Bund Naturschutz Bamberg und Silvesterböllerei „Schön für uns – Horror für die Natur“
Silvesterfeuerwerk: Schön für uns – Horror für die Natur
Ein Feuerwerk zum Jahreswechsel hat Folgen für die Natur. Es entstehen enorme Müllmengen und unsere Wildtiere werden durch den Krach massiv gestört. Der BUND Naturschutz bittet alle Naturfreunde, auf ein eigenes Feuerwerk zu verzichten und lieber an öffentlichen Veranstaltungen teilzunehmen. Das coronabedingte Feuerwerksverbot der letzten beiden Jahre hat gezeigt: Es geht auch ohne!
Zum Jahreswechsel lassen es die Deutschen so richtig krachen, 100 bis 140 Millionen Euro werden an Silvester jedes Jahr in die Luft gejagt. Unsere Tiere haben dabei keinen Spaß: Das laute Knallen der Böller und Raketen an Silvester löst bei Wildtieren Panik aus. Besonders betroffen sind Vögel, Eichhörnchen und sogar Igel leiden darunter. Für sie alle ist es im Winter schwerer Futter zu finden und sie müssen mit ihrer Energie haushalten.
„Singvögel, Tauben und Enten flüchten bei dem nächtlichen Lärm blindlings und können durch den hohen Energieverbrauch in lebensbedrohliche Situationen geraten“, erklärt Christian Luplow Geschäftsführer vom BUND Naturschutz Bamberg. „Es kann Tage und Wochen dauern bis sich die Tiere von diesem Schock erholt haben.“ Ähnlich ist es bei Eichhörnchen. „Der Lärm versetzt die Tiere in Angst und Schrecken. Jedes Jahr werden nach der Silvesternacht verstörte Tiere aufgefunden,“ so Luplow weiter. Und sogar winterschlafhaltende Tiere wie der Igel können durch die lauten Böller gestört werden. Im schlimmsten Fall wachen die Tiere auf und verlieren überlebenswichtige Energiereserven. Aber nicht nur Wildtiere, sondern auch Haustiere leiden unter der Knallerei. Der Lärm ist besonders für Hunde und Katzen schlimm, da sie ein wesentlich feineres Gehör als wir Menschen haben.
Übrigens: Wenn die Feuerwerkskörper gezündet werden, steigt die Belastung der Luft mit Schadstoffen explosionsartig an. Der Feinstaub ist zwar für unser menschliches Auge nicht sichtbar, der Gesundheit schadet er trotzdem. Laut Umweltbundesamt ist die Luftbelastung am Neujahrstag mit gesundheitsgefährdendem Feinstaub so hoch wie sonst an keinem anderen Tag im Jahr. Sämtliche Grenzwerte für Feinstaub werden dabei überschritten. Der BUND Naturschutz bittet daher alle Naturfreunde, auf ein eigenes Feuerwerk zu verzichten. Das schont die Natur, die eigene Gesundheit und den Geldbeutel. Gleichzeitig werden die Müllmengen von Verpackungen der Feuerwerkskörper reduziert. „Weiterhin ist der Energieaufwand bei der Herstellung von Raketen und Böllern enorm. In Zeiten von Klima- und Energiekrise sollte jeder seinen Beitrag leisten und auf ein persönliches Feuerwerk verzichten“, appelliert Luplow.
Der BUND Naturschutz schließt sich der Forderung der Bundesärztekammer nach einem dauerhaften und umfassenden Verbot der Sylvesterböllerei an. Auch sei es vollkommen unangebracht, das neue Jahr mit Raketen zu begrüßen, während in Europa ein Krieg wüte.
Allgemein gilt, dass in der Nähe von Kirchen, Altenheimen, Krankenhäusern und brandempfindlichen Gebäuden kein Feuerwerk gezündet werden darf. In der Stadt Bamberg gilt dies unter anderem für die Altenburg, die Klosteranlage Michaelsberg, den Bereich um den Dom und in Teilen der Altstadt.
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