Weihnachtsgedanken von Pfarrer Klaus Weigand

Symbolbild Religion

Es gibt eine schöne Erzählung von einem kleinen Hirtenjungen. Der war so bettelarm, dass er nichts hatte, was er dem kleinen Jesuskind mitbringen konnte, während die anderen Hirten Geschenke in ihren Händen trugen.

Er zündete eine Kerze an, um doch noch etwas zu finden. Aber jede Mühe war umsonst. Er besaß nichts. Da setzte er sich mit seiner kleinen Kerze auf den Boden und weinte. Aber ein alter Hirte ermutigte ihm, dem Jesuskind doch die Kerze zu schenken. Zögerlich ging der Junge mit zu Krippe. Als er mit seiner Kerze den Stall betrat wurde der Stall mit Licht und Wärme erfüllt und alle konnten das Kind, seine Mutter und seinen Vater sehen. Und jeder sagte, dass das kleine Licht das schönste Geschenk ist. Und der Junge weinte wieder, aber diesmal vor Freude.

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel …

Ja, meine Lieben Freunde, von wegen Finsternis weichet, es strahlt hernieder, schöner als jemals die Sonner erhellt. Die Finsternis ist doch geblieben, trotz Weihnachten. Trotz Weihnachten gibt es Kriege, nicht nur in der Ukraine. Trotz Weihnachten gibt es Terror, Hunger und Gewalt.

Trotz Weihnachten sind Menschen traurig, einsam, enttäuscht und haben die Hoffnung aufgegeben. Nein, Weihnachten hat die Finsternis wohl nicht vertrieben. Dabei wäre es für Gott ein leichtes gewesen, die ganz Welt in helles Licht zu verwandeln. Aber hätten wir etwas davon, wenn das Licht und blendet? Würden wir so nicht die Augen verschließen?

Gott hat etwas ganz anderes getan. Er hat ein Kind in die Welt gesandt und mit dem Kind einen kleinen Lichtstrahl. Der möchte dich ergreifen, dein Herz mit Wärme erfüllen. Und so wieder der Hirtenjunge sein Licht in die Welt, in den Stall getragen hat, so kannst du dein Licht hintragen in die Dunkelheit von anderen. Du kannst ein wenig Licht bringen und Wärme. Ein wenig Hoffnung und Freude. Und andere damit anstecken. Und so können viele kleine Lichter leuchten und es wird heller. So kann es Weihnachten werden.

Ich wünsche Ihnen allen von ganzem Herzen ein frohes und ein gesegnetes Weihnachtsfest. Ich wünsche Ihnen, dass dieses kleine Licht, das uns in einem Kind begegnet ist, Sie mehr und mehr ergreift und mit Wärme, Frieden und Freude erfüllt.

Ich wünsche ihnen aber auch den Mut, für andere ein Licht zu sein.

Frohe Weihnachten.

Klaus Weigand


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Infos zu Pfarrer Klaus Weigand

  • Geboren 1966 in Erlenbach am Main (Unterfranken)
  • Abitur am Theresianum in Bamberg 1989
  • Studium der Kath. Theologie in Bamberg und Wien
  • Priesterweihe 1998
  • Tätigkeiten:
  • Fürth, Christkönig von 1997 – 2010
  • Buckenhofen als Pfarradministrator 2010 – 2015
  • seit 2015 in Heroldsbach und Hausen