Sonntagsgedanken zum Fasching
… und kommen auch die tollsten Sachen, ein Christ hat immer was zu lachen …
Liebe Freunde, Helau!
An diesem Sonntag ist ja der „Faschingssonntag“. Seit einigen Jahren gestaltet unser „Fosanochtsverein Heroldsbacher Narren“ den Gottesdienst. Sie dekorieren unsere Kirche, und der gesamte Verein, angefangen von der Garde bis zum Elferrat, kommt in die Kirche.
Aber, ich weiß schon:
„Des warst Du so fei net gewohnt,
denn von der Narretei blieb man in der Kirch verschont!“Doch allen, die so denken, sage ich:
„Da täuscht Du dich, Du lieber Christ,
weil so ein Narr Du selber bist.
Denn ein Narr ist, dass es ihr alle es wisst,
ein Mensch, der einfach anders ist.
Ein Christ ist niemandem zu Willen,
Gottes Gebot will er erfüllen.
Und weil er jeden Tag so handelt,
und immer nach dem Willen Gottes lebt und wandelt,
und somit Gottes Wort erfüllt
und anders ist, als die Welt oft brüllt,
ganz anders als ein Rudeltier,
deswegen sind die wahren Narren wir.
So wundre Dich nicht, du lieber Christ,
dass so ein Narr Du selber bist.
Und noch ein Narrenunterschied:
Ein Narr ist einer, der alles oft viel tiefer sieht.
Wo andre nur blind und taub für sin’,
darauf weist stets der Narr sie hin.
Sein Blick tut doch viel tiefer gehn,
drum kann er auch die Wahrheit sehn.
Er bleibt nicht haften an der Schale,
an Oberflächen, am Formale’.
Denn viele tun bei allem Stresse,
das Wesentliche meist vergesse’.
Drum heißt’s im Evangelium: „Stopp,
Gesetzesmensch, wo ist dein Kopp?“
Es ist für mich so kein Gesetz erfüllen,
wenn einfach starr wird abgehakt,
was das Gesetz einem so sagt.
Nein: Denk und hör und schaue tief,
wozu dein Herr dich selbst berief.
Sein Wort will selbst an Dir noch handeln,
zum Liebes-Mensch will er Dich wandeln.Als Christ darfst Du sein Wort verstehn,
worauf es ankommt, kannst Du sehn.
So wirst Du – und jetzt kommt der Knüller –
in diesem Sinne zum Gesetz-Erfüller.
Du siehst die Tiefe, siehst das Wesen,
Du kannst das Eigentliche lesen.
Wo andere blind, da blickst Du hin,
ein Narr bist Du in diesem Sinn.
Ich hoffe, langsam glaubst Du mir,
die wahren Narren, die sind wir.
Drum ärgre dich nicht, lieber Christ,
sondern freu’ dich, dass ein Narr Du bist.
Drum schlage ich dir einfach vor:
Verpack als Christ im Schrank nicht dein Humor.
Denn wenn der Alltag dich will schlauchen,
kannst du ihn gewiss gebrauchen.
Denn Lachen tröstet und befreit,
macht charmant die Christenheit.
Und für den, der an den Herrgott glaubt,
ist Lachen jederzeit erlaubt.
Einen schönen Faschingssonntag und einen guten Beginn der Fastenzeit
Klaus Weigand
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Infos zu Pfarrer Klaus Weigand
- Geboren 1966 in Erlenbach am Main (Unterfranken)
- Abitur am Theresianum in Bamberg 1989
- Studium der Kath. Theologie in Bamberg und Wien
- Priesterweihe 1998
- Tätigkeiten:
- Fürth, Christkönig von 1997 – 2010
- Buckenhofen als Pfarradministrator 2010 – 2015
- seit 2015 in Heroldsbach und Hausen
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