IHK Oberfranken: „Leichte Entspannung im Wirtschaftsraum Bamberg“
Konjunktur-Trendauswertung des Bamberger IHK-Gremiums
Die Unternehmen aus Stadt und Landkreis Bamberg geben in der Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth zu Jahresbeginn leichte Entwarnung.
Die aktuelle Geschäftslage bleibt im Saldo positiv und kann gegenüber der Herbstumfrage leicht zulegen. Die Erwartungen bleiben im Saldo zwar negativ, können sich aber von den sehr negativen Einschätzungen aus dem Herbst lösen. „Betrachtet man die aktuellen Rahmenbedingungen, ist das ein durchaus respektables Statement der Bamberger Wirtschaft. Die Unternehmen haben sich – so weit das überhaupt möglich ist – an die aktuellen Rahmenbedingungen angepasst“, so der IHK-Vizepräsident und Vorsitzende des IHK-Gremiums Bamberg, Herbert Grimmer. „Die Einschätzungen im Herbst waren offensichtlich zu pessimistisch.“
Der IHK-Konjunkturklimaindex für die Region Bamberg steigt um 21 Zähler und notiert mit 104 jetzt wieder über der psychologisch wichtigen Marke von 100 Punkten. „Damit stabilisiert sich die Situation nach dem historischen Einbruch im Herbst 2022 wieder“, so IHK-Konjunkturreferent Malte Tiedemann.
Aktuelle Geschäftslage bleibt stabil
Die aktuelle Geschäftslage wird weiterhin im Saldo positiv beurteilt. 41 Prozent aller Befragten stufen die Lage des eigenen Betriebes gut ein, 21 Prozent negativ. Damit bleibt der Saldo spürbar im Plus und kann sich gegenüber der Herbstumfrage um drei Punkte verbessern. „Die Bamberger Wirtschaft startet gut in das neue Jahr. Umso mehr, wenn man die zahlreichen Herausforderungen berücksichtigt, die zu bewältigen sind“, resümiert der Gremiumsvorsitzende.
Dies unterstreicht auch die Umsatzentwicklung im Inland, die im Saldo positiv ausfällt. Die Kapazitätsauslastung der befragten Unternehmen legt im Vergleich zum Herbst ebenfalls deutlich zu. Über 85 Prozent der Befragten können eine volle bzw. befriedigende Auslastung vermelden. Vor allem die Inlandsnachfrage ist gestiegen.
Strom- und Gaspreisbremse tragen zur Stabilisierung bei
Gegenüber der Herbstumfrage haben sich die Erwartungen der Unternehmen spürbar stabilisiert. Die Erwartungen sind zwar im Saldo weiter negativ, aber durch verschiedene politische Entscheidungen, allen voran die Preisbremsen bei Strom und Gas, sind die kommenden Monate für die Unternehmen zumindest wieder planbarer geworden, auch wenn die Energiepreise auf einem vergleichsweise hohen Level bleiben.
28 Prozent aller Befragten rechnen mit einer Verschlechterung der eigenen Lage in den kommenden zwölf Monaten. Demgegenüber stehen 19 Prozent, die mit einer Verbesserung kalkulieren. „Die Bamberger Wirtschaft blickt mit einer gesunden Portion Zurückhaltung auf die anstehenden Monate. Das kann man in der derzeitigen Gemengelage gut nachvollziehen“, so Grimmer und ergänzt: „Die Unternehmen stellen sich den Veränderungen und nehmen die Herausforderungen an.“
Grimmer fordert flankierende Maßnahmen der Politik
Um die Stärken des Standortes Deutschland und damit auch des Standortes Bamberg zu erhalten, seien aber auch flankierende Maßnahmen der Bundesregierung erforderlich. „Die drei Kernforderungen sind: weniger Bürokratie, schnellere Genehmigungen und Erleichterung bei der Einwanderung von Fachkräften“, so Grimmer. Nur so ließen sich die größten Herausforderungen bewältigen und der Standort fit für die Zukunft machen.
Im Vergleich zum Herbst ist die Zahl der Unternehmen mit Investitionsplanungen spürbar gestiegen, ein klares Indiz dafür, dass die regionale Wirtschaft ihre Produkte und an den Standort glaubt. Insgesamt planen knapp 70 Prozent mit steigenden bzw. gleichbleibenden Investitionsvolumina. Auch der Beschäftigtenstand soll im Wesentlichen stabil bleiben.
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