„Lokaler Hitzeaktionsplan“ für die Stadt Pegnitz – Antrag an den Bürgermeister
An Herrn Bürgermeister Wolfgang Nierhoff, den Stadtrat Pegnitz
Antrag der Fraktion Grüne und Unabhängige – Hitzeaktionsplan für Pegnitz
Sehr geehrter Herr Bürgermeister, Lieber Wolfgang, Pegnitz, den 09.01.23
Sehr geehrte Kolleg:innen im Stadtrat Pegnitz, hiermit beantragen wir, die Grünen und Unabhängigen die Erarbeitung eines „Lokalen
Hitzeaktionsplans für die Stadt Pegnitz“
Der Klimawandel ist auch bei uns in Pegnitz deutlich spürbar: Wir haben nach 2003,2015, 2018, 2019 und 2020 einen weiteren Sommer mit extremen Hitzeperioden erlebt, es ist an der Zeit, dass wir uns auf häufige Wetterextremereignisse einstellen. Klimaschutz ist Gesundheitsschutz, denn Temperaturen über 30°C und fehlende Abkühlung nachts (Lufttemperatur über 20°C) belasten den menschlichen Organismus und führen zu gesundheitlichen Beschwerden bis hin Todesfällen (Stichworte: Hitzschlag, Dehydrierung, Belastungen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen) – unsere noch sehr jungen aber auch die älteren Mitbürger:innen sowie Menschen mit Vorerkrankungen sind davon besonders stark betroffen. Der Seniorenbeirat aber auch der Klimabeirat werden eingeladen sich zu beteiligen.
Wir beantragen die Erstellung eines Hitzeaktionsplans für Pegnitz, hierzu bitten wir Folgendes zu beschließen:
1. Die Stadtverwaltung wird beauftragt einen lokalen Hitzeaktionsplan nach den „Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit“ des Bundesumweltministeriums zu erarbeiten und folgende
Kernelemente des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zu berücksichtigen:
I. „Zentrale Koordinierung und interdisziplinäre Zusammenarbeit
II. Nutzung eines Hitzewarnsystems
III. Information und Kommunikation
IV. Reduzierung von Hitze in Innenräumen
V. Besondere Beachtung von Risikogruppen
VI. Vorbereitung der Gesundheits- und Sozialsysteme
VII. Langfristige Stadtplanung und Bauwesen
VIII. Monitoring und Evaluation der Maßnahmen
(Quelle:https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/umweltbezogener_gesundheitsschutz/klimawandel_gesundhei
t/hitzeaktionsplaene/index.html). Dieser Aktionsplan soll konkrete und wirksame Maßnahmen zur Mikroklimasteuerung
erhalten.
2. Die Stadtverwaltung prüft, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um gesundheitsschädliche Auswirkungen langanhaltender Hitzeperioden zu minimieren.
Hierzu sind bereits geplante Maßnahmen in ISEK zu berücksichtigen und zu priorisieren.
Dazu gehören beispielhaft:
– Die Errichtung kostenloser Trinkwasserbrunnen
– Ein Verschattungskonzept für den öffentlichen Raum, insbesondere für Haltestellen des ÖPNV und öffentliche Plätze (auch Spielplätze, Wartezonen, Parkplätze, auch durch PV-Anlagen)
– Eine Ausweitung hitzeresilienter Begrünung für die Innenstadt, sowie Dach und Fassadenbegrünung eigener Gebäude
– Möglichkeiten zur Abkühlung(Bürgerzentrum, Kirchen, etc) / weitere(s) Kneippbecken
– Information der Bürger:innen zu o.g. Maßnahmen, Information zu Beratungsmöglichkeiten von Hauseigentümer:innen zu mikroklimawirksamen Maßnahmen an Gebäuden und in Gärten
– Erhaltung und Ausweitung von Oberflächengewässern im Stadtgebiet/auf bebauten Flächen, Bereitstellung von Informationen für
Haus/Gartenbesitzer:innen
– Prüfung der Handlungsmöglichkeiten gemäß des Baugesetzbuchs und der Bayerischen Bauordnung.
– Die Erarbeitung einer Hitzeseite auf der Homepage, die o.g. Informationen, insbesondere die persönlichen Schutzmaßnahmen bereithält.
Vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Susanne Bauer
Fraktion B ́90/Die Grünen und Unabhängigen
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