IHK Oberfranken: „Unternehmen im Landkreis Forchheim bleiben zurückhaltend“
Konjunktur-Trendauswertung des IHK-Gremiums Forchheim
Die Wirtschaft in der Region Forchheim revidiert zum Teil ihre negative Prognose aus dem Herbst, bleibt aber insgesamt zurückhaltend. In der Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth berichten die Unternehmen im Saldo von einer ausgeglichenen und damit etwas verbesserten Geschäftslage.
Die Erwartungen an die nächsten Monate klettern etwas nach oben, liegen jedoch noch immer im negativen Saldo. „Die konjunkturelle Situation bleibt bei vielen Unternehmen angespannt, auch wenn das Gesamtergebnis sich abmildert“, fasst der IHK-Präsident und Vorsitzende des Gremiums Forchheim, Dr. Michael Waasner, zusammen. Der Konjunkturklimaindex für den Wirtschaftsraum Forchheim kann aufgrund der weniger dramatischen Einschätzungen um 22 Zähler zulegen und liegt jetzt bei 92 Punkten.
Die aktuelle Geschäftslage wird von den befragten Unternehmen aus Stadt und Landkreis Forchheim im Saldo ausgeglichen bewertet. 28 Prozent beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage als gut, ebenso viele als schlecht. Die weiteren 44 Prozent stufen ihre betriebliche Situation als befriedigend ein. Damit verbessert sich die Einschätzung im Vergleich zur Herbstumfrage spürbar, kann aber nicht ins Positive schwenken. „Auch wenn das Ergebnis sich insgesamt verbessert hat, erweist sich die aktuelle Lage weiter als schwierig. Nicht wenige Unternehmen berichten von rückläufigen Umsätzen“, so IHK-Konjunkturreferent Malte Tiedemann. Dies wird ebenso beim Blick auf die Kapazitätsauslastung der befragten Unternehmen ersichtlich. Knapp ein Drittel gibt an, nicht ausreichend ausgelastet zu sein.
Prognose sieht weiter einen Abschwung
Auch zu Jahresbeginn sind die Erwartungen der befragten Forchheimer Unternehmerinnen und Unternehmern im Saldo negativ geprägt, wenn auch bei weitem nicht so extrem wie in der Herbstumfrage. 35 Prozent rechnen in den nächsten Monaten mit einer Verschlechterung der Geschäftslage. Demgegenüber erwarten 20 Prozent, dass sich ihre Situation verbessern wird. Die weiteren 45 Prozent gehen von einer im Wesentlichen unveränderten Lage des eigenen Betriebs aus. Im selben Fahrwasser bewegen sich die Ergebnisse zur erwarteten Entwicklung des Inlandsumsatzes und der künftigen Kapazitätsauslastung.
Ein zweigeteiltes Bild ergibt sich bei den Ergebnissen zur Investitions- und Beschäftigtenplanung. Während viele Unternehmen planen, in den nächsten Monaten ihren Personalbestand zu steigern, sind es die Investitionsplanungen, die die Unsicherheit der Wirtschaft dokumentieren. Nahezu die Hälfte aller befragten Unternehmen möchte in den kommenden Monaten keine Investitionen tätigen. „Wir brauchen nach den Preisbremsen für Strom und Gas langfristige Lösungen zu den dringlichen Fragen rund um Energie- und Rohstoffversorgung. Es ist für unseren Standort fatal, keine Planungssicherheit zu haben. Das zeigen die Ergebnisse zur Investitionsplanung deutlich. Die Politik sollte sich wieder mehr auf das Setzen der richtigen Randbedingungen für die Wirtschaft konzentrieren. Direkte Eingriffe durch Verbote, hohe Bürokratieanforderungen, langwierige und komplexe Genehmigungsverfahren sind nicht die beste Lösung“, so Dr. Waasner.
Neueste Kommentare