AOK Bamberg – Forchheim warnt vor Übergewicht und Bauchfett

AOK Bamberg - Forchheim warnt vor Übergewicht und Bauchfett Januar 2023
Apfel- oder Birnentyp? Es spielt eine wesentliche Rolle, wie sich die Fettdepots am Körper verteilen. Das Bauchfett beim sogenannten Apfeltyp ist problematischer als das Fett um die Hüften beim Birnentyp. Foto: AOK-Mediendienst

Übergewicht und Bauchfett: Gefahr für Kreislauf und Stoffwechsel

Zum Jahresbeginn sind die Vorsätze zum Thema Gesundheit oft groß: sich mehr bewegen, gesünder essen oder auch abnehmen. „Menschen mit starkem Übergewicht und diejenigen, bei denen das Körperfett ungünstig verteilt ist, profitieren am meisten von einer Gewichtsreduktion“, sagt Doris Spoddig, Ernährungsexpertin bei der AOK in Bamberg. Übergewicht wird in der Regel über den Body Mass Index (BMI) definiert, der das Verhältnis vom Körpergewicht zur Körpergröße angibt.

BMI = Körpergewicht [kg] geteilt durch Körpergröße [m] x Körpergröße [m]

Beispielsweise hat eine Person mit 90 kg Gewicht und einer Körpergröße von 1,75 m einen BMI von 29:

BMI = 90 kg geteilt durch 1,75 m x 1,75 m = 29

Ab einem BMI von 25 ist die Grenze vom Normal- zum Übergewicht überschritten. Ab einem BMI von 30 spricht man von starkem Übergewicht, auch Adipositas genannt. „Doch der BMI hat einige Schwächen, unter anderem berücksichtigt er nicht die Verteilung des Körperfetts“, so Doris Spoddig.

Apfel- oder Birnentyp?

Es spielt eine wesentliche Rolle, wie sich die Fettdepots am Körper verteilen. Das Bauchfett beim sogenannten Apfeltyp ist problematischer als das Fett um die Hüften beim Birnentyp. „Menschen mit einer apfelförmigen Figur haben ein größeres Risiko für Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Menschen mit einer birnenförmigen Figur“, erläutert Doris Spoddig. Das Bauchfett beim Apfeltyp – medizinisch Viszeralfett genannt – hat etwas andere Eigenschaften als Hüftfett, auch subkutanes Fett genannt. „Das Bauchfett ist deshalb gefährlicher, da es an den inneren Organen sitzt und auch in die tiefen Schichten hineinreicht. Es ist besonders stoffwechselaktiv. Die Botenstoffe, die es produziert, können Entzündungen in Gang setzen, Stoffwechselprozesse stören und die Blutgefäße belasten“, so Doris Spoddig. Dadurch steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall, aber auch für Störungen des Stoffwechsels wie Diabetes mellitus. Wo sich die Fettpölsterchen ansammeln, lässt sich nicht beeinflussen. Das ist genetisch bedingt, aber auch abhängig vom Geschlecht. Von den kritischen Fettansammlungen im Bauchraum sind mehr Männer als Frauen betroffen. Doch auch bei Frauen kann sich Bauchfett anlagern, vor allem mit der Hormonumstellung in den Wechseljahren.

Taillenumfang ist entscheidend

Um auch die Fettverteilung im Körper zu berücksichtigen, ist es deshalb günstig, den Taillenumfang zu messen. Dabei misst man vor dem Frühstück am freien Oberkörper, indem man das Maßband etwa auf Höhe des Bauchnabels ansetzt. Dabei legt man es eng an, entspannt den Bauch und atmet aus. Beträgt der Bauchumfang über 102 cm bei Männern und über 88 cm bei Frauen, deutet das auf kritisches Viszeralfett hin. Dann heißt es: Die individuellen Risiken in der hausärztlichen Praxis checken lassen und gegebenenfalls das Gewicht reduzieren. „Beim Abnehmen kommt es auf eine ausgewogene Mischung der Lebensmittel an, mit viel Gemüse, Salat, Obst und Vollkornprodukten“, sagt Doris Spoddig. Dabei geht es um die langfristige Ernährungsumstellung, ohne zu hungern und ohne Verzicht. Besonders erfolgversprechend ist es, wenn man dabei eine gesunde Ernährung mit mehr Bewegung kombiniert.