Vortrag über „Die Hussenreis auf das Bamberger Gebürg“ in Ebermannstadt

Der Kulturkreis Ebermannstadt lädt am Donnerstag, den 24. November um 19:30 Uhr zu einem weiteren Vortrag über eine wichtige Episode in der 700-jährigen Stadtgeschichte Ebermannstadts ein. Toni Eckert referiert über die „Die Hussenreis auf das Bamberger Gebürg“.

Der 1369 geborene böhmische Priester Jan Hus gilt als Vorläufer der lutherischen Reformation. Er war Beichtvater der böhmischen Königin und Rektor der Universität Prag. 1414 wurde er wegen seiner Lehre vor das Konzil von Konstanz geladen. Entgegen der Zusicherung freien Geleites durch König Sigismund starb er dort auf dem Scheiterhaufen. Das schändliche Urteil und dessen Vollstreckung führte in Böhmen zu verheerenden Auseinandersetzungen.

Unter dem Kommando des Priesters Andreas Prokop zogen die Hussiten im Winter 1429/30 plündernd durch Sachsen, um sich dann Oberfranken im Süden zuzuwenden. Über Plauen fiel das Heer mit über 40 000 Mann in Hof, Kulmbach, Bayreuth und Kronach ein, um sich dann dem „Bamberger Gebürg“ zuzuwenden. An Maria Lichtmeß, dem 2. Februar 1430 lagerte die hussitische Wagenburg bei Hollfeld. Von hier aus wurde die Stadt Waischenfeld, wie vorher Hollfeld, erobert und ausgebrannt.

Neben Waischenfeld wurde auch die Stadt Ebermannstadt sowie zahlreiche Ortschaften und Burgen angegriffen und in Mitleidenschaft gezogen. Bis zum  9. Februar, als sie bei Pegnitz ihr Feldlager bezogen und auch diese Stadt zerstörten, zogen sie in mehreren Heeresteilen durch die Fränkische Schweiz bis vor die Tore Forchheims, das sie nicht angriffen. Die Verhandlungen von Zwernitz und Böheimstein führten schließlich nach Zahlung hoher Lösegelder zum Abzug der hussitischen Heere in Richtung Böhmen.

Der Eintritt im Hasenbergzentrum, Feuersteinstr. 11 ist frei.