Großes Interesse am Bürgerdialog in der Bamberger Wunderburg
OB Starke und weitere Verwaltungsvertreter haben ein offenes Ohr für die Bürgerschaft bei wichtigen Stadtteilthemen
Großer Andrang und viele Fragen: Über 100 interessierte Bürgerinnen und Bürger kamen zum Bürgerdialog der Stadt Bamberg in der Wunderburg, der nach der langen Corona-Pause wieder stattfinden konnte. Viele Themen rund um Bahnausbau, Verkehr und Schauer-Gelände beschäftigten die Bürgerschaft. Oberbürgermeister Andreas Starke bedankte sich beim Vorsitzenden des Bürgervereins Wunderburg, Dieter Gramß, für die Einladung und signalisierte vor allem im Zusammenhang mit dem Bahnausbau weiterhin eng im Austausch bleiben zu wollen: „Wir werden eine erneute öffentliche Veranstaltung mit den Fachämtern zur Planung der Kreisverkehre organisieren, bei der wir uns wunschgemäß auch den Detailüberlegungen widmen“, so Starke. Dieser Vorschlag stieß auf große Zustimmung unter den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern. Der OB hat entsprechende Arbeitsaufträge bereits erteilt.
Vor der Aussprache im Pfarrsaal Maria Hilf in der Wunderburg führte Oberbürgermeister Andreas Starke gemeinsam mit Stadtbau-Geschäftsführer Veit Bergmann die Bürgerinnen und Bürger durch das Wohngebiet Ulanenpark. Dort sind inzwischen 17 Familien in die neu gebauten Reihenhäuser eingezogen. Weitere sieben Einheiten werden ab Herbst 2023 vermietet. Weitere Bauabschnitte inklusive des neuen Kindergartens werden folgen. Die Brachfläche zwischen den Gebäuden (Grünlinse) soll noch in diesem Jahr begrünt werden.
Ebenso erfreulich: Die Teilgeneralsanierung der Wunderburgschule, einem der ältesten Schulgebäude im Grund- und Mittelschulbereich in Bamberg, schreitet voran. „Die Sanierung der Schulen in Bamberg ist eine Millionen-Aufgabe, Schritt für Schritt wollen wir die Gebäude sanieren“, betonte OB Starke. Dabei geht es nicht nur um die erforderliche Sanierung des Bestands: „Die Schulgebäude technisch fit zu machen fürs 21. Jahrhundert, ist eine große Aufgabe und unser Ziel“, so Finanzreferent Bertram Felix, der den Fortgang der Arbeiten skizzierte.
Demnach ist im Dezember 2022 der erste Abschnitt der Fassade und des Dachs auf der Seite Holzgartenstraße abgeschlossen worden. Im Frühjahr folgt dann die Fassade im Hofbereich. Eine besondere Herausforderung stellt auch die Sanierung der Innenräume dar: „Wir müssen erhebliche Sanitärsanierungen vornehmen. Es wird alles bis auf den Rohbau zurückgebaut, damit wir auch die Leitungen austauschen können“, so Felix. Die Haustechnik wird komplett erneuert, die Beleuchtung vollständig auf energiesparende LEDs umgestellt. Außerdem wird die Heizungsanlage mit einem Fernwärmeanschluss versehen, um dem Ziel näher zu kommen, den öffentlichen Gebäudebestand bis 2040 CO2-neutral zu machen. Insgesamt wurden vom Stadtrat im Haushalt für die Sanierung der Wunderburgschule knapp 6,2 Millionen Euro genehmigt. Derzeit liege man mit 130.000 Euro unter diesen Kosten, so Felix. Der Abschluss der Arbeiten ist für 2025 vorgesehen.
Bahnausbau bewegt die Bürgerschaft
Das Thema mit den meisten Wortmeldungen des Abends war erwartungsgemäß der Bahnausbau mit dem Neubau der Eisenbahnüberführung. Schließlich soll die Wunderburg weiter erreichbar, aber ebenso ein attraktives Quartier mit hoher Aufenthaltsqualität bleiben.
Die Kreuzungen an der Bahnunterführung Nürnberger und Geisfelder Straße bilden im derzeitigen Zustand nicht alle Fahrbeziehungen ab. „Deshalb haben wir ein Verlangen mit zwei Kreisverkehren in das Planfeststellungsverfahren eingebracht und darüber eine Planungsvereinbarung mit der DB Netz abgeschlossen“, erklärte Christian Treutwein, Projektleiter Bahnausbau im städtischen Baureferat. Somit könne unter anderem erreicht werden, dass alle, die am Verkehr teilnehmen, vernünftig in die Wunderburg kommen. Dabei wird nicht nur der Kfz-, sondern auch der Rad- und Fußgängerverkehr berücksichtigt. Über das Bebauungsplanverfahren will die Stadt dem Verlangen Nachdruck bei der Bahn verleihen.
Bedenken, dass Grundstücke für den Bau beansprucht werden könnten, räumte Stadtplanungsamtsleiter Achim Welzel aus: „Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes konnte im Laufe des Prozesses deutlich reduziert werden – insbesondere auch um angrenzende private Teilflächen.“ Einzig ein Bereich der heutigen Parkflächen des Baumarktes an der Geisfelder Straße wird benötigt, doch auch hier führt die Stadt intensive Gespräche mit der Marktführung und den Gebäudeeigentümern, um zu einer Lösung zu kommen. Der Wunsch der Wunderburger Bevölkerung ist es, dass möglichst der Baumarkt im Quartier erhalten bleibt. Diesem Wunsch will auch die Verwaltung nachkommen. „Gemeinsam mit den Akteuren überprüfen wir aktiv und völlig ergebnisoffen alle Möglichkeiten und Alternativen“, so Welzel. Auch die Anwohner der Oberen Schildstraße müssen nicht befürchten, dass die Straße weiter für den Verkehr geöffnet wird. Die Stadtplanung hat das Ziel, die bislang vorhandene Erschließung auch zu sichern. OB Starke sagte bei dieser Gelegenheit zu, dass Details der Kreisel-Planungen bei einem weiteren Termin mit den Fachleuten besprochen werden können.
Schauer-Gebäude: Fassadengestaltung noch offen
Vorgestellt wurde auch der Sachstand bei der Revitalisierung des ehemaligen Schauer-Geländes an der Nürnberger Straße. Der Investor, der das Gebäude zu einem Studentenwohnheim umbauen will, hat die Baugenehmigung erteilt bekommen, aber noch keine Genehmigung nach der Erhaltungssatzung. „Es geht nun darum, Lösungen zu finden und sich über die Fassadengestaltung zu einigen“, erklärte Welzel. Wichtig war den Bürgerinnen und Bürgern, dass ausreichend Parkplätze geschaffen werden. Beim Schauer-Gelände ist jedoch der bauordnungsrechtliche Stellplatznachweis geführt – angesichts der zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer wurde ein gesonderter Wert auf ausreichende und qualitätvolle Radabstellmöglichkeiten gelegt.
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