Bayreuther Kunstmuseum erinnert an Norbert Kricke
Auf einer Wiese an der Universität Bayreuth steht die letzte große Raumkurve von Norbert Kricke. Sie ist von weithin sichtbar und wird von vielen Professoren und Studenten als heimliches Wahrzeichen angesehen.
Norbert Kricke (1922 – 1984) war einer der wichtigsten deutschen Künstler der Nachkriegszeit. Wie Emil Schumacher, K.O. Götz oder Hann Trier mit der Farbe auf der Leinwand „zeichnete“ Kricke mit seinen rechtwinkeligen oder geschwungenen Stahlrohren dynamische Linien in den Raum. Seine Arbeiten standen stets für Freiheit, Leichtigkeit und Balance.
In Düsseldorf geboren, studierte er in Berlin bei Richard Scheibe und Hans Uhlmann, sein Frühwerk ist u. a. von der extremen Figuration Wilhelm Lehmbrucks beeinflusst. Erste ungegenständliche Plastiken orientieren sich an der Orthogonalen, spätere Arbeiten sind gebündelt, zu „Flächenbahnen“ zusammengefasst oder schwingen, fragil befestigt, als Kurven in den Raum. Sie sind eigentlich Zeichnungen im Raum.
Seit 1964 hatte Kricke eine Professor an der Kunstakademie Düsseldorf inne und war von 1972 bis 1981 deren Rektor. Er nahm an der documenta II (1959) und an der documenta III (1964) teil und schuf zahlreiche bahnbrechende Werke für den öffentlichen Raum, die zu Synonymen für einen künstlerischen Aufbruch der Nachkriegszeit wurden.
Das Kunstmuseum Bayreuth bewahrt in seinen Sammlungen einige Zeichnungen von Norbert Kricke. Zur Ausstellung „Zen 49″ waren Werke von ihm im Kunstmuseum Bayreuth zu sehen. Und vor 10 Jahren, anlässlich seines 90. Geburtstags, organisierte das Kunstmuseum Bayreuth in der Ausstellungshalle im Neuen Rathaus eine Ausstellung mit großformatigen Raumplastiken und Zeichnungen aus allen Lebensphasen Krickes bis hin zur „Großen Bayreuther Raumkurve“.
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