Experimenteller Wohnungsbau: Zehn Projekte in ganz Bayern ausgewählt

Auch zwei Bamberger Projekte dabei

Modellvorhaben „Weiternutzen. Weiterentwickeln. Weiterbauen“ macht Bestandsbauten klimafit

Bestehende Gebäude fit für die Zukunft machen und ihre Potenziale für neuen Wohnraum nutzen: Das ist das Ziel des Modellvorhabens „Weiternutzen. Weiterentwickeln. Weiterbauen“ des bayerischen Experimentellen Wohnungsbaus. Das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr hat nun zehn Projekte in ganz Bayern ausgewählt, die in den kommenden Jahren mit Unterstützung des Freistaats modernisiert, klimagerechter gestaltet und gegebenenfalls standortverträglich baulich erweitert werden. „Es lohnt sich, Bestandsbauten mit der in ihnen enthaltenen, so genannten grauen Energie zu nutzen und energetisch und heiztechnisch auf Vordermann zu bringen“, erklärt Bayerns Bauminister Christian Bernreiter. „Das ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zu CO2-Einsparung und Ressourcenschonung, sondern auch essentiell für die Wohnungsversorgung. Modernisierte Altbauten können oft noch lange Jahre weitergenutzt werden und erhalten bezahlbaren Wohnraum und gewachsene Nachbarschaften. Hier wollen wir mit unserem Experimentellen Wohnungsbau ansetzen und schon heute die morgen gefragten Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsziele anpeilen.“

Das Bayerische Bauministerium hat zehn Projekte ausgewählt, die ein breites Spektrum unterschiedlicher Baualtersklassen, verschiedener Größenordnungen und unterschiedlicher Eingriffstiefen, von einfach gehaltener Modernisierung bis zu integrierten Konzepten für klimaneutrale Wohnsiedlungen, abdecken. Immer werden die energetische Optimierung und CO2-Einsparung, die Verbesserung des Wohnumfeldes, eine nachhaltige Mobilität und soziale Belange mitgedacht. „Die Projekte bieten erfolgversprechende Ansätze für einen nachhaltigen und wohnraumerhaltenden Umgang mit Bestandsgebäuden“, so Bernreiter. „Ich bin schon gespannt auf die Ergebnisse!“ Die Wohnungsbauten bzw. erste Bauabschnitte sollen innerhalb der nächsten fünf Jahre realisiert werden.

In Oberfranken wurden folgende Projekte ausgewählt:

  • Bamberg, Joseph-Stiftung: Ambitionierte, integrierte Erneuerung und Weiterentwicklung in Richtung Klimaneutralität einer 1970er Jahre-Siedlung mit Terrassenhaustypologien
  • Bamberg, Stadtbau GmbH Bamberg: Ein zweites Leben für die „schwarzen Dächer“: Anpassung eines großen Wohnquartiers aus den 1980er Jahren

In Mittelfranken wurden folgende Projekte ausgewählt:

  • Erlangen, GEWOBAU: Ertüchtigung und Aufstockung eines Wohnensembles mit stark gegliederten Bauvolumina aus den 1980er Jahren
  • Nürnberg, Siedlungswerk Nürnberg GmbH: Aktivierung der „Grundstücke“ auf dem Dach: neue Wohnflächen auf Zeilenbauten aus den 1960ern

Hintergrund

Die Modellprojekte des Experimentellen Wohnungsbaus setzen ambitionierte, aber wirtschaftlich vertretbare Konzepte um, die sich mit aktuellen Herausforderungen im Wohnungsbau beschäftigen. Es sollen positive Beispiele entstehen, die aufzeigen, was in wenigen Jahren Praxis sein wird, und von anderen Bauherren aufgegriffen werden können. Die Förderung der Maßnahmen erfolgt aus der bayerischen Wohnraumförderung (EOF, KommWFP) im Rahmen des Experimentellen Wohnungsbaus. Weitere Informationen zum Experimentellen Wohnungsbau finden Sie hier: https://www.stmb.bayern.de/wohnen/experimentellerwohnbau/index.php