Landkreis Coburg: Generalsanierung Arnold-Gymnasium – eine Zwischenbilanz

Abstimmung zwischen Planung und Realität: Dr. Karl-Heinz Sänger, Olga Denk, Andrea Aust und Sabine Engelhardt (von links) sind mit dem Stand der Generalsanierung am Arnold-Gymnasium zufrieden. Foto: Lkr Coburg
Abstimmung zwischen Planung und Realität: Dr. Karl-Heinz Sänger, Olga Denk, Andrea Aust und Sabine Engelhardt (von links) sind mit dem Stand der Generalsanierung am Arnold-Gymnasium zufrieden. Foto: Lkr Coburg

Die Momentaufnahme beim Blick aus dem Fenster auf den Beta-Bau war für Schulleiter Dr. Karl-Heinz Sänger das Signal: „Die Fenster sind ausgebaut. Das ist ein guter Zeitpunkt für eine Zwischenbilanz.“ Die beginnt mit der erfreulichen Nachricht, dass man im Arnold-Gymnasium (AG) davon ausgehen kann, dass die anstrengendsten Zeiten der Sanierung vorbei sind. „Als im Alpha-Bau gearbeitet wurde“, erinnert sich der Oberstudiendirektor, „war es im Gebäude ziemlich laut“. Jetzt, wo im Alpha-Bau alles geschafft ist und der Beta-Bau einem Rohbau gleicht, seien die Bauarbeiten aus Sicht des Schulbetriebs unproblematisch.

Aber ein bisschen Geduld werden sie im AG noch brauchen. Bis Ende 2023 wird nach Einschätzung von Andrea Aust (Fachbereichsleiterin Kommunaler Hochbau am Landratsamt) die Sanierung des Beta-Bau dauern, beim Gamma-Bau geht der Bauzeitplan bis 2024. Rund zwölf Millionen Euro werden bis dahin laut Plan verbaut, wobei man beim Landkreis Coburg als Baulastträger fürs Arnold-Gymnasium damit rechnen kann, rund zwei Drittel davon über einen staatlichen Zuschuss refinanziert zu bekommen.

Bis zum Ende der Generalsanierung wird die Raumsituation, da macht sich Schulleiter Dr. Karl-Heinz Sänger gar nichts vor, „angespannt bleiben“. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem im Beta-Bau wieder alle Klassenräume zur Verfügung stehen, werden Lehrer und Schüler mit den bereits bekannten Provisorien leben müssen: Auslagerung von zwei Klassen in die nahegelegene Realschule, Unterricht im kleinen Containerdorf auf dem AG-Parkplatz. Der Schulleiter sagt dazu: „Die Raumsituation ist angespannt, aber wir kommen damit zurecht.“

Den Unterricht in den Containern will Karl-Heinz Sänger nur so lange weiterführen, wie es unbedingt nötig ist. Dafür sei man in der Schule auch bereit, noch eine Zeit lang gewisse Einschränkungen in Kauf zu nehmen. Neben dem Oberstudiendirektor sitzt Sabine Engelhardt vom Architekturbüro „Archi Viva“ aus Coburg und freut sich über die Gelassenheit der Schulleitung: „Wir arrangieren uns schon irgendwie.“ Dass der Unterricht in den Containern auch finanziell nicht ohne ist, ergänzt Olga Denk, die beim Landratsamt für das Projekt „Generalsanierung Arnold-Gymnasium“ verantwortlich ist: „Wir bezahlen für die Container monatlich 8500 Euro Kaltmiete.“

Auf die Frage nach der grundsätzlichen Bewertung des bisherigen Verlaufs kommt allseits ein zufriedenes Nicken. Das ist nicht selbstverständlich in der Zeit nach Corona und mitten im Ukraine-Krieg. Andrea Aust kann freilich von Problemen bei der Materialversorgung berichten: Rauchmelder und Schutzschalter, für ein Millionenprojekt eher in der Rubrik „Kleinzeug“ angesiedelt, waren zuletzt nicht lieferbar. Aber groß aufgehalten haben diese Probleme das Gesamtprojekt bislang nicht. Derzeit laufen der Einbau der neuen Holzfenster sowie die Installation der Heizung und der Sanitäranlagen. Bei wichtigen Bauteilen wie der Lüftungsanlage und Fliesen geht der Landkreis auf Nummer sicher: Sie sind bereits angeschafft und werden zwischengelagert, bis sie auf der Baustelle gebraucht werden.

Die Bewährungsprobe für die Raumkapazitäten im Arnold-Gymnasium wird das Jahr 2025. „Da haben wir deutlich höheren Bedarf“, sagt Dr. Karl-Heinz Sänger und verweist auf das in drei Jahren anstehende Ende des achtjährigen Gymnasiums. Wenn das G8 ausläuft, werden keine Abiturienten das AG verlassen, aber neue Fünftklässler nachrücken. In etwa auf die Größenordnung von drei Schulklassen schätzt der Schulleiter den erhöhten Raumbedarf für 2025 ein. Derzeit werden im Arnold-Gymnasium rund 550 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.

Der Sachstand bei der Turnhalle

Unabhängig von der Sanierung der bestehenden Bauteile laufen im Landratsamt die Planungen für den Neubau der Sporthalle neben der Mensa. „Unser Ziel ist, dass wir heuer den Förderbescheid bekommen“, sagt Andrea Aust (Fachbereichsleiterin Kommunaler Hochbau am Landratsamt). So lange nicht mit dem Neubau der Einfachhalle begonnen wird, läuft auch der Sportunterricht in der alten Halle weiter. Im Investitionsprogramm des Landkreises steht die Einfachsporthalle mit Baukosten von rund 3,6 Millionen Euro bei etwa 1,7 Millionen Euro Fördermittel.

Zitat

„Wenn die Baustelle im Alltag nicht auffällt, dann ist das gut. Weil das ein Zeichen ist, dass sie uns nicht stört.“ Dr. Karl-Heinz Sänger Schulleiter Arnold-Gymnasium