch Arbeitsplätze schaffen.