So wurde die Jubiläumsprunksitzung „44 Jahre Faschingsgesellschaft Schwarz-Weiß Gößweinstein“ gefeiert
44 Jahre Narrenkübel Gößweinstein – „Wir sind wieder zurück“
von Thomas Weichert
Narren feiern bekanntlich keine runden, sondern närrische Jubiläen. Eigentlich hätte die Jubiläumsprunksitzung 44 Jahre Faschingsgesellschaft Schwarz-Weiß Gößweinstein schon in der Hochphase der Faschingszeit Anfang diesen Jahres stattfinden sollen. Weil dies wegen Corona nicht möglich war, wurde diese Jubiläumsveranstaltung am Samstagabend, 19. November 2022, in der neuen Doppelturnhalle vor einem riesigen und bisher noch nie dagewesenem Publikum nachgeholt. Es hat sich gelohnt so lange zu warten, da die Halle im Frühjahr noch nicht fertig war.
Die über 100 Aktiven boten ihren Gästen ein in keiner Phase langweiliges Programm bis nach 1 Uhr in der Früh. Wenn Narren Jubiläum feiern, dann richtig. „Der Narrenkübel is back“, lautete unter dem Motto „Es ist, wie es ist und es wird, was wir draus machen“, der Anfangssong, der Gänsehautfeeling aufkommen ließ. Strahlende und glückliche Gesichter, vor allem bei den vielen Gardemädchen von den Wackelzähnen bis zur Prinzengarde, die sich wahnsinnig freuten nach zwei Jahren staatlich verordneter Corona-Zwangspause wieder auftreten zu können, trieben so manchem Freudentränen ins Gesicht.
Die Ersten, die in die toll geschmückte Halle einzogen, waren Kinder, als grüne, stachelige Coronavieren verkleidet. Dies rief Geheimagent James Bond, gemimt von Präsident Stephan Dresel, und Westernheld Doc Holiday (Ehrenpräsident Dr. Franz Macht) auf den Plan. Sie stürzten sich furchtlos in den Kampf, um die kleinen Bösewichte zu besiegen. Ihr Fazit am Schluss: Wir müssen mit ihnen leben und die beste Medizin, um die Abwehrkräfte zu stärken, ist Lachen.
Die frühere Ulknudel „Helga hört nix“ alias Vizepräsidentin Nadja Urschlechter begeisterte anschließend mit ihrem Prinzgemahl Patrick Martin beim Prinzentanz. Wie immer zum Brüllen komisch waren der Gößweinsteiner Feuerwehrkommandant Marcel Zweck und der Trainer vom SV Gößweinstein Michael Stenglein als Tratschweiber Michaela und Marcela und in weiteren Nummern als Hänsel und Gretel, dem Love Coach und dem Werbespot für den Zutzlerschnaps.
„Zwecki“ in der roten Strampelhose war als Wallfahrtsmuseumswärter auf Frauensuche. Der frühere Narrenkübelchef und Till von Gößmastaa, Thomas Weichert, blickte in Reimform auf 44 Jahre Narrenkübel zurück und hielt die Laudatio auf Eugen Derfuß, der als einziges noch lebendes Gründungsmitglied mit der höchsten Auszeichnung des Narrenkübels, der Ehrennadel mit Brillanten, geehrt wurde. Klasse waren die Tänze von den Kleinsten der Wackelzahngarde über die Junioren bis hin zur Prinzengarde und als tänzerischer Höhepunkt ganz am Schluss die neue Narrenkübel-Tanzgruppe Danecina El Gardo, die eine Art Indianertanz zeigte. Akrobatische Spitzenklasse boten die beiden Tanzmariechen Eva Neuner und Diana Lehmann.
Ohne etwas Kommunalpolitik geht es bei den Gößweinsteiner Narren nicht. Zum Thema Rathaus war es den Narren sogar gelungen den WDR-Moderator Frank Plasberg mit seiner Sendung „Hart aber fair“ nach Gößweinstein zu holen. Plasberg gemimt von Dominik Lang diskutierte mit seinen Gästen, den Marktgemeinderäten Georg Lang, Daniela Drummer und Dietmar Winkler, Bürgermeister Hanngörg Zimmermann, der Wolfs Marie, besser bekannt als Stengleins Oma und Ferdinand Haselmeier von der IG Zukunft Rathaus Gößweinstein, zum Thema Bürger- gegen Ratsbegehren zum Umzug des Rathauses ins Pfarrhaus. Zimmermann (Dresel) war als Chamäleon anwesend, der die Partei schneller wechselt als die Feuerwehrjacke, Winkler, gespielt von Marcel Zweck, wusste von nichts. Der Lang Schorsch (Franz Macht) war sowohl dafür als auch dagegen, der „Herr Haselnuss“ (Felix Schäfer) braucht überhaupt kein Rathaus mehr, weil er ja dort nicht mehr arbeitet und die Drummer (Stefanie Wiegärtner) braucht als Lehrerin den Pfarrgarten als Oase der Ruhe. Alles wird teurer, sogar die Butter, resümierte die Stengleins Oma (Michael Stenglein) und am Schluss war die „Haselmaus“ vor einem Nervenzusammenbruch. Der Lang Schorsch hingegen „total entspannt“.
Andreas Schmidt aus Pegnitz, der mit seinem Benz gekommen war, nahm Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber, Landrat Hermann Ulm und Bürgermeister Hanngörg Zimmermann als Lehrer auf die Schippe, als er von Episoden aus ihrer Schulzeit berichtete und letztendlich beim Kühemelken seine Hose verlor und der große Zauberer Babelino (Hans-Peter Wolf) verteilte nicht nur Rosen, sondern konnte mit der Kraft seiner Gedanken einen Treteimer öffnen.
Der Fosanochtsverein Allamosche Effeltrich hatte als Geburtstagsgeschenk sein Einhorn-Lied mitgebracht und sorgte damit für Mega-Stimmung. Weitere Geburtstagsgratulanten waren der Neunkirchner Karnevalsverein, die Heroldsbacher Narren, der Ebermannstädter Elferrat, die Nürnberger Luftflotte, die Heiligenstädter Stadtschnecken und das Faschingskomitee Kühlenfels-Waidach, Bernie Bauernschmitt sang am Schluss die Narrenkübel-Hymne.
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