Im Eckentaler Rathaus geht der Mond auf – Ausstellung wird am 2. Februar 2023 eröffnet
Eine Kunstausstellung zeigt deutsche und chinesische Perspektiven auf das Mondfest. Entstanden ist sie im Rahmen der Regionalpartnerschaft mit Shenzhen.
Ein besonderer Himmelskörper steht bald im Rathaus der Marktgemeinde im Fokus: „Im Zeichen des Mondes“ ist der Titel einer Kunstausstellung, die dort vom 2. Februar bis 15. März gezeigt wird. Zu sehen sind die Werke deutscher und chinesischer Künstler – denn die Ausstellung feiert die Partnerschaft zwischen der Metropolregion Nürnberg und der chinesischen Metropole Shenzhen. Schon lange gibt es einen regen künstlerischen Austausch zwischen beiden Partnern, sagt die Nürnberger Künstlerin Heike Hahn, die die Ausstellung kuratiert hat.
Die Werke der deutschen und chinesischen Künstler verbindet das gemeinsame Thema: Alle haben sich vom chinesischen Mondfest inspirieren lassen. „Das Mondfest könnte man am ehesten mit unserem Weihnachten vergleichen. Familie und Harmonie stehen im Mittelpunkt, es wird viel gesungen“, erklärt Hahn, die selbst Chinesisch spricht und viel Zeit in Fernost verbracht hat. Der Mond hat die ausstellenden Künstler zu den unterschiedlichsten Werken inspiriert – zu sehen sind Kalligrafien genauso wie Zeichnungen oder Malereien. Ausgestellt werden in Eckental Fotografien der Werke, erklärt Hahn. Wegen der momentanen Corona-Lage sei es derzeit kaum möglich, Kunstwerke aus China auszuführen.
Die Partnerschaft zwischen der Metropolregion Nürnberg und Shenzhen wurde 1997 begründet. Seither hat sich die Entwicklung von Shenzhen geradezu überschlagen: Während 2000 noch gut 6,5 Millionen Menschen in dem ehemaligen Fischerdorf lebten, waren es 2020 bereits 17,56 Millionen. Die Vereinten Nationen führen Shenzhen zwischen 1980 und 2010 als die am schnellsten gewachsene Stadt der Menschheitsgeschichte. Auch Heike Hahn hat die Planstadt am Perlfluss schon oft besucht. „Die Geschwindigkeit dort ist atemberaubend. Wenn ich danach zurück in Deutschland bin, habe ich das Gefühl, hier bewegt sich alles in Zeitlupe.“ Am ehesten könne man Shenzhen noch mit dem Silicon Valley vergleichen, findet sie.
Hahns Erfahrung nach haben die Chinesen ein sehr positives Bild der Deutschen: „Wir gelten als pünktlich, ordentlich, technisch weit entwickelt und stark im Fußball.“ Viele junge Chinesen der Mittelschicht würden Deutsch lernen. Die chinesische Politik, die in den deutschen Medien oft kritisiert werde, sei von den Menschen dort weit weg. Allerdings sei die Gesellschaft grundlegend anders strukturiert als in Mitteleuropa: „Wir sind vom christlichen Verständnis der Nächstenliebe geprägt. In China denkt man dagegen eher in Gruppen. Wer zur eigenen Gruppe gehört, um den kümmert man sich – also zum Beispiel in der Familie oder der Firma. Wer außerhalb der eigenen Gruppe steht, ist aber relativ egal.“ So könne man manche Vorgänge in China erklären, die für Deutsche oft unverständlich scheinen, sagt Hahn.
Besichtigt werden kann die Ausstellung Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr, Dienstag auch von 14 bis 18 Uhr. Heike Hahn bietet auch drei Führungen an: 14. Februar, 10 Uhr; 28. Februar, 19 Uhr; 14. März 17 Uhr. Nach Eckental wird die Ausstellung noch unter anderem in Fürth und Erlangen gezeigt – außerdem, falls es Corona zulässt, auch im Fine Art Institute in Shenzhen.
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