Notrufnummer 112 – eine Nummer für alle (Not-)Fälle – BRK Kreisverband Bayreuth informiert
Am Samstag, 11. Februar 2023 war europaweit der Tag des Notrufs 112. Drei Zahlen können im Notfall überlebenswichtig sein, um schnell Hilfe zu erhalten. Unter der sogenannten Eurorufnummer 112 sind ohne Vorwahl und europaweit Feuerwehr und Rettungsdienst zu erreichen. Damit wird gewährleistet, dass in Not geratene Personen immer unter der gleichen Rufnummer schnelle Hilfe erhalten.
Alle Anrufe auf der 112 laufen in der jeweiligen örtlich zuständigen Integrierten Leitstelle (ILS) auf. Dies ist besonders wichtig, da dort alle zur Verfügung stehenden Einsatzmittel von Feuerwehr, Rettungsdienst, Katastrophenschutz sowie Versorgungseinrichtungen und wichtige Erreichbarkeiten eines Leitstellenbereiches zentral erfasst und gespeichert sind. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass schnell Hilfe auf regionaler Ebene veranlasst werden kann.
In Stadt und Landkreis Bayreuth und dem Landkreis Kulmbach laufen alle Anrufe unter der kostenfreien Notrufnummer 112 in der Integrierten Leitstelle (ILS) Bayreuth/Kulmbach auf. In diesem vom BRK Kreisverband Bayreuth betriebenen Nervenzentrum von Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz werden alle Notrufe entgegengenommen. Dazu der Leitstellenleiter der ILS Bayreuth/Kulmbach Dr. Christopher Häfner: „Die sich aus der Trägerschaft ergebenden Synergieeffekte kommen der schnellen Versorgung der Bevölkerung im Notfall zugute und bieten Vorteile bei der Zusammenarbeit mit örtlichen Rettungsdienstleistern. Mehr als 115-mal am Tag klingelt in der ILS das Telefon mit einem Anruf auf der 112. Das sind rund 42.000 Anrufe im Jahr. Unter dieser Rufnummer werden aber auch Notruffaxe von nicht hör- oder sprechfähigen Personen angenommen. Zudem sind automatische Notrufe via eCall oder über die Bundesnotrufapp Nor@ möglich.“
„Die ILS ist rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr für Notrufe erreichbar und mit im Rettungsdienst erfahrenen Disponenten besetzt. Tagsüber leisten 5 Disponenten ihren Dienst und nachts 3, die im Ernstfall mit einem belastbaren Verstärkungskonzept unterstützt werden. Bei größeren Personalausfällen (z. B.: pandemiebedingt) unterstützen sich die ILSen wechselseitig mit ihrem Personal.“, so Dr. Häfner weiter.
Generell ist die Notrufnummer 112 die Nummer für alle nicht-polizeilichen Notfälle. Feuerwehr und Rettungsdienst können dadurch im Notfall gerufen werden. Mit einem Anruf auf der 112 erreicht der Notrufer einen Leitstellen-Disponenten, der bei der sogenannten Notrufabfrage ein Meldebild erarbeitet.
Die Disponenten der Leitstelle sind trainiert darin, alle notwendigen Informationen vom Notrufer abzufragen. Dennoch kann sich jeder auch auf das Absetzen eines Notrufes vorbereiten. Eine Hilfestellung hierbei sind die sogenannten 5 W-Fragen: Wo ist der Notfall? Wer ruft an? Was ist geschehen? Wie viele Personen sind betroffen bzw. verletzt? Und das letzte W für Warten: Legen Sie nicht auf, bleiben Sie am Telefon und stehen Sie für die Rückfragen des Disponenten zur Verfügung. Erkennt der Disponent, dass eine Reanimation des Patienten notwendig ist, leitet er zudem den Notrufer in den Maßnahmen der Reanimation bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes an.
Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte ist es grundsätzlich hilfreich, sich aus einem eventuellen Gefahrenbereich zu entfernen, Rettungskräfte vor Ort einzuweisen, Zufahrten freizumachen und wenn möglich Hilfe zu leisten. Bei Einsätzen des Rettungsdienstes sind auch Maßnahmen, wie das Einschalten der Außenbeleuchtung, das Entriegeln von Haustüren, das Sichern von Haustieren (Hunde) und das Zusammenstellen der Medikamente und Patienteninformationen hilfreich. Eine weitere große Hilfe für die Rettungskräfte bei allen Notlagen, ist eine gut sichtbar angebrachte Hausnummer. So können auf einfach Weise länger andauernde Suchen nach der richtigen Adresse vermieden werden.
Abschließend eine große Bitte des Leitstellenleiters zum Verhalten bei unbeabsichtigten Anrufen: „Sollte man mal unbeabsichtigt die 112 wählen und es merken, bitte unbedingt dranbleiben und dem Disponenten gegenüber erklären, dass es sich um ein Versehen handelt. So kann die ILS feststellen, dass es sich eindeutig um keinen Notruf handelt. Unterbricht man den Anruf oder bemerkt den Anruf auf die 112 nicht – wie im Falle des klassischen „Hosentaschenanrufs“ durch ein Handy – ruft die ILS den Anrufer zurück, um sich zu erkundigen, ob ein Notruf vorliegt. Weiter passiert nichts. Allerdings behält sich die ILS bei einem absichtlichen Missbrauch eine Anzeige vor.“
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