Sozialstiftung Bamberg: Kontinenz- und Potenzerhalt dank Roboterpräzision und Chirurgenerfahrung

„1000 da Vinci Patient_Sozialstiftung Bamberg.jpeg“: (v.l.n.r.): Zweiter Bürgermeister von Bamberg Jonas Glüsenkamp, Manfred Weber (1000. mit da Vinci operierter Patienten), Prof. Vahudin Zugor, Frau Bechinie Freifrau von Laschan (Ehefrau von 91-jährigen erfolgreich operierten Patienten), Xaver Frauenknecht (Vorsitzender des Vorstandes der Sozialstiftung Bamberg). Foto: Privat
„1000 da Vinci Patient_Sozialstiftung Bamberg.jpeg“: (v.l.n.r.): Zweiter Bürgermeister von Bamberg Jonas Glüsenkamp, Manfred Weber (1000. mit da Vinci operierter Patienten), Prof. Vahudin Zugor, Frau Bechinie Freifrau von Laschan (Ehefrau von 91-jährigen erfolgreich operierten Patienten), Xaver Frauenknecht (Vorsitzender des Vorstandes der Sozialstiftung Bamberg). Foto: Privat

Konzentriert steht Prof. Vahudin Zugor an der Schaltkonsole seines OP-Roboters da Vinci. Mit erprobten Handbewegungen steuert er die hochpräzisen Arme des OP-Roboters. Das Gerät erlaubt Bewegungen und eine Genauigkeit, welche mit der menschlichen Hand niemals möglich wären. Damit der Roboter aber seine Arbeit leisten kann, braucht er den menschlichen Anleiter. „Der Roboter macht nichts selbstständig, jede Bewegung wird vom Operateur genau gesteuert und vorgegeben“, erklärt Prof. Zugor, einer der beiden Chefärzte der Klinik für Urologie, Kinderurologie und roboterassistierte minimalinvasive Urologie. „Es ist also nicht so, dass der Roboter unsere Patienten operiert, sondern wir Chirurgen operieren mit Roboterunterstützung und dafür braucht es einiges an Erfahrung.“

Bei aller Routine ist jede Operation etwas Besonderes. Dieses Mal ist es etwas ganz Besonderes, denn es ist der 1.000 Patient, den Prof. Zugor in Bamberg mit dem da Vinci OP-Roboter operiert.

„Bereits seit 2018 kommt im Klinikum Bamberg die roboterassistierte Operationstechnik zum Einsatz“, berichtet Xaver Frauenknecht, Vorsitzender des Vorstandes der Sozialstiftung Bamberg. „Die hohe Anzahl an roboterassistierten Operationen im Bereich der Urologie bestätigt die hohe Expertise, auf die Patienten in ganz Oberfranken und weit darüber hinaus vertrauen “, betont Frauenknecht.

Die Vorteile der da Vinci-Operationstechnik sind vielfältig. Dank minimalinvasiver Eingriffe können die Operationen mit kleinstmöglichen Zugängen durchgeführt werden, was den Eingriff für die Patienten deutlich schonender macht als bei herkömmlichen OP-Methoden. Die Heilung erfolgt schneller, das Risiko für Infektionen ist reduziert und die Patienten können schon nach kürzerer Zeit das Krankenhaus wieder verlassen. Bestes Beispiel dafür ist Herr Weber, der tausendste Patient, den Prof. Zugor mit dem da Vinci OP-System in Bamberg operiert hat. Bereits am fünften Tag nach der Operation konnte er wieder nach Hause gehen und genau eine Woche nach der Operation macht er anderen Patienten Mut: „Man sollte nicht zu viel Angst haben! Mir geht es wirklich gut nach der Operation“.

Besonders wichtig ist die enorme Präzision der Roboterarme, die eine punktgenaue Entfernung von Tumorgeweben ermöglichen. „Nervenstränge werden geschont und in vielen Fällen kann dadurch die Kontinenz und Potenz auch nach einer Prostatakrebs-Operation für den Patienten erhalten werden“, erklärt Prof. Zugor. Viele zufriedene Patienten nicht nur aus Franken, sondern aus ganz Deutschland und auch dem Ausland vertrauen auf seine Erfahrung und die Präzision des Roboters. Es geht schließlich nicht nur um die Entfernung des Tumors, sondern auch um Erhaltung der bestmöglichen Lebensqualität für die Patienten. Diese Aussicht hat schon vielen Patienten mit der Diagnose Prostatakarzinom Zuversicht auf das Leben nach der OP gegeben.

Bambergs Zweiter Bürgermeister Jonas Glüsenkamp zeigt sich beeindruckt von der Innovationskraft des Klinikums Bamberg: „Dass hier exzellente chirurgische Fähigkeiten durch modernste Roboter-Technik unterstützt werden, wirkt sich unmittelbar auf das Patientenwohl aus. Das ist medizinischer Fortschritt wie wir ihn uns wünschen.“

Infos zum roboterassistierten OP-System da Vinci

Das roboterassistierte OP-System da Vinci besteht aus vier flexiblen und mit Gelenken ausgestatteten Armen sowie einer hochauflösende und mehrfach vergrößernder 3-D-Kamera. Im Unterschied zu konventionellen Eingriffen steht der Chirurg nicht am OP-Tisch, sondern sitzt während der OP an einer Konsole, von der aus er das Operationsfeld via Bildschirm im Blick hat und die vier Arme des da Vinci lenkt. Das da Vinci-Operationssystem filtert und übersetzt die Handbewegungen des Operateurs an der Konsole in hochpräzise Bewegungen der Instrumente. Das System führt so millimetergenau jene Arbeiten aus, die der Operateur vorgibt. Im Bereich der Urologie kommen da Vinci Operationen vor allem bei Nieren- und Prostatakarzinomen zum Einsatz.