Hohe Auszeichnung für den Steigerwald
Ebracher Trittsteinkonzept unter den TOP 10 der wiederhergestellten Waldökosysteme in Deutschland
Im Zuge der weltweiten UN-Dekade „Ecosystem Restoration“ wurde dem „Ebracher Trittsteinkonzept“ abermals eine hohe Auszeichnung zuerkannt. Auf Initiative des Vereins für Nachhaltigkeit e.V. hat eine Jury des Bundesumweltministeriums und des Bundesamts für Naturschutz das Ebracher Trittsteinkonzept in die TOP 10 der Projekte zur Wiederherstellung von Waldökosystemen in Deutschland aufgenommen. Das Konzept wurde im Forstbetrieb Ebrach (Bayerische Staatsforsten) für den Staatswald im Steigerwald entwickelt.
Der Vorsitzende des Vereins für Nachhaltigkeit e.V. Dr. Joachim Hamberger und der zweite Vorstand Thomas Schwab hatten das Ebracher Trittsteinkonzept für die Nominierung vorgeschlagen. „Das Konzept ist ein hervorragendes Beispiel für anspruchsvollen Arten- und Klimaschutz, das aber gleichzeitig eine wirtschaftliche Holznutzung ermöglicht. Damit ist es beispielgebend für die Idee einer nachhaltigen Entwicklung“, so Hamberger.
Mit dem Start des Trittsteinkonzepts im Jahr 2006 ist es gelungen, dass sich Arten wieder angesiedelt haben, die in großen Teilen der staatlichen Wälder im Steigerwald durch die intensive Holznutzung der früheren Jahre verschwunden waren. Ulrich Mergner, einer der „Väter des Trittsteinkonzepts“. nennt als Beispiel den Zunderschwamm, der inzwischen flächendeckend in den Wäldern vorkommt. „Vom Zunderschwamm leben Hunderte von Insektenarten. Eine davon ist der Schwarzkäfer, der überraschend schnell seinem Wirtspilz gefolgt und heute wieder im gesamten Waldgebiet anzutreffen ist“, erläutert der Waldexperte und frühere Leiter der Forstbetriebs Ebrach. „Auch Stachelbartpilze, die früher eine Rarität waren, sind keine Seltenheit mehr. Vom Konzept haben auch Vogelarten wie der Halsbandschnäpper, Fledermausarten wie die Mopsfledermaus oder Käferarten wie der Rosenkäfer profitiert“, so Mergner.
Seine Nachfolgerin Barbara Ernwein ergänzt, wie vorteilhaft es ist, dass das Ebracher Trittsteinkonzept auch die Holznutzung ermöglicht. „Damit können Holzprodukte hergestellt werden, die der Atmosphäre langfristig Kohlenstoff entziehen und damit zum Klimaschutz beitragen“, erläutert die Betriebsleiterin.
Die Elemente des Ebracher Trittsteinkonzepts
Das Ebracher Trittsteinkonzept ist eine Kombination aus größeren und kleineren ungenutzten Waldflächen, die sich über 10% der Fläche des Forstbetriebs verteilen. Diese Schutzflächen werden von tausenden Biotopbäumen und hohen Totholzmengen ergänzt. Mit diesem Netz ökologisch wirksamer Elemente entstanden in den bewirtschafteten Waldflächen neue Lebensräume für Waldarten, die sich sonst eher in Schutzgebieten finden. Da im Zuge des Waldmanagements auch seltene Baumarten und die ökologisch besonders wertvolle Eiche erhalten werden, ist die Artenvielfalt des integrativen Naturschutzkonzepts sogar höher, als wenn der Wald komplett aus der Bewirtschaftung genommen werden würde.
Überzeugend fand die Jury die Redlichkeit, mit der dieses Konzept von Anfang an umgesetzt wurde. Dazu zählte eine wissenschaftliche Begleitung, welche den Erfolg des Konzepts, insbesondere in Bezug auf die Wiederbesiedlung vormals artenarmer Waldbereiche, bestätigte.
Weitere Unterstützer des Antrags
Der Antrag des Vereins für Nachhaltigkeit e.V., das Ebracher Trittsteinkonzept als gelungenes Beispiel für die Wiederherstellung von Waldökosystemen vorzuschlagen, wurde unterstützt von:
– FAUN – Initiative Waldnaturschutz Integrativ
– Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF)
– Amt für Waldgenetik (AWG)
– Schutzgemeinschaft Deutscher Wald – Landesverband Bayern (SDW)
Die Aufnahme des Ebracher Trittsteinkonzepts in die Liste der TOP 10 – Projekte in Deutschland ist veröffentlicht unter:
https://www.undekade-restoration.de/projekte/ebracher-trittsteinkonzept/
Ein Wettbewerb im Rahmen der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen
Bei der UN-Dekade handelt es sich um eine Initiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO zur Wiederherstellung von Ökosystemen und zum Klimaschutz. In Deutschland wird sie im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMUV) und des Bundesamts für Naturschutz (BfN) umgesetzt. Die Vorstellung gelungener Beispiele im Rahmen des Wettbewerbs zielt darauf ab, den öffentlichen Diskurs über die Bedeutung intakter Ökosysteme zu fördern. So sollen Akteure aus Praxis, Forschung, Politik und Gesellschaft in den Austausch gebracht und neue Wiederherstellungs-Projekte angeregt werden. Die Projekte müssen einen bundesweit repräsentativen Beitrag zur Wiederherstellung, Erhaltung und/oder Pflege von Ökosystemen leisten und somit zur biologischen Vielfalt sowie zum natürlichen Klimaschutz in Deutschland beitragen.
Weitergehende Informationen:
https://www.undekade-restoration.de/projektwettbewerb/
Verein für Nachhaltigkeit e.V.
Das Ziel des Vereins ist es, das Thema „Nachhaltigkeit“ stärker im Bewusstsein und im Handeln der Gesellschaft zu verankern. Die Mitglieder, wie in diesem Fall Ulrich Mergner, bringen auf vielfältige Weise ihre Erfahrungen im Ringen um nachhaltige Lösungen ein. Der Verein macht diese bekannter und für die Öffentlichkeit zugänglich.
Weitergehende Informationen:
Durch eine intelligente nachhaltige Waldbewirtschaftung wurde im Steigerwald ein Waldzustand in so einer hervorragenden ökologischen Qualität erreicht, dass Naturschutzorganisationen von einem Weltnaturerbe schwärmen. Nun wurde dem Ebracher Trittsteinkonzept im Zuge der im Artikel genannten UN- Dekade eine weitere hohe Auszeichnung zuerkannt.
Trotz der international anerkannten ökologischen Erfolge im Steigerwald werden in Verbindung mit einer Nationalparkforderung seit 13 Jahren teure und zum Teil gewaltsame Kampagnen gegen eine behauptete „Waldvernichtung“ gefahren.
Das Ritual der „Baum- Ankettung“ der grünen Bundestagsabgeordneten Lisa Badum -sie wurde nach Ablichtung der Pressefotos sofort wieder „abgekettet“- sind Bestandteile einer reißerischen Aktionsdramaturgie. In schrillen Presseaktionen wird nicht informiert, sondern „Stimmung gemacht“.
Eine weitere Stufe der Eskalation wurde mit Angriffen gegen Waldgeräte herbeigeführt. Erde im Tank, Beschmierungen mit Farbspray, unerlaubtes Besteigen zum Aufnehmen von Fotos sind eine mafiöse Einschüchterung des Besitzers und regionalen Kleinunternehmers. Für mich als Mitglied im Bund Naturschutz eine unakzeptable Aktion.
Mit ihrem Plakat „Steigi bleibt“ suggeriert Frau Badum, auf dem Waldgerät stehend, den Untergang des Steigerwaldes, den sie nun heldenhaft retten müsste. Teure Plakataktionen in öffentlichen Verkehrsmitteln wurden finanziert. Nach 15 Jahren konfrontativer Motorsägenpolemik und Anschuldigungen der Waldvernichtung dürfte eigentlich im Steigerwald kein Baum mehr stehen.
Im Gegensatz dazu aber wieder die hohe internationale Auszeichnung. Arten- und Klimaschutz stehen vorbildlich miteinander im Einklang.
Ca. 15.000 Bewohner werden mit ökologischer Heizwärme versorgt. Rund 62.000 Tonnen CO2 werden durch stoffliche und energetische Holznutzung vermieden.
Es bleibt der Eindruck:
Für die Opposition ist der Steigerwald weniger ein ökologisches Anliegen, sondern ein Vorwand zum Schaffen von politischer Unruhe.