Bamberg: Nachruf des Diözesanrats auf Papst Benedikt XVI

Symbolbild Religion

Der Diözesanrat Bamberg trauert um Papst Benedikt. 2005 war auch in unserem Erzbistum die Freude groß, dass nach rund 500 Jahren wieder ein Deutscher Papst wurde. Benedikt XVI. erwies sich als großer Theologe, wie seine Bücher aus seiner Zeit als Professor zeigen. Sie sind sein Vermächtnis. Viele Erwartungen, die mit ihm als Reformer während des 2. Vatikanischen Konzils verknüpft waren, erfüllten sich nicht. Erfüllte er als Papst aus dem Land der Reformation nicht, gerade im Hinblick auf die Ökumene. Vielmehr betrieb er häufig eine eher rückwärts gewandte Personalpolitik. Auch bei seinen Reisen nach Deutschland hinterließ er einen zwiespältigen Eindruck, wenn auch der Weltjugendtag 2005 in Köln ein beeindruckendes Ereignis war. Es war schon enttäuschend, dass bei allen Begegnungen und Gottesdiensten nur vorgefertigte Texte von ihm verlesen wurden – in seinem Heimatland und in seiner Muttersprache. Andererseits war sein Schritt 2013 zurückzutreten, mutig und zukunftsweisend. Auch ein Papst kann sein Amt niederlegen, was bis dahin undenkbar schien – das zeigt, dass auch manches andere, das immer noch unverrückbar erscheint, geändert werden könnte. Wieweit ihn persönliche Schuld bei der Bearbeitung von Missbrauchsfällen trifft, wird erst die historische Aufarbeitung zeigen.

Der Blick auf dieses Pontifikat und auf Papst Benedikt XVI. wird wohl erst mit zeitlichem Abstand klarer werden. Heute bleibt zum Jahreswechsel nur die Trauer um einen deutschen Papst, der insgesamt die Kirchengeschichte des 20. Jahrhunderts nachhaltig geprägt hat. Schließen wir ihn in unser Gebet ein.

Der Vorstand des Diözesanrats Bamberg