Bamberger Landrat Johann Kalb: „Reform gefährdet Kliniken“

Landrat Johann Kalb warnt vor der geplanten Neustrukturierung der Krankenhausvergütung durch den Bund

„Die geplante Reform der Krankenhausvergütung durch die Bundesregierung wird keine Revolution, sondern einen Kahlschlag der deutschen Kliniklandschaft nach sich ziehen.“ Landrat Johann Kalb warnte im Schreiben an Bundeskanzler Olaf Scholz und die Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Klaus Holetschek vor den Folgen der geplanten Krankenhausreform: Zwei Drittel der Kliniken könnten nach einem Gutachten der Deutschen Krankenhausgesellschaft keine akut stationäre Versorgung mehr anbieten. „Das bedeutet das Aus der Grund- und Regelversorgung im ländlichen Raum.“

„Der Landkreis Bamberg hat erst vor wenigen Tagen ein deutliches Ausrufezeichen für leistungsfähige Kliniken auf dem Land gesetzt“, ging Landrat Kalb auf den Beschluss des Kreistages vom 6. Februar ein, das Eigenkapital der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft des Landkreises (GKG) um insgesamt zehn Millionen Euro zu erhöhen. „Unser Kreistag steht geschlossen zu unseren Kliniken und Pflegeheimen. Wir sind bereit, alles für eine leistungsfähige Gesundheitsversorgung im Landkreis zu tun.“

„Wir brauchen eine Reform im Gesundheitswesen. Aber eine durchdachte, analysierte und mit allen Beteiligten abgestimmte Reform und keinen Schnellschuss‘“, so der Bamberger Landrat. Mit der medizinischen und pflegerischen Versorgung stehe ein hohes Gut der Bevölkerung auf dem Spiel. Die Notwendigkeit eines leistungsfähigen Gesundheitswesens im ländlichen Raum werde noch weiter verstärkt durch die bekannte demografische Entwicklung.“ Es steige die Zahl der älteren Menschen, die zudem eine intensivere gesundheitliche Versorgung benötigten. „Die Strukturen, die jetzt zerschlagen werden, gehen dauerhaft verloren. Das wäre ein fahrlässiger Umgang mit der Gesundheitsversorgung unserer Gesellschaft.“