Aiwan­ger for­dert neu­en Stress­test für siche­re Strom­ver­sor­gung in Bayern

„Wir brau­chen einen neu­en Stress­test für den Win­ter 23/24. Siche­re Ener­gie­ver­sor­gung ist für Bay­ern von größ­ter Bedeutung.“

Bay­erns Wirt­schafts­mi­nis­ter Hubert Aiwan­ger for­dert von der Bun­des­re­gie­rung einen wei­te­ren, dies­mal belast­ba­ren, Stress­test zur Siche­rung der Strom­ver­sor­gung im Frei­staat. Der Baye­ri­sche Minis­ter­rat bringt einen Ent­schlie­ßungs­an­trag im Bun­des­rat ein, in dem die Bun­des­re­gie­rung auf­ge­for­dert wird, bei den Über­tra­gungs­netz­be­trei­bern einen Stress­test mit Schwer­punkt auf den Win­ter 2023/2024 in Auf­trag zu geben, des­sen Ergeb­nis­se Anfang Janu­ar 2023 vor­zu­le­gen sind.

Aiwan­ger: „Die Gas- und Strom­ver­sor­gung wird im Win­ter 23/24 min­des­tens so her­aus­for­dernd sein wie in die­sem Win­ter. Ener­gie­si­cher­heit ist für die Wirt­schaft in Bay­ern von größ­ter Bedeu­tung. Nur wenn jetzt eine Ana­ly­se zur Strom­ver­sor­gung Win­ter 23/24 erfolgt, kön­nen gera­de noch recht­zei­tig die Maß­nah­men ergrif­fen wer­den, die not­wen­dig sind, um Gas- oder Strom­ab­schal­tun­gen und wie­der explo­die­ren­de Ener­gie­prei­se im nächs­ten Win­ter zu vermeiden.“

Erst auf mas­si­ven Druck der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung hin hat­te der Bund im Herbst 2022 die Ergeb­nis­se eines Stress­tests vor­ge­legt, der einen tem­po­rä­ren Wei­ter­be­trieb der drei ver­blie­be­nen deut­schen Kern­kraft­werks­blö­cke zur siche­ren Strom­ver­sor­gung und für einen sta­bi­len Netz­be­trieb als enorm wich­tig ein­ord­ne­te. Für die Ermög­li­chung die­ses von Bay­ern seit lan­ge gefor­der­ten Streck­be­triebs muss­te Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz, wie in einem Schrei­ben im Herbst von sei­ner Richt­li­ni­en­kom­pe­tenz Gebrauch machen.

Aiwan­ger: „Es braucht rasche Ent­schei­dun­gen, damit die Kern­kraft­wer­ke (KKW) noch einen wei­te­ren Win­ter Strom pro­du­zie­ren kön­nen. Das hat zwei Grün­de: Ers­tens darf es kei­nen mona­te­lan­gen Still­stand zwi­schen April 2023 und Win­ter 23/24 geben, son­dern ist ein leis­tungs­re­du­zier­ter Wei­ter­be­trieb der Anla­gen mit den vor­han­de­nen Brenn­ele­men­ten erfor­der­lich, um kei­ne Stand­schä­den an den Anla­gen zu ver­ur­sa­chen. Zwei­tens sind für einen tem­po­rä­ren Wei­ter­be­trieb der KKW im nächs­ten Win­ter spä­tes­tens im Janu­ar 2023 neue Brenn­ele­men­te zu bestel­len, die dann bei zehn bis zwölf Mona­ten Lie­fer­zeit gera­de noch recht­zei­tig bis zum nächs­ten Win­ter ver­füg­bar sind.“