Warnstreik-Aktionen in Bamberg vergangenen Freitag

Warnstreik-Aktion bei Bosch in Bamberg (Foto: IG Metall Bamberg)
Warnstreik-Aktion bei Bosch in Bamberg (Foto: IG Metall Bamberg)

Wieland Electric

Nachdem es in der ersten Woche nach dem Ende der Friedenspflicht bereits zahlreiche Warnstreikaktionen in der IG Metall Geschäftsstelle Bamberg gab, wurde nun auch bei Wieland Electric in Bamberg die Arbeit vorzeitig niedergelegt und die Beschäftigten traten zu einer kurzen Kundgebung für 8% mehr Entgelt vor die Werkstore, um anschließend vorzeitig in den Feierabend zu gehen.

Rund 200 Kolleginnen und Kollegen aus allen drei Bamberger Werksteilen beteiligten sich pünktlich zum Faschingsauftakt am 11.11. um 11.11 Uhr an der Frühschlussaktion.

Vor dem Werkstor in der Rodezstraße sprach Betriebsbetreuer Marcel Adelhardt von der IG Metall zu den Warnstreikenden: „In jetzt vier Verhandlungsrunden haben die Arbeitgeber uns noch immer kein beziffertes Angebot für eine tabellenwirksame Entgelterhöhung vorgelegt. Alles was auf dem Tisch liegt ist das Angebot für einen 30 Monate laufenden Tarifvertrag und 3.000 Euro Sonderprämie. Das soll alles sein für die kommenden 2,5 Jahre bis Frühjahr 2025. Damit wären – trotz hoher Inflation – die Entgelttabellen von 2018 bis 2025, also insgesamt sieben Jahre lang eingefroren! Das ist kein Angebot, das ist eine Frechheit!“

Frühschluss Aktionen bei Bosch in Bamberg

Parallel zu Wieland wurden alle Beschäftigten der Früh- und Normalschicht in allen Bamberger Werkteilen bei Bosch aufgerufen pünktlich zum Faschingsbeginn um 11:11 Uhr die Arbeit niederzulegen. Beim Verlassen des Werkes wurde jedem der mehr als 3.200 Beschäftigten ein Faschingskrapfen von den Vertrauensleuten der IG Metall überreicht. Am Abend um 18:00 Uhr wurden alle Beschäftige in allen Werkteilen aufgerufen die Arbeit niederzulegen.

Martin Feder, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Bamberg zieht ein positives Fazit: „Die Beschäftigten in den Betrieben sind stinksauer. Vier Verhandlungsrunden und kein Angebot – das gab es noch nie. Unsere Kolleginnen und Kollegen brauchen eine kräftige Entgelterhöhung und die Unternehmen können sich das auch leisten. Es herrscht Unverständnis und massive Verärgerung über die Blockadehaltung der Arbeitgeber. Das ist keine Wertschätzung für die geleistete Arbeit – die Arbeitgeber müssen endlich verstehen, dass es unsere Leute sind, die die Gewinne erwirtschaften. Falls der Arbeitgeberverband darauf spekuliert hat, dass es der IG Metall nicht gelingt zu mobilisieren, hat er sich gewaltig verkalkuliert. Die Menschen stehen hinter der Forderung und beteiligen sich gerne an den Warnstreik-Aktionen. Nächste Woche steht die 2. Warnstreikwelle an – da legen wir nochmal eine Schippe drauf. Wir brauchen endlich ein Angebot über das man verhandeln kann!“