Sonntagsgedanken am 22.01.2023
Eine junge Wärterin in einem Gefängnis wurde vor der jugendlichen Mörderin gewarnt. Doch die junge Frau schloss die Zelle auf, ging auf das Mädchen zu, umarmte und küsste sie. Da fing diese an zu weinen und gestand ihrer Wärterin: „Das war der erste Kuss in meinem Leben!“
Quelle unbekannt
Liebe Freunde,
brauchen wir nicht alle Zuneigung, Liebe, Vertrauen in unserem Leben? So oft sagen wir, gerade in unseren Kirchen: „So wie du bist, bist du geliebt von Gott!“ Aber ist das so? Leben wir das wirklich?
Was ist denn mit den Menschen, die anders sind? Was ist mit denen, die einen gleichgeschlechtlichen Partner lieben? Was ist mit denen, die einfach anders sind als unser Denkschema es zulässt? Was ist mit denen, die wir abgeschrieben haben – den Strafgefangenen zum Beispiel, so wie mit ihr, die, wie in unserer Geschichte, einem anderen das Leben genommen hat?
Da tun wir uns schwer, und da wissen wir es ganz genau: Nein, die sind nicht geliebt.
Aber Vorsicht: Könnte es vielleicht sein, dass wir in diesem Fall ganz genau wissen, wie Gott zu sein hat und was er zu tun hat? Genau in allen genannten Punkten fällt es uns schwer, darauf zu vertrauen, dass Gott wirklich alle Menschen liebt, und da vermisse ich in unserem Tun und Handeln, dass wir die Überzeugung, dass ER uns alle trotz allem liebt, in die Tat umsetzen.
Deswegen müssen wir weg von unseren alten Denkschemen, weg von den alten Vorstellungen und auch weg von unserer selbstgestrickten Gerechtigkeit.
Wir sollten anfangen, den Menschen zu zeigen, dass Gott nicht nur ein Gott des Lebens ist, der Leben für alle will, sondern dass er ein Gott der Liebe ist, dessen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit die unsrige übertrifft.
Wenn es um uns geht, dann wollen wir, dass er immer barmherzig ist und gnädig. Aber im Umgang mit anderen, da möchten wir, dass er unseren eigenen Vorstellungen entspricht. Aber genau das tut er nicht.
Deswegen sollten auch wir damit anfangen, barmherzig miteinander umzugehen und Menschen wieder das geben, was sie brauchen: Liebe, Zuneigung, Wärme …
Manchmal denke ich mir: „Hoffentlich geht Gott nie so mit uns um, wie wir oft mit anderen umgehen.“
Ich wünsche Ihnen mit meinen heutigen Gedanken in all den vielen Begegnungen, die Sie haben werden, immer Menschen, die Sie schätzen und wertschätzen, Menschen die Sie so annehmen, wie Sie sind und Ihnen allen die Zuneigung geben, die Sie alle brauchen; aber auch den Mut, selbst so mit anderen umzugehen.
Wir könnten so unser Umfeld ein bisschen menschlicher machen!
Einen guten Sonntag und passen Sie gut auf sich auf.
Ihr Klaus Weigand
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