Coburg: Welt-COPD-Tag – Aufklärung über die heimtückische Lungenkrankheit

Am 16.11.2022 ist auch dieses Jahr wieder Welt-COPD-Tag. Nahezu unbemerkt hat sich diese Erkrankung in den letzten 20 Jahren auf den 3. Platz der Todesursachen weltweit vorgearbeitet. Auch das REGIOMED-Lungenzentrum verzeichnet viele Betroffene, die leider meist erst im fortgeschrittenen Stadium ärztlichen Rat einholen. Dies will die Initiative um den Welt-COPD-Tag ändern und über Früherkennung und Risikofaktoren aufklären.

Bei der COPD (Chronic obstructive pulmonary disease), der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, kommt es durch eine chronische Entzündung der Bronchien (chronische Bronchitis) zu einer fortschreitenden Auflösung der elastischen Fasern der Lungen und damit zu einem „Ausleiern“ der Lunge. Die Folge ist, dass die Lunge langsam zerstört wird, die Lungenfunktion nicht mehr effizient ausgeführt und somit weniger Sauerstoff aufgenommen werden kann. Im späten Stadium kann es zu Luftnot selbst bei geringster Belastung kommen.

Ursache für diese chronische Entzündung ist die „Verschmutzung“ der Atemluft, in den Industrienationen in 80% durch das inhalative Zigarettenrauchen, in den weniger entwickelten Ländern durch die allgemeine Luftverschmutzung, insbesondere durch Feinstaub. Neuere Erkenntnisse bestätigen, dass auch die modernen Tabakinhalationsformen, wie das Dampfen oder die alternativen Tabakprodukte über eine chronische Bronchitis zur COPD führen. Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnet die COPD deshalb auch als eine der häufigsten schweren, aber vermeidbaren Erkrankungen.

Das tückische an der Erkrankung ist der schleichende Verlauf. Die Erkrankung entsteht dabei nicht plötzlich sondern entwickelt sich über Jahre hinweg. Das erste Leitsymptom – der Husten – wird zumeist nicht ernst genug genommen und weitere Beschwerden fehlen über lange Zeit. Denn die Lunge ist ein außergewöhnliches Organ. Sie verfügt über große Reserven, so dass eine Verschlechterung der Lungenkapazität erst sehr spät zum Vorschein tritt. So ist, selbst bei einer Zerstörung von etwa 30% der Lunge, noch immer eine maximale Belastbarkeit, bei 50% Zerstörung immer noch eine mittlere Belastung in der Ebene gegeben, erst bei einem Verlust von etwa 70% der Lungenfunktion wird eine Etage Treppensteigen zu einem beinahe unüberwindbaren Hindernis. Leider ist zu diesem Zeitpunkt der Lungenschaden unwiederbringlich.

Deshalb sollten Patientinnen und Patienten mit chronischem Husten und inhalativer Belastung frühzeitig den Arzt aufsuchen, um eine mögliche Diagnose zu stellen und eine Therapie einzuleiten. Das REGIOMED- Lungenzentrum am Klinikum Coburg bietet zusammen mit seinen niedergelassenen Partnern eine umfassende Diagnose und Therapie dieser schwerwiegenden Erkrankung an. Die Bündelung der Expertise im REGIOMED Lungenzentrum führt dazu, dass nahezu alle lungenspezifischen Behandlungen wohnortnah angeboten werden können. Patienten erhalten eine hochkompetente Behandlung direkt in unserer Region, ohne an weit entfernte Zentren zur Behandlung fahren zu müssen.

Dr. med. Claus Stepert, Chefarzt der Fachabteilung für Pneumologie am REGIOMED Klinikum Coburg, Leiter des REGIOMED Lungenzentrums

Laut Zentrumsleiter, Chefarzt Dr. med. Claus Steppert, der als Pneumologe am REGIOMED Klinikum Coburg arbeitet, ist die COPD bzw. die Zerstörung von Lungenfunktion nicht zu heilen. Ziel einer jeden Behandlung ist das Fortschreiten der Erkrankung zu stoppen oder zu verlangsamen. Mit Medikamenten und unterstützenden Maßnahmen können Beschwerden gelindert und der Alltag mit der Erkrankung erleichtert werden. In ausgewählten Fällen kann auch in fortgeschrittenen Stadien durch interventionelle Verfahren wie der Lungenvolumenreduktion noch Linderung der Symptome und damit eine Besserung der Lebensqualität erzielt werden. Das Wichtigste aber bleibt, Schadstoffe, insbesondere den Tabakrauch, zu meiden.