Gunzendorfer Ehrendirigent Willi Saffer feiert 90. Geburtstag

Ein Leben lang: „Aus Willi kommt die Musik“

Zum 90. Geburtstag machte der Musikverein Forchheim-Buckenhofen Ehrendirigent Willi Saffer seine Aufwartung

Vor den Musikerinnen und Musikern, die zum „Ständala“ angetreten waren, überbrachte Heiner Kredel die Glückwünsche des Musikvereins Forchheim-Buckenhofen für Ehrendirigent Willi Saffer zu dessen 90. Geburtstag. Foto: Mike Wuttke

Vor den Musikerinnen und Musikern, die zum „Ständala“ angetreten waren, überbrachte Heiner Kredel die Glückwünsche des Musikvereins Forchheim-Buckenhofen für Ehrendirigent Willi Saffer zu dessen 90. Geburtstag. Foto: Mike Wuttke

Der Abend des Valentinstages war in Gunzendorf von Blasmusik erfüllt. Das war aber nicht dem Tag der Liebe geschuldet, sondern galt einem der profiliertesten und beliebtesten Musiker in Gunzendorf und im weiten Umland. Also doch so etwas wie Liebe, gepaart mit Hochachtung und Wertschätzung, die der Musikverein Forchheim-Buckenhofen seinem Ehrendirigenten Willi Saffer zu dessen 90. Geburtstag mit einem Ständchen vor dem Wohnhaus in der Dorfmitte darbrachte.

Auch der frostkühle Abend hielt mehr als 40 Musikerinnen und Musiker nicht davon ab, mit Begeisterung die Lieblingsstücke des Musikmeisters zu spielen, und der Jubilar hielt das standfest aus.  So wie man das 30 Jahre vom Ausbilder und Dirigenten gewohnt war. Und als Christian Libera die Hand zur „Hymne“ des Annafestes und vieler ähnlicher Auftritte, nämlich Rumba Negra anhob, schickte der Ehrendirigent seinen bekannt gewordenen Hinweis voraus, dass man bei diesem seinen Arrangement den Swing raushören müsse.

Mit Saffer ging es bergauf

Im Auftrag des Vorstandes und in Anwesenheit des Ehrenvorsitzenden Josef Knauer überbrachte  Heiner Kredel die Glückwünsche des Musikvereins. Er selbst hatte ja von Anfang an als Schüler und Jugendlicher das Werden des Musikvereins begleitet und dann unter Willi Saffer gespielt. Die Gründerväter hätten erkannt, dass das zarte, von dem damaligen Pfarrer Emil Köhler initiierte Pflänzchen Jugendblaskapelle einer professionellen Dirigentenhand bedurfte und man fand in dem Gunzendorfer Musiklehrer den idealen Mann. „Ab 1973 ging es mit der Blasmusik bergauf“ rühmte Heiner Kredel. Das erste Musikfest wurde veranstaltet, Wertungsspiele gemeistert, Engagements von außerhalb angenommen und bald wurden die Buckenhöfener zu einem Markenzeichen in der Region. Es folgten die Gründung eines Nachwuchsorchesters, Einführung der Musikalischen Früherziehung und die Veröffentlichung einer Langspielplatte. Darauf der von Saffer komponierte Marsch „Gruß aus Forchheim“, der dem Blasorchester ein echtes Alleinstellungsmerkmal bescherte. „So wie der Musikverein heute, im 50. Jubiläumsjahr dasteht, daran hat unser Willi Saffer einen großen Anteil“ betonte Kredel.

Konzertreisen bis nach Moskau

Die Geburtstagsfeier fand anschließend im Gasthaus Fleischmann im Kreis der Familie und vieler Musiker statt. Und bald ging es bei bester Bewirtung und musikalischer Befeuerung durch eine Fünfer-Combo unter Führung von Markus Schirner am Akkordeon, Dirigent der MV-Tradtionsmarke „Buckenhofener Blasmusik“, recht zünftig zu. Mittendrin der glücklich strahlende Altersjubilar, der sich dann von seiner singenden Familie anhören musste,  was er so alles als Musiker bei den Amerikanern nach dem Krieg, bei Auslandskonzertreisen nach Moskau, Italien und Frankreich, als Streitschlichter im Saalbau Sauer und bei legendären Annafestauftritten erlebt hatte. Die Ehefrau Margit und die Kinder haben ihm alles nachgesehen, wenn er nach der Feldarbeit sofort das Haus verließ und nur noch von hinten zu sehen war. Denn die Erklärung war einfach, so sang der Familienkreis: „Aus Willi kommt die Musik, sie ist der Schlüssel zum Glück. Ob Blasorchester oder Swing, ja, das ist alles sein Ding“.