Stimmkreisversammlungen der ÖDP in Burgkunstadt
Am Mittwoch veranstaltete der Kreisverband Kulmbach – Lichtenfels der Ökologisch-Demokratischen -Partei (ÖDP) im Burgkunstadter Hotel „Drei Kronen“ die Stimmkreisversammlungen zur Aufstellung der Direktkandidaten und Direktkandidatinnen für die Landtags-und Bezirkstagswahlen am 8. Oktober 2023 für die Stimmkreise 407 Kronach, Lichtenfels und 408 Kulmbach, Wunsiedel. 1. Vorsitzender Thomas Müller (Burgkunstadt) konnte zahlreiche Mitglieder aus den verschiedenen Landkreisen begrüßen, insbesondere den Bezirksvorsitzenden Erich Wohnig (Bad Rodach) und den stellvertretenden Landesvorsitzenden Thomas Büchner (Neustadt b. Coburg).
Erfreut konnte Müller mitteilen, dass der Kreisverband Kulmbach-Lichtenfels im letzten Vierteljahr seine Mitgliedszahlen durch Neueintritte um 10% steigern konnte und so beim nächsten Landesparteitag einen zusätzlichen Delegierten stellen kann. Als wenig förderlich für die Demokratie bezeichnete er dagegen den Stil und das Niveau der gegenwärtigen Debattenkultur. Einerseits ist es das gute Recht der Opposition, die zahlreiche handwerklichen Fehler, die die Ampel-Regierung in Berlin zweifellos macht, zu kritisieren. Andererseits tun insbesondere die C-Parteien in Berlin und München so, als ob sie mit den politischen und strategischen Fehlern in den letzten 16 Jahren nichts zu tun hätten. Verantwortung zu übernehmen für die verfehlte Energie- und Mobiltätswende, die falsche Landwirtschafts- und Gesundheitspolitik, sowie die mangelhafte Umsetzung der Digitalisierung sowie der Ertüchtigung der Schulen, kommt niemand in den Sinn. Im Gegenteil schadet man mit ausländerfeindlichen Sprüchen der Wirtschaft und dem Handwerk, in dem man die Attraktivität der hiesigen Standorte für ausländische Fachkräfte verringert und so deren Leistungsfähigkeit vermindert. Zudem treibe man noch die Wähler der Partei am rechten Rand zu. Das mache ihn, so Müller, richtig wütend!
Für die Wahl der Direktkandidaten wurde zunächst ein Wahlausschuss gewählt: mit 2. Vorsitzenden Jürgen Ott (Coburg) an der Spitze, sowie Thomas Büchner und Carita Müller. Für den Stimmkreis 407 wurde als Landtags-Direktkandidat Erich Wohnig vorgeschlagen. Wohnig (Jahrgang 1968) ist verheiratet, Vater von 5 Kindern, Unternehmensarchitekt in einem Coburger Unternehmen. Er ist seit fast 4 Jahren ÖDP -Bezirksvorsitzender und außerdem Beisitzer im KV Coburg-Kronach. Er habe lange Jahre im Landkreis Lichtenfels gearbeitet und sei hier gut bekannt. Die politischen Schwerpunkte möchte er auf die Mobilitätswende setzen. Hierzu fordere er das 49-EUR-Ticket. Ein anderer Schwerpunkt seien die Menschen und deren Gesundheit. Die Menschen wollen nicht digitalisiert werden, also nur noch „Nummern“ sein, sondern die Digitalisierung muss als Mittel genutzt werden, um die Menschen zu unterstützen, um manches zu erleichtern. Im Bezirk Oberfranken lege er Wert auf eine gesunde Umwelt und eine bessere Zusammenarbeit der Landkreise und Städte. Im Landtag soll nach seinem Willen „Oberfranken first“ gelten. Denn Oberfranken sei der Wohnofficepuffer. Viele Münchner stammen aus Oberfranken. Wohnig wurde (mit nur einer ungültigen Stimme) fast einstimmig gewählt.
Als Direktkandidat für den Bezirkstag wurde Thomas Müller vorgeschlagen. Der 68-jährige Apotheker ist seit 25 Jahren ÖDP Kreisvorsitzender und Mitglied im Bezirksvorstand. Er erläuterte, dass 80% des Bezirkshaushalts für den Bereich Soziales ausgegeben werde; insbesondere für Behinderte und im Bereich Gesundheit mit den diversen Bezirkskliniken. In beiden Bereichen bringe er schon aus beruflichen Gründen die notwendige Kompetenz mit, zumal in Burgkunstadt durch die Regens-Wagner-Einrichtungen Inklusion eine Selbstverständlichkeit ist. Bei den Lehranstalten für Landwirtschaft und Fischerei will er sich für mehr Ökologie einsetzen. Und auch im Kulturbereich verfügt er über entsprechende Erfahrungen. Auch Müller wurde mit großer Mehrheit (nur eine ungültige Stimme) gewählt.
Für den Stimmkreis 408 Kulmbach, Wunsiedel wurde Dominic Hopp aus Bayreuth als Landtags-Direktkandidat vorgeschlagen. Der 33-jährige Biologe (M. sc.), der aus beruflichen Gründen nicht an der Versammlung teilnehmen konnte, zieht im Laufe des Jahres in den Kreis Wunsiedel um. Er kartiert momentan für den Landkreis Bayreuth die Biotope. In seiner Video-Botschaft forderte er, dass Natur-, Arten- und Klimaschutz sowie Energiewende und Landwirtschaft als Einheit gesehen werden müssen und gemeinsame Lösungen gefunden werden müssen. Auf diesem Gebiet habe die ÖDP die schlüssigsten Konzepte für eine wirkliche ökologische Politik. Da die ÖDP keine Konzernspenden annimmt, steht sie auch für eine unabhängige Politik. So könnte sie diese Pläne auch konsequent umsetzen. Als Beispiel nannte er eine Umstellung der Landwirtschaftsförderung. Statt nach Fläche solle der ökologische Mehrwert für die Gesellschaft gefördert werden. Dies käme vor allem auch den kleineren, bäuerlichen Betrieben zu Gute. Gesamtwirtschaftlich fordere er ein Ende des Wachtumszwangs. Die Grenzen des Wachtums sei längst schon überschritten! Er wurde ebenso einstimmig gewählt wie Kristina Kern (Hof) als Bezirkstags-Direktkandidatin. Die 32-jährige Lehrerin war erst vor ein paar Tagen Mutter geworden und konnte deswegen auch nicht anwesend sein. Sie ist Schriftführerin im Bezirksvorstand Oberfranken und war Schatzmeisterin im KV Forchheim. Nach ihrem Umzug wird sie sich im KV Hof-Wunsiedel engagieren. Als ihre politischen Schwerpunkte bezeichnete sie die Schulpolitik und den Naturschutz.
Im Anschluss wurden noch Elisabeth Schulze (Mainleus) für die ÖDP-Oberfrankenliste für den Landtag und Jürgen Ott für die Oberfrankenliste für den Bezirkstag vorgeschlagen und einstimmig gewählt.
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