Bericht vom VCD-InfoTreff in Forchheim
Kürzlich (am 25.01.2023) fand der VCD-InfoTreff statt. Der VCD, der Verkehrsclub Deutschland, der Verkehrsrsclub für Umweltbewusste, hatte zur Diskussion über Verkehrsprobleme In Forchheim Stadt und Land geladen.
Zunächst gab Frank Wessel einen Überblick zum beantragten Volksentscheid für ein ayerisches Radgesetz. Allein dadurch, dass die Staatsregierung ein solches Gesetz angekündigt habe, könnten die Vorarbeiten für den Volsentscheid nicht zurückgestellt werden, zumal nicht einmal die Grundzüge dieses Gesetzentwurfs bekannt seien. Also würden noch große Anstrengungen auf die Befürworter des Voksentscheids zukommen. Wer sich für eine Mitarbeit interessiert, möge sich unter vcd@hoernlein-r.de melden!
Hauptthema des Abends war allerdings die Verkehrsplanung für die nächsten Jahrzehnte in der Stadt Forchheim. Grundlage der Diskussion war insbesondere die Beurteilung des von der Stadt Forchheim beauftragten Planungsbüros, die in der Sitzung der Lenkungsgruppe des Stadtrats vom 15.12.2022 präsentiert wurde.
Vollständige Einigkeit herrschte bei den Diskutanten, dass die „kleine Variante“, die lediglich eine Durchfahrtsperrung der Hornschuchalle von Süd nach Nord beinhaltet, weder zur größeren Attraktivität der Innenstadt beitragen würde, noch zu der aus Klimagründen unbedingt erforderlichen Abnahme des PKW-Verkehrs zugunsten der umweltgerechten Verkehrsarten (Zu-Fuß-Gehen, Radverkehr, Bus&Bahn).
Somit komme als Alternative nur der zweite Lösungvorschlag des Sachverständigenbüros in Betrach, bei der weitere Straßensprerrungen vorgeschlagen wurden. Dies würde die Attraktivität der Innenstadt mit Sicherheit aufwerten und somit auch dem Innenstadt-Einzelhandel helfen. Hierzu wurde auf ein kürzlich erstelltes, bundesweit gültiges Gutachten der CIMA, einer in Forchheim gut bekannten Beratungsfirma, verwiesen. Dort wurde festgestellt, dass sich der Charakter der Innenstadt ändert, zum Schwerpunkt mehr Aufenthaltsqualität. Gerade davon würde aber besonders der in der City beheimatete Einzelhandel profitieren. Dieser Schlussfolgerung habe auch ein nationaler Handelsverband zugestimmt.
Dieses Gutachten kann auf Anforderung unter vcd@hoernlein-r.de zur Verfügung gestellt werden.
Heftig kritisiert wurde allerdings, dass der Blickwinkel des Gutachtens auf die Innenstadt beschränkt sei. Möglicherweise sei dies durch den Auftrag der Stadt an das Gutachterbüro bedingt. Schließlich könnte eine Verkehrswende (weniger Autos, mehr Zu-Fuß-Gehen, Radverkehr, Bus&Bahn) nur dann gelingen, wenn man auch aus den Außenbezirken schnell, bequem und sicher in die Innenstadt kommt.
Ein Diskussi0nsbeitrag zeigte auf, dass fast alle Radwege in Forchheim, insbesondere die, die auf Bürgersteigen verlaufen, viel zu schmal sind, so dass bei der Benutzung erhebliche Sicherheitsrisiken sowohl für Fußgänger als auch für Radfahrer bestehen. Eine gute Lösung wäre, überall dort den Bürgersteig dort nur mit „Fußweg, Fahrrad frei“ zu beschildern. Dann darf jeder Radfahrer auf dem Bürgersteig fahren, aber nur so, dass Fußgänger nicht belästigt oder gar gefährdet werden. Wer will, darf aber auf der Straße fahren. Einerseits sei dies derTatsache geschuldet, dass genügend breite Fuß- und Radwege neben Straßen wegen des Flächenbedarfes gar nicht möglich seien. Andererseits werde (auch den Autofahrern) signalisiert, dass die einzelnen Verkehrsarten gleichwertig seien.
Zum Verkehrskonzept für die nächsten Jahrzente lädt die Stadt Forchheim für den 16. Februar 2022, 18.30 Uhr zu einer öffentlichen Bürgerbeteiligung in die Ritter-von-Traitteur-Schule ein. Der VCD ruft alle umweltbewussten Menschen auf, an diesem Termin teilzunehmen und auch die eigen Ansichten zu diesem Thema zu äußern
In diesem Zusammenhang wurde von einer Diskussionsteilnehmerin darauf hingewiesen, dass (insbesondere der ADFC) schon lange gefordert habe, den Schulweg sicherer zu machen, insbesondere zum Schulzentrum Forchheim-Nord. Lösungsvorschläge der Stadt Forchheim gebe es allerdings bisher nicht. Nicht nur deswegen wird man wieder an der bundesweiten Aktion „Kidical Mass“ teilnehmen. Diese Aktion wird auch vom VCD unterstützt. Gefordert werden sichere Schulwege, insbesondere auch für radfahrende Kinder. Der VCD ruft schon heute auf, an dieser Radfahrer-Demo teilzunehmen. Dies gilt nicht nur für Kinder und Jugendliche, die mit dem Rad zur Schule fahren wollen, und auch nicht nur für Eltern oder Großeltern, sondern für alle, die das Radfahren für wichtig ansehen, insbesondere angesichts der Klimakrise. Diese Kinder-Fahrrad-Demo findet am Samstag, 6. Mai 2023 statt.
Der nächste VCD-InfoTreff findet wie immer am letzten Mittwoch eines jeden Monats statt, damit am Mittwoch, 22.02.2023, 19.00 Uhr, auf alle Fälle auch im Internet (https://meet.jit.si/VCD-FO-InfoTreff). Der VCD ist auch bereit, dieses Treffen als Hybrid-Veranstaltung mit der Möglichkeit einer persönlichen Aussprache durchzuführen. Dann bittet der VCD aber um umgehende Mitteilung dieses Wunsches, damit ein geeignetes Lokal reserviert werden kann.
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