Kulturpreis Bayern geht nach Bamberg
Bayernwerk verleiht Kulturpreis an Dr. Dorothea Taube der Otto-Friedrich-Universität Bamberg – 32 weitere Forschende für Abschlussarbeiten geehrt
Dr. Dorothea Taube hat den Bayerischen Kulturpreis in der Sparte Wissenschaft erhalten. Sie wurde für ihre Doktorarbeit an der Otto-Friedrich-Universität geehrt. Die Bambergerin wurde am Donnerstag (10. November) zusammen mit 32 weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bayerischer Hochschulen und Universitäten mit dem begehrten Preis ausgezeichnet. Den Bayerischen Kulturpreis verleiht die Bayernwerk AG (Bayernwerk) zusammen mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.
Die Preisverleihung hat im Rahmen eines Festakts mit rund 250 Gästen in den Münchener Eisbach Studios stattgefunden. Mehrere regionale Fernsehsender haben das 100-minütige Programm mit verschiedenen Show-Acts live übertragen. Moderatorin Nina Sonnenberg führte durch den Abend. Dr. Egon Leo Westphal, Vorstandsvorsitzender des Bayernwerks, betonte, wie wichtig es sei, sich die Leistung der Wissenschaft bewusst zu machen: „Die Menschen in Wissenschaft und Forschung leisten unverzichtbare Beiträge für das tägliche Leben und die Zukunftsgestaltung unserer Gesellschaft. Der Kulturpreis Bayern ist immer auch ein Zeichen großen Respekts vor besonderen Leistungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der bayerischen Hochschullandschaft.“ Der Bayerische Kunst- und Wissenschaftsminister Markus Blume betonte: „Wissenschaft und Forschung sind die Schlüssel, um auch in Zukunft im internationalen Wettbewerb zu brillieren. Mit der Hightech Agenda investieren wir in ein attraktives und breit aufgestelltes Ökosystem aus Spitzenforschungseinrichtungen und innovativem Unternehmertum. Der wissenschaftliche und kreative Ideenreichtum der Preisträgerinnen und Preisträger ist beeindruckend! Hier zeigt sich: In Bayern ist der Boden für Wissenschaft und Forschung äußerst fruchtbar!“
Globalisierungsbezogene Themen im Unterricht bearbeiten
Dr. Dorothea Taube wurde für ihre Doktorarbeit am Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik geehrt. Nach der Theorie des Soziologen Niklas Luhmann gibt es jenseits territorialer Grenzen eine weltumspannende Kommunikation, in die alle Menschen eingebunden sind. Er drückt dies in dem Begriff „Weltgesellschaft“ aus. Lehrkräfte in der Schule sind gefordert, globale Themen – etwa Corona oder internationale Konflikte – im Unterricht zu thematisieren und weltgesellschaftliche Zusammenhänge zu analysieren. Dr. Dorothea Taube geht in ihrer Dissertation der Frage nach, wie Lehrkräfte das umsetzen. Für ihre Studie hat sie narrative Interviews mit Lehrkräften geführt. Aus deren Unterrichtserfahrungen zur Handlungspraxis rekonstruierte sie Muster im Umgang mit globalen Themen. Im Ergebnis kommt die Wissenschaftlerin auf drei idealtypische Formen, wie Lehrkräfte die Komplexität globaler Themen im Unterricht adressieren. Eine Herangehensweise ist dabei besonders produktiv: eine die Schülerinnen und Schüler aktivierende, partizipative Umsetzung. Dabei werden weltweite Abhängigkeiten aus unterschiedlichen Perspektiven aufgezeigt und gleichzeitig mit der Reflexion unterschiedlicher Wertvorstellungen und deren Priorisierungen verknüpft. Die Ergebnisse der Studie diskutiert Dr. Dorothea Taube unter anderem in Hinblick auf die Frage, wie die Studienergebnisse die Weiterbildung von Lehrkräften anregen können.
Opernsängerin Golda Schultz ist Sonderpreisträgerin
Am selben Abend hat das Bayernwerk auch den Kulturpreis Bayern in der Sparte Kunst verliehen. Die diesjährigen Preisträger sind der Countertenor Valer Sabadus, die Band Sportfreunde Stiller, der Fotograf Olaf Unverzart, die Künstlerin und Lyrikerin Augusta Laar sowie die Schauspielerin Lucy Wilke. Markus Blume, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kultur, überreichte den diesjährigen Sonderpreis an die Opernsängerin Golda Schultz. Die Preisträgerinnen und Preisträger in der Sparte Kunst werden von einer Fachjury ausgewählt, während die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von ihrer jeweiligen Hochschule, Universität oder Kunsthochschule benannt werden. Die Preise in der Sparte Kunst und der Sonderpreis sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert, der Wissenschaftspreis mit jeweils 2.000 Euro. Alle Preisträger erhalten außerdem die vom Schwandorfer Bildhauer Peter Mayer entworfene Bronzestatue „Gedankenblitz“.
Lange Tradition
Seit 2005 verleiht das Bayernwerk in Partnerschaft mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst den Bayerischen Kulturpreis. Die Tradition geht aber noch länger zurück, denn 1959 wurde erstmals der Kulturpreis Ostbayern verliehen.
Wer die Sendung verpasst hat, kann sie nachträglich sehen unter www.bayernwerk-live-de/kulturpreis-bayern. Dort sind auch die Steckbriefe aller Wissenschaftspreisträgerinnen und -preisträger zu finden.
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